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AK FÜR SIE 06/2017
V
on uns haben es die Zuständigen in
den vergangenen Jahren immer wie-
der gehört: Auch Kinder von Durch-
schnittsverdienerinnen und Durchschnitts-
verdienern müssen sich ein Studium ohne
Nebenjob leisten können, und dafür gehö-
ren die Studienbeihilfen erhöht“, sagt AK
Hochschulexpertin Martha Eckl. Gemein-
sam mit ihrer Kollegin Iris Schwarzen-
bacher kann sie jetzt die Erfolgsmeldung
machen: „Die Studienbeihilfen werden er-
höht, und das Wichtigste ist, dass endlich
auch wieder mehr Studierende die Chan-
ce auf eine Beihilfe haben.“
Plus im Börsel
Der Nationalrat hat Anfang Juni beschlos-
sen: Die Beihilfe für Studierende, die bei
den Eltern wohnen, wird von maximal 475
auf maximal 560 Euro im Monat erhöht. Die
Beihilfe für Studierende, deren Eltern nicht
am Studienort wohnen, über 24 oder so
genannte SelbsterhalterInnen sind, steigt
von maximal 679 auf 801 Euro im Monat.
„Das Problem war aber auch, dass immer
weniger Studentinnen und Studenten über-
haupt Beihilfe gekriegt haben, weil die zu-
mutbaren Unterhaltsleistungen trotz Inflati-
on zehn Jahre lang nicht erhöht wurden“,
erklärt Iris Schwarzenbacher. Dieses Prob-
lem wird jetzt gelöst: Auch die Berechnungs-
grundlagen steigen.
Abwärtstrend gestoppt
Die Arbeiterkammer hat sich Jahr für Jahr
damit auseinandergesetzt, dass die Unter-
stützung der Studierenden durch eine Art
„kalte Progression“ immer schlechter ge-
worden ist. Martha Eckl: „Das war schon
hart. Die Mieten wurden zum Beispiel immer
nach der Inflation erhöht, die Studienbeihil-
fen und die Rechengrundlagen dafür nicht.“
Dadurch waren immer mehr Studierende
gezwungen, nebenbei zu arbeiten. „Das
bewirkte eine Spirale nach unten“, so Eckl:
Je mehr arbeiteten, desto länger brauchten
sie fürs Studium, desto eher verloren sie
den Anspruch auf Beihilfe.
Die AK will weitere Verbesserungen:
regelmäßige Inflationsanpassung der Bei-
hilfen, einfachere Berechnung, höhere Al-
tersgrenze für SelbsterhalterInnen.
■
P.M.
Mehr Geld fürs Studium
Auch Kinder von DurchschnittsverdienerInnen sollen ohne Nebenjob
studieren können. Die AK hat höhere Beihilfen erreicht.
initiativ
Foto: Christian Fischer
Die AK Hochschulexpertinnen Martha Eckl und Iris Schwarzenbacher (v. l.): setzten sich erfolg-
reich dafür ein, dass mehr Studierende die Chance auf Beihilfe haben
AK Erfolg I
„3“ muss Erhöhungen
zurücknehmen
„Drei“ (Hutchison) hat bei den Tarifen „4
IMMER“ und „4 IMMER Young“ 2014 die
Grundgebühr erhöht, ein Servicepauschale
eingeführt und die Tarife wertgesichert. Nun
gibt auch der Oberste Gerichtshof der AK
recht: „Drei“ muss die Verteuerung zurück-
nehmen. Die AK hat Hutchison aufgefordert,
allen Betroffenen die seit Oktober 2014 zu
viel bezahlten Entgelte zurückzuzahlen und
die Erhöhung(en) zurückzunehmen. Hutchison
wird bei diesen Tarifen die 2014 vorgenom-
menen Erhöhungen nicht mehr verrechnen.
Wer sich meldet, soll das zu viel bezahlte
Geld bekommen. Die AK meint aber, Hutchi-
son soll allen Betroffenen unaufgefordert das
zu viel gezahlte Geld zurückgeben.
Unter
wien.arbeiterkammer.at/konsument
finden Sie einen
Musterbrief.
AK Erfolg II
Breitbandmilliarde
auf gutem Weg
Der Evaluierungsbericht zum Breitbandausbau
stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus: Das
Ziel, flächendeckend schnelles Internet im
ganzen Land bereit zu stellen, wird erreicht.
Von der veranschlagten so genannten Breit-
bandmilliarde wurden bislang bereits 204 Mil-
lionen Euro an Förderungen vergeben. Damit
werden rund 560.000 Österreicherinnen und
Österreicher an schnelles Internet angebun-
den. Die AK hatte den Ausbau immer wieder
gefordert – als „Baustein für eine dauerhaft
leistungsfähige Wirtschaft und damit für eine
solide Beschäftigungslage“.
Ganz Österreich wird an schnelles
Internet angebunden
Foto: picturedesk.com / Caro