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in der Stadt schafft ein Elektroauto oft die

gleichen Probleme, wie ein Auto mit Verbren-

nungsmotor: etwa wenn es um den Platz zum

Fahren und Parken geht. Investitionen für die

Lade-Infrastrukturen der E-Autos müsste es

überdies geben, ebenso sollte dafür öffentli-

cher Raum bereitgestellt werden.

Individualverkehr bringt Stau

Auch das selbstfahrende Auto wird im Indi-

vidualverkehr ähnliche Probleme schaffen.

Visionen sehen dennoch ein öffentliches Leih-

system und eine drastische Verkleinerung des

PKW Bestandes. Ein öffentliches selbstfah-

rendes Auto wäre auf Knopfdruck verfügbar,

Autos vor allem als Teil-Carsharing und Taxis

unterwegs. Dies alles klingt vielversprechend.

Ob sich solch Modell in Ländern mit starken

Autolobbys wie Deutschland und Österreich

durchsetzt und wenn ja wie rasch, das ist die

große Frage.

Öffentliche Autoleihsysteme müssen je-

denfalls gut durchdacht sein – Carsharing-

Projekte in der Innenstadt entziehen nämlich

auch dem Öffentlichen Verkehr Fahrgäste.

Wenn Autos leicht verfügbar sind, und der

Weg zu ihnen kürzer ist als zur nächsten

Haltestelle, neigen viele Menschen zum Auto.

Daneben brauchen auch Sharing-Fahrzeuge

Platz und verschärfen die Stellplatzproble-

matik in der Innenstadt.

Innovationen, die im motorisierten PKW-Verkehr problematisch sind, können in ande-

ren Verkehrsbereichen aber durchaus Sinn

ergeben. Der stark steigende E-Bike-Sektor

kann eine wichtige Ergänzung zum Öffentli-

chen Verkehr sein. Gerade die Erreichbarkeit

des Öffentlichen Verkehrs ist eine zentrale

Frage für seine Nutzung. Durch die Adap-

tierung der Haltestellen zu Umsteigeknoten

mit Abstellanlagen für Rad und E-Bike, kann

das Nutzungsverhalten weiter verbessert

werden. Bereits seit Jahrzehnten spielt der

elektrische, Öffentliche Verkehr eine große,

tragende Rolle: Straßenbahnen, U- und S-

Bahnen – die wesentlichen Stützen desWie-

ner Öffentlichen Netzes – werden elektrisch

betrieben. Diese kollektive Form der Elektro-

mobilität ist nicht neu, sondern bewährt. Sie

vermag es, als Massenverkehrsmittel durch

Innovationen, Investitionen und Adaptierun-

gen einen wichtigen Anteil am Gesamtver-

kehrsgeschehen abzudecken.

Öffis unterstützen

Fazit: Neues, das derzeit noch nicht ausge-

reift ist, wird die Wiener Verkehrsprobleme

nicht lösen. Im motorisierten Einzelverkehr

kommt es damit eher zu weiteren Staus.

Die zentrale Lösung für die Abdeckung des

künftigen Verkehrsbedarfs werden diese

Innovationen nicht sein. Die Chance liegt

in der sinnvollen Unterstützung der Öf-

fentlichen Verkehrsmittel. Der Verkehr der

Zukunft ist nicht zuletzt eine Frage der Pri-

oritätensetzung und Umsetzungshorizonte.

Innovationen sollten dort eingesetzt wer-

den, wo sie zur Zielerreichung beitragen.

AK Stadt · Seite 13

wien.arbeiterkammer.at/meinestadt

ÖFFENTLICHE AUTOLEIHSYSTEME MÜSSEN GUT DURCH-

DACHT SEIN: SIE VERSTÄRKEN UNTER ANDEREM DIE

PARKPLATZPROBLEMATIK IN DER INNENSTADT

Schon seit Langem spielt die E-Mobilität

bei Straßen-, U- und S-Bahnen eine große

und tragende Rolle – das hat sich bewährt

Darauf sollten Sie bei einer

Anschaffung achten:

Nicht nur der Preis ist bei einem

E-Bike ein wichtiger Faktor.

Der Verein für KonsumentInnenin-

formation (VKI) empfiehlt beson-

ders auf die Qualität des Akkus zu

schauen. Da gibt es unterschied-

liche Reichweiten (zwischen 40

und 80 Kilometer bei getesteten

Rädern). Auch die Ladedauer (zwei-

einhalb bis zwölf Stunden) und der

Preis für einen Ersatzakku (300-700

Euro) können sehr unterschiedlich

sein.

Ist der Akku einmal leer, kann auch

sein Gewicht (zweieinhalb bis vier

Kilo) ein wichtiger Faktor werden,

wenn man das Rad nur mehr mit

der eigenen Muskelkraft bewegt

werden muss.

Wichtig ist darüberhinaus wie sich

das Rad ohne Trethilfe fahren lässt.

www.konsument.at

Symbolbild:VisualisierungderneuenFlexity-Straßenbahn (Credits:WienerLinien/StudioDöllmann)