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Noch Fragen?

wien.arbeiterkammer.at

AK FÜR SIE 10/2015

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führerInnen bis zu den ZugbegleiterInnen

sorgen die ÖBB in wechselnder Beset-

zung immer noch täglich dafür, dass die

Schutzsuchenden auf den Weg kommen.

Nebenbei bereitet die Bahn die Umstel-

lung auf den neuen Hauptbahnhof vor, ein

Kraftakt, der allein viele Kräfte bindet.

Auch ÖBB-Betriebsratsschef Roman

Hebenstreit ist stolz auf den engagierten

Einsatz „seiner“ EisenbahnerInnen: „Trotz

schwieriger Umstände konnte der Betrieb

weitgehend reibungslos aufrechterhalten

werden. Das zeigt, welchen Wert eine

staatliche Bahn für Österreich hat.“

Die Leiterin der AK Abteilung Verkehrs-

politik, Sylvia Leodolter, sieht die Forde-

rungen der AK nach einer starken Bahn im

öffentlichen Besitz bestätigt: „Nur eine

große staatliche Bahn hat die nötige Lo-

gistik, das Wissen und die Ressourcen,

eine Ausnahmelage wie diese zu meistern.

Die Verkehrsplaner konnten auf eine funk-

tionierende Logisitik zurückgreifen und

„Wenn jemand Vorsorgeversicherung sagt,

krieg ich eine Gänsehaut“: Wolfgang

Daxböck bringt die Privatversicherung wenig

Notfallquartier der Volkshilfe Wien, Betriebsrätin

Isabella Haunschmidt: Auch nach vier Wochen reißt

die Hilfsbereitschaft nicht ab

Besprechung in der Sport- und Fun-Halle des

Dusika-Stadions. Sportamtsleiter Anatol Richter und

Werner Hlawatsch: Die Lage ändert sich oft von einer

Stunde auf die andere

mussten nicht viele kleinere private Anbie-

ter aufwändig koordinieren.“

Pausen für die Helfer

Nach wochenlangem Dauereinsatz gibt es

aber auch die Sorge um die persönliche

Überforderung. Inzwischen fehlt es vielerorts

an Personal, weil die HelferInnen eine Pause

brauchen. „Durch die große Hilfsbereit-

schaft der Menschen in Österreich dürfen

keine Situationen entstehen, aus denen man

die Retter retten muss“, warnt Hebenstreit.

„Wir achten auf die Einhaltung von Pausen-

und Ruhezeiten. Das ist für das Personal

gerade in außergewöhnlichen Belastungssi-

tuationen deshalb umso wichtiger.“

„Nach über vier Wochen geraten alle an

ihre Grenzen“, sagt Volkshilfe-Wien-Be-

triebsrätin Isabella Haunschmidt, die in ei-

nem Notfallquartier in der Kimmerlgasse

150 Leute betreut. Auch Haunschmid ist

beschwingt vom großem Engagement,

warnt aber ebenfalls vor Überlastung. „Man-

che muss man einfach mal nach Hause zum

Ausruhen schicken. Gute Arbeitsbedingun-

gen und der Schutz unserer Mitarbeiter und

Mitarbeiterinnen sind das Um und Auf.“

Dass es noch eine Weile weitergeht,

macht ihr keine Angst: Viele helfen in ihrer

Freizeit, NachbarInnen und FreundInnen

kommen. „Ich bin auch nach vier Wochen

noch beeindruckt, wie gut das funktio-

niert.“

UTE BÖSINGER, BRIGITTE THEISSL

Der ORF betreibt gemeinsam

mit

allen großen Hilfsorganisationen die Website

„Helfen wie wir“ mit Infos zu Geld- oder

Sachspenden oder für freiwillige Helfer.

Tel: 0800 66 55 77

https://www.helfenwiewir.at/

Am Hauptbahnhof

organisieren sich

freiwillige HelferInnen unter dem Motto

„Train of hope“ über soziale Netzwerke wie

Facebook.

https://www.facebook.com/hbfvie

Infos der Stadt Wien

unter

www.wien.gv.at/gesellschaft/fluechtlinge

oder an der

24-Stunden-Telefon-Hotline:

01 24 5 24 99

Wer helfen will