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AK Stadt · Seite 4

Fotos: Christian Houdek/PID; © Brad Pict – Fotolia.com, Jakob Fielhauer (2) Lisi Gradnitzer (1)

Rollsplitt

Ihre Aufgabe ist es…

unter

anderem Verständnis für Tiere

zu wecken. Informationstä-

tigkeit und Bewusstseins-

bildung sind uns ein großes

Anliegen – jeder kann etwas

für mehr Tierschutz tun.

Welche Tiere kann ich in

der Stadt nicht halten?

Etwa gefährliche Tiere wie

Gift- und Riesenschlangen.

Sollten Hunde überhaupt in

Städten leben?

Bei der Tierhaltung in der

Stadt gilt: Wenn es den Be-

dürfnissen der Tiere gerecht

wird und dabei keine anderen

Lebewesen gefährdet oder

ihre Lebensqualität beein-

trächtigt werden, dann ist Vie-

les möglich. Aus Hundesicht

ist dicht bebautes Gebiet ein

Lebensraum voller Umwelt-

reize: etwa Lärm, Verkehr, er-

zwungene Nähe zu Men-

schen, anderen Hunden.

Damit kommen nicht alle

Tiere, wenn sie nicht behut-

sam daran gewöhnt wurden,

gut klar.

Stichwort Hundeführ-

schein...

Es gibt den verpflichtenden

und den freiwilligen. Der be-

sondere Ansporn beim freiwil-

ligen Hundeführschein ist,

dass die Leute einmalig von

der Hundeabgabe befreit

werden und einen Ausweis im

Scheckkartenformat bekom-

men – das ist sehr beliebt. Zur

Wirkung des verpflichtenden

Hundeführscheins: Der MA

60 zu Folge, haben diese

Maßnahmen eine Senkung

der Vorfälle bewirkt.

Leidige Hundstrümmerl...

Sie wegzuräumen, ist auch

aus Tierschutzsicht wichtig

und hilft dem harmonischen

Zusammenleben von Mensch

und Hund in der Stadt.

Dürfen Katzen in den Hof?

Auch in der Stadt gibt es Kat-

zen mit Freigang, sie müssen

kastriert sein – dann ist es

erlaubt.

Es gibt auch Stadt-

Streuner...

Ja, dafür existiert

das Streunerkatzen-Projekt

– es greift sehr gut. Die Tiere

werden gefangen, kastriert

und wieder zurückgebracht.

Aus echten Streunern werden

keine Hauskatzen mehr. Es

geht darum, dass sie sich

nicht vermehren. Die Kunst

besteht darin, die Tiere mög-

lichst stressfrei zu fangen,

dafür wurden Menschen

extra geschult.

Gibt es nicht schon zu

viele Tauben?

Eine Studie

aus 2006 hat rund 150.000

Stadttauben gezählt. Die

Tiere sind nicht gleichmäßig

über Wien verteilt, sondern

an Orten, wo die Menschen

ihnen Futter bieten – auf

großen, stark frequentierten

Plätzen, Bahnhöfen und in

Fußgängerzonen. Oft treten

sie an solchen Orten in

Schwärmen von mehreren

hundert Tieren auf und

werden dann als lästig emp-

funden. Wir betreuen einen

Taubenschlag – ein Versuch

nach deutschem Vorbild

im Amtshaus Meidling. Die

Vorteile: Der Kot kann gut

entsorgt werden, die Eier

werden gegen Attrappen

ersetzt.

Aus Sicht des Tierschutzes

ist es das Ziel, ein tiergerech-

tes Leben zu bieten.

Wo sehen Sie Probleme?

Aktuell im illegalen Tierhan-

del. Unsere Aufgabe ist es,

aufzuklären: Im Internet dür-

fen nur Tiere von Tierheimen

oder ZüchterInnen gegen

Geld inseriert werden. Private

dürfen Tiere nicht verkaufen.

Es gibt Initiativen, dem nach-

zugehen und Inserate zu be-

obachten. Es wird versucht,

illegalen Machenschaften

das Handwerk zu legen. Die

Berichterstattung darüber ist

wichtig, damit die Menschen

nicht auf solche Anzeigen

eingehen.

Tierschutz in der Stadt

RESPEKT UND SCHUTZ FÜR WILD- UND HAUSTIERE

Eva Persy

ist seit 2015 Tierschutzombudsfrau in Wien. Die ehemalige Nachhaltig-

keits-Koordinatorin spricht über ihre Ziele und die typischen Wiener Tierprobleme.

Auch wie das Amtshaus Meidling zum Vorreiter wird, erzählt sie im Interview.

„Bei der Tierhaltung in der Stadt ist Vieles möglich, wenn es den Bedürfnissen

der Tiere gerecht wird und dabei keine anderen Lebewesen gefährdet werden.“

Die Stadt Wien betreut

einen Taubenschlag in

Meidling. Die Vorteile:

Der Kot kann gut entsorgt

werden, die Eier werden

gegen Attrappen ersetzt