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Wien wächst – Verkehr

Wien wächst und auch sein Ver-

kehr. Der Tagungsband „Wien

w‚ächst – Verkehr“ behandelt die

Aufgaben, die dabei bewältigt werden müs-

sen. ExpertInnen aus dem In- und Ausland

diskutieren dabei Konzepte, Modelle und

Visionen.

Vorbestellung:

stadt@akwien.at

die Trends bei der Bevölkerungsentwick-

lung und Verkehrsentwicklung halten, so

wird der motorisierte Individualverkehr (MIV)

bis 2030 um stolze 52 Prozent ansteigen. Bei

den Öffis sind es 27 Prozent.

Doch bereits jetzt ist der ÖV mit enormen

Fahrgaststeigerungen konfrontiert – nicht

allein innerstädtisch, sondern insbesondere

in der gesamten Ostregion. Wien und sein

Umland wachsen, die regionalen, funktiona-

len Verflechtungen nehmen zu. Bereits jetzt

sind zu Stoßzeiten in Wien die Öffis und die

regionalen Pendlerzüge voll. Diese Fakten

werfen Fragen bei den Verkehrszielen im

STEP und der Vision „Halbierung des MIV

in Wien bis 2030“ in der Smart City Strate-

gie auf, sie zeigen, wie wichtig und dringlich

eine regionale Gesamtbetrachtung ist. Klar

ist, die vorhandenen Potenziale des öffentli-

chen Verkehrs (ÖV) müssen zur Bewältigung

der Verkehrsmenge sofort genutzt werden.

„Schon jetzt sind die Pendlerzüge nachWien

voll, und die Fahrt zur Arbeit per Auto oft nur

noch ein Stop and Go“, betont Thomas Ritt,

Leiter der AK Abteilung Kommunalpolitik.

„Wir müssen jetzt die Weichen stellen: In der

Verkehrsplanung sollte die gesamte Ostre-

gion viel stärker als bisher länderübergrei-

fend betrachtet werden“, meint Ritt.

Förderung der Autoabhängigkeit

Noch viel zu häufig wird in der Ostregion

Bauland in Lagen ohne hochrangige Anbin-

dung an den öffentlichen Verkehr gewidmet.

Thomas Ritt: „Die Einzelinteressen der Ge-

meinden sollten mit den Zielvorstellungen für

eine sinnvolle regionale Siedlungsentwick-

lung besser in Einklang gebracht werden“.

Für das Bevölkerungswachstum gibt es in

der Stadtregion ausreichend Baulandreser-

ven, die allerdings oft nicht verfügbar oder

mobilisierbar sind. Deshalb wird eben allzu

häufig in schlechten Lagen ohne hochran-

gige ÖV-Anbindung gewidmet. Die Anliegen

gewisser Bürgermeister sind dann wichtiger

als eine koordinierte Verkehrspolitik.

Aber auch in Gegenden, die gut erschlossen

sind, gibt es ausreichend Potenzial für den

Umstieg der PendlerInnen auf den ÖV. Eine

Studie der AK Wien untersuchte die Wohn-

orte von rund 200.000 Wien-PendlerInnen

und ihre Zugangsmöglichkeit zum Öffentli-

chen Verkehr: „Rund 64 Prozent der Pend-

lerInnen, die am Arbeitsweg die Bahn nutzen

könnten, leben im Umkreis von drei Kilome-

tern eines Bahnhofs“, erklärt Sylvia Leodol-

ter, Leiterin der AK Abteilung Verkehrspolitik.

MODAL SPLIT KOPENHAGEN UND WIEN

Im ökologischen Gleichklang

Kopenhagen ist die Fahrrad-

hauptstadt Europas. Aber ist

sie deswegen ökologischer als

Wien?

Mehr als ein Drittel der

Wege werden mit dem Rad

zurückgelegt, doch der Anteil

des Autoverkehrs ist mit 29

Prozent sogar ein bisschen

höher als in Wien. Dagegen

sind Öffis weniger beliebt,

28 Prozent der Kopenhagener

nutzen sie, 39 Prozent in Wien.

Überraschend wenig DänInnen

gehen zu Fuß. In Wien ist der

Fußgänger-Anteil viermal so

hoch. Die Verkehrsmittel des

Umweltverbunds machen

einander Konkurrenz. Massive

Radpolitik führt anscheinend

dazu, dass weniger Leute zu

Fuß gehen oder Öffis fahren.

à

Fotos:Fielhauer (1)©Santello (1),©©Mapics– fotolia.de (1)

Tagungsband

wien.arbeiterkammer.at/meinestadt

AK Stadt · Seite 8

DOCH BEREITS JETZT IST DER ÖV IN DER GESAMTEN OSTREGION MIT

ENORMEN FAHRGASTSTEIGERUNGEN KONFRONTIERT. ZU STOSSZEITEN

SIND IN WIEN DIE ÖFFIS UND DIE REGIONALEN PENDLERZÜGE VOLL

Vielen Menschen bräuchten

eine gute Öffi-Verbindung

zum Bahnhof. Und den

Radlern fehlen dort oft

sichere Radabstellplätze

Thema

WIEN WÄCHST

VERKEHR

Im Vergleich zu Wien gibt es viele RadfahrerInnen, aber dafür

wenig FußgängerInnen. Viele potenzielle BenutzerInnen des

Öffenlichen Verkehrs fahren mit dem Fahrrad

Wien

Öffis 39%

Rad 6%

Fußgänger 28%

Auto 27%

Kopenhagen

Öffis 28%

Rad 36%

Fußgänger 7%

Auto 29%

Wien

Kopenhagen