AK Für Sie - Mai 2014 - page 3

ARBEIT, WIRTSCHAFT
UND
GESELLSCHAFT
E
ine sorgsame und nachhaltige Un-
ternehmenspolitik kann ich darin
wahrlich nicht erkennen“, kritisiert
AK Präsident Rudi Kaske die Ausschüt-
tungspolitik der österreichischen ATX-
Konzerne. Denn obwohl die Gewinne
sinken, steigen die Dividenden. Rund
2,1 Milliarden Euro werden für 2013 an
die AktionärInnen ausgeschüttet – 3,9
Prozent mehr als im Vorjahr. Aufgrund
der gesunkenen Gewinne erhöht sich
die Ausschüttungsquote um 45 auf
knapp 60 Prozent.
Dabei dominieren aktuelle negative
Nachrichten wie Personalkürzungen,
Abschreibungen und Umsatz – und
Gewinneinbußen. So erhalten die An-
teilseigner von Lenzing und Zumtobel
eine Dividende, obwohl beide Unter-
nehmen Personalkürzungen durchfüh-
ren. Andere Konzerne wie Wienerber-
ger beschenken ihre AktionärInnen,
obwohl 2013 ein Verlust geschrieben
wurde. Und die Österreichische Post
und Conwert schütten mehr aus als sie
Gewinn erwirtschaftet haben.
„Diese Entwicklung ist alles andere
als gerecht“, so Kaske. Und weiter:
„Den Unternehmen werden wichtige
Investitionen in die Zukunft vorenthal-
ten, was zu einem Bumerang werden
kann. Denn irgendwann leidet die
Wettbewerbsfähigkeit und die Folge ist
dann das Unkreativste, was sich die
Manager einfallen lassen können: mas-
siver Personalabbau“, warnt Kaske. Der
AK Präsident fordert die Unternehmen
auf: Weniger ausschütten und mehr in
die Unternehmen und Mitarbeiter inves-
tieren.
M.L.-F.
Sie kassieren wieder ...
Die Anteilseigner der ATX-Konzerne erhalten 2,1 Milliar-
den Euro Dividenden – obwohl die Gewinne sinken.
klein
teile
am Prüfstand
Online-Kunden schützen
Der Boom beim Online-Handel hält nach wie vor
an: 96 Prozent der Befragten erklärten, sie würden
auch im Internet einkaufen, so eine Umfrage von
MindTakeResearch unter 500 KonsumentInnen in
Österreich.
Die AK meint: Die EU-Verbraucher-
richtlinie hat jetzt zumindest für einige Ver-
besserungen bei den Konsumentenrechten
auch in Österreich gesorgt. Künftig muss im
elektronischen Handel der elektronische Be-
stellknopf eine deutliche Beschriftung tragen,
dass etwas kostenpflichtig bestellt wird.
Immer mehr
Großraum-Büros
Der Trend zum Großraum-Büro hält an. Bei
einer Umfrage des Immobilien-Unternehmens
CA Immo gaben 28 Prozent der Unternehmen
das Großraum-Büro als überwiegende oder
ausschließliche Büroform an.
Die AK meint:
Da wird auf Kosten der Beschäftigten
gespart. Die Lärm- und Stress-Belastung
in Großraum-Büros ist sehr hoch. Höchs-
tens 65 Dezibel Lärm sind erlaubt.
Großraum-Büros sind aber oft lauter.
Suchen Sie im Notfall Rat und Unterstüt-
zung bei Ihrem Betriebsrat oder der AK.
Kindergärten oft zu
Drei Viertel aller Kindergärten in Österreich
hatten über Ostern geschlossen und auch übers
Jahr sind Österreichs Kindergärten durch-
schnittlich 35 Tage geschlossen, so die Statistik
Austria.
Die AK meint: Hier muss sich
dringend etwas ändern. Berufstätige
Eltern haben in der Regel nur 25 Urlaubs-
tage zur Verfügung. Kindergärten sollten
höchstens 5 Wochen im Jahr geschlossen
sein. Hier kann die Stadt Wien Modell
sein. Dort haben die Kindergärten mit nur
3 Tagen die kürzesten Schließzeiten.
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