

ARBEIT, WIRTSCHAFT
UND
GESELLSCHAFT
G
roß-Aktionär müsste man sein.
Dann könnte man sich im heuri-
gen Jahr über eine satte Einnah-
me freuen. Denn wie der alljährlich von
der AK Wien erstellte Dividendenre-
port zeigt, schütten die im Wiener Leit-
index ATX gelisteten Konzerne an ihre
Anteilseigner in Summe 2,3 Milliarden
Euro aus – und damit um 30 Prozent
mehr als im vergangenen Jahr.
„80 Prozent der ATX-Konzerne wer-
den im laufenden Jahr ihre Dividenden-
zahlungen zum Teil kräftig erhöhen“,
sagt AK Experte Markus Oberrauter.
Das Ranking führt die Erste Group an,
die insgesamt knapp 427 Millionen Eu-
ro ausschüttet, gefolgt vom Mineralöl-
konzern OMV (fast 392 Millionen Euro)
und der Voestalpine (194 Millionen Eu-
ro laut Analystenschätzung).
Allerdings gehen einige Ausschüt-
tungen auch auf Kosten der Substanz.
Oberrauter: „OMV und Immofinanz
beispielsweise zahlen ihren Anteilseig-
nern eine Dividende, obwohl sie 2016
Verluste geschrieben haben. Die Uniqa
schüttet mehr aus, als sie Gewinn er-
wirtschaftet hat. Auch die Post über-
weist ihren Ertrag fast zur Gänze an
die Aktionäre, während der Beschäftig-
tenstand Jahr für Jahr sinkt.“
Die expansive Ausschüttungspolitik
der Börsenunternehmen geht also
munter weiter. Die AK fordert daher,
dass die Konzerne diesen Geldhahn
etwas zudrehen und dagegen jenen für
Investitionen mehr aufdrehen. Denn es
braucht mehr Geld für sichere Arbeits-
plätze und für die Ausbildung der Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter.
■
M.L-F.
Viel Geld für Aktionäre
2,3 Milliarden Euro werden von den ATX-Firmen ausge-
schüttet – teils auch trotz Verlustes.
klein
teile
www.kleinteile.atZu viel Zucker
70 Prozent der im Handel erhältlichen Milchpro-
dukte zum Löffeln oder Trinken enthalten zu viel
Zucker, warnt die österreichische Diabetes-Ge-
sellschaft.
Die AK meint: Versteckten Zucker
gibt es insbesondere in Fertig-Lebensmit-
teln. Schauen Sie genau auf die Packungs-
beilage: Zucker versteckt sich oft auf der
Packungsinformation hinter den Worten
Dextrose oder Maltose. Rund 4,6 Gramm
pro 100 Milliliter Milch sind natürlicher
Milchzucker. Die Weltgesundheitsorganisa-
tion empfiehlt höchstens 50 Gramm Zucker
insgesamt pro Tag, möglichst aber weniger!
zum Thema Zucker unter
wien.arbeiterkammer.at/KonsumentenWeniger Smartphone
Kinder, die täglich und lange ein Smartphone
nutzen, neigen öfter zu Konzentrationsstörungen
und Hyperaktivität, so eine Studie des Kölner
Instituts für Medizinökonomie und Versorgungs-
forschung.
Die AK meint: Achten Sie auf
klare Regeln, wie oft Ihr Kind das Smart-
phone nutzen darf. Infos und Tipps für Eltern
in Sachen Smartphone bietet die von der
AK geförderte Beratung von saferinternet.
Mehr Sonnenschutz
Egal, ob es draußen heiß oder kühl ist: Im
Sommer ist die Belastung durch Sonnenstrahlen
insbesondere zwischen 11 und 15 Uhr besonders
hoch, warnt die AUVA (Allgemeine Unfallversi-
cherungsanstalt). Beschäftigte, die viel im Freien
arbeiten, sollten sich deshalb unbedingt schützen.
Die AK meint: Arbeiten Sie nicht mit freiem
Oberkörper, auch wenn es heiß ist.
Sonnenbrillen und Sonnencreme sind
wichtig, um Augen und Haut zu schützen.
Der Arbeitgeber muss für ausreichend
Schutz sorgen.
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