AK Für Sie - Mai 2014 - page 10

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AK FÜR SIE 05/2014
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as Basiskonto, für das haben wir
wirklich gekämpft“, sagt Gabriele
Zgubic, Abteilungsleiterin für Konsu-
mentenpolitik in der AK Wien. AK Banken-
experte und Konsumentenschützer Christian
Prantner ergänzt: „Ein Recht auf ein Konto
ist wichtig. Ohne Konto ist es schwierig, am
Wirtschaftsleben teilzunehmen.“ Also hat
die Arbeiterkammer immer wieder darauf
hingewiesen, dass 150.000 Menschen in
Österreich benachteiligt sind, weil ihnen die
Banken ein Konto verweigern. Jetzt kommt
das Recht auf ein Konto.
Erfolgreich gekämpft
Konkret hat das EU-Parlament im April eine
Richtlinie beschlossen, wonach alle EU-
Bürger in Zukunft ein Recht auf mindestens
ein Basis-Girokonto haben müssen – auch,
wenn sie keinen festen Wohnsitz haben.
Die Richtlinie muss noch von den zuständi-
gen MinisterInnen der EU-Mitgliedsstaaten
bestätigt werden, aber das gilt als Formsa-
che. Vorher hat es viele Debatten darüber
gegeben, ob die Banken ein Konto verwei-
gern dürfen. Die AK hat sich immer auf die
Seite der KonsumentInnen gestellt, hat die
Forderung auch in den österreichischen
Aktionsplan für Konsumentenschutz einge-
bracht und auf EU-Ebene vorangetrieben.
Leichter Arbeit finden
Die EU-Richtlinie muss bis 2016 umgesetzt
werden. „Unserer Meinung nach kann das
schneller gehen“, sagt Gabriele Zgubic. Es
müsse jedenfalls möglich sein, ein Konto
für Ein- und Ausgänge zu haben. Denn es
ist teurer, Rechnungen bar einzuzahlen, als
zu überweisen. Immer öfter verlangen Ver-
mieter, Energie-, Telefon- und Internetanbie-
ter die Angabe einer Kontonummer. Und
meistens stellen Firmen nur Leute ein, die
ein eigenes Konto haben.
Die EU-Richtlinie schreibt überdies vor,
dass Banken die wichtigsten Kontospesen
veröffentlichen. „Hier sind wir einen Schritt
voraus“, sagt Zgubic. „Mit dem AK Banken-
rechner können schon jetzt die Kosten für
ein Girokonto verglichen werden.“
P.M.
Bankspesen vergleichen Sie mit
dem AK Bankenrechner unter
ak-bankenrechner.at
Alle kriegen ihr Konto
Was es in vielen EU-Ländern längst gibt, muss jetzt auch bei uns kom-
men: ein Recht auf ein Konto. Die AK hat das lange gefordert.
AK Erfolg I
EU-Geld für
die Kindergärten
Vom EU-Fonds für ländliche Entwicklung hat
bisher nur die Landwirtschaft profitiert. Aber
„ländliche Entwicklung“ heißt doch auch
Kindergärten bauen, Pflegedienste anbieten
oder die Gesundheitsvorsorge verbessern,
hat die Arbeiterkammer seit dem EU-Beitritt
Österreichs im Jahr 1995 argumentiert. Jetzt
hat sie sich durchgesetzt. Von den fast vier
Milliarden Euro, die Österreich unter dem Titel
ländliche Entwicklung bis 2020 aus der EU
bekommt, werden immerhin 118 Millionen
Euro für den Ausbau der sozialen Dienste in
ländlichen Regionen verwendet. Insgesamt
stehen 240 Millionen Euro zur Verfügung, weil
laut EU-Regeln national noch dazugezahlt
werden muss. Ein Anfang mit Luft nach oben.
AK Erfolg II
Mehr Schutz bei
Verträgen am Telefon
Sie werden am Telefon angerufen, bekommen
irgendetwas angeboten, zeigen sich interes-
siert – und schon haben Sie etwas gekauft:
Jetzt soll es mehr Schutz bei am Telefon ab-
geschlossenen Verträgen geben. Laut neuem
Gesetz müssen am Telefon abgeschlossene
Verträge in Zukunft noch gesondert von den
KonsumentInnen bestätigt werden. Freilich
soll das nur für Verträge über bestimmte
Dienstleistungen gelten, zum Beispiel Telefon-
Dienstleistungen. Das ist der AK zu wenig.
Sie verlangt, dass sämtliche am Telefon ab-
geschlossenen Verträge nur mit schriftlicher
Bestätigung gültig sein sollen.
Am Telefon zum Kauf überredet: Nicht je-
der derartige Vertrag soll sofort gültig sein
initiativ
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Foto: Erwin Schuh
Foto: picturedesk.com / Caro
Haben erfolgreich für das Recht auf ein Bankkonto gekämpft: die AK KonsumentenschützerIn-
nen Gabriele Zgubic und Christian Prantner
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