

Noch Fragen?
wien.arbeiterkammer.atAK FÜR SIE 10/2015
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zum Bahnhof und vom
Bahnhof nach Hause gut machbar sein, per
Bus, Fahrrad oder mit dem Auto und einem
Parkplatz am Bahnhof.“
Derzeit pendeln täglich rund 167.000
ArbeitnehmerInnen aus Niederösterreich
und dem Burgenland in die Bun-
deshauptstadt. Aber nur rund
60.000 Menschen in der Ostregion kom-
men mit der Bahn zur Arbeit. „Aus unserer
Sicht könnten das leicht doppelt so viele
sein“, sagt Thomas Hader. Denn in der Ost-
region wohnen 60 von 100 Ein- oder Aus-
pendlerInnen nur drei Kilometer (im Ein-
zugsbereich) von einem der etwa
460 Bahnhöfe entfernt.
Auch aus dem Süden kommen
täglich tausende PendlerInnen nach
Wien. Auf der Pottendorfer Linie, die
vonWiener Neustadt über Ebreichs-
dorf nach Meidling und zum Haupt-
bahnhof führt, scheint die Zeit hin-
gegen stehen geblieben zu sein. Die
Bahnsteige in Hennersdorf, zehn
Kilometer von Wien entfernt, sind
nicht asphaltiert. Es gibt nur eine In-
fotafel im Wartehaus. Vor allem im
Winter, wenn es spät hell und früh
dunkel wird, wirkt der Bahnhof eher unsi-
cher, weil er schlecht beleuchtet ist.
Über den Tag fahren die Züge nur im
Stundentakt, in der Früh sind es zumindest
zwei pro Stunde. Dabei leben hier über
400 PendlerInnen im Einzugsgebiet des
Bahnhofs, etwa so viele wie in Strasshof.
Ab 20.30 Uhr kein Zug
Die Buchhändlerin Ines Z. fährt täglich
zwanzig Minuten mit dem Auto zum Bahn-
hof Ebreichsdorf, um von dort nach Wien
zu pendeln. „Zugfahren ist für mich kosten-
günstiger. Aber es bleibt jeden Morgen eine
Herausforderung“, meint Ines. Am Bahnge-
lände gibt es etwa 60 Parkplätze. „Es gibt
in der Früh oft ein Gedränge und so man-
che Schramme an den Autos.“
Zwischen sechs und acht Uhr gibt es
drei schnelle Verbindungen. „Morgens sind
die Waggons gesteckt voll“, so Ines. Im Ge-
gensatz zur Nordbahn stehen den Pendle-
rInnen abends zwischen 16 und 18 Uhr
auch nur vier Verbindungen zur Verfügung.
Und während der letzte Zug nach Gänse-
rndorf um kurz vor Mitternacht vom Haupt-
bahnhof losfährt, geht der letzte Zug nach
Ebreichsdorf um halb neun. Wenn Ines mal
länger in Wien unterwegs ist, bleibt ihr nur
das Auto.
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SANDRA KNOPP
Ines nutzt Park-and-Ride. Der Park-
platz ist in der Früh aber oft überfüllt.
Ab 20.32 Uhr geht der letzte Zug aus
Wien nach Ebreichsdorf
Das Radl nutzt Günter Führer so oft wie
möglich. Eine überdachte Abstellanlage am
Bahnhof biete Platz für Fahrräder