

Noch Fragen?
wien.arbeiterkammer.atAK FÜR SIE 10/2015
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e Pension? – Sicher!
die Entwicklung der Pensionsausgaben
von Pensionsversicherungen und Bund.
Nach den neuesten Langfristprognosen
der EU-Kommission werden die öffentli-
chen Pensionsausgaben in Österreich von
derzeit knapp 14 Prozent der Wirtschafts-
leistung auf 14,4 Prozent im Jahr 2060 stei-
gen (2045 werden einmal 14,7 Prozent er-
reicht). Dabei ist eingerechnet, dass es
immer mehr Ältere gibt und die Lebenser-
wartung weiter steigt. Die Pensionskosten
explodieren also nicht.
Dahinter steht, dass die durchgeführ-
ten Pensionsreformen wirken. Pensions-
antritte vor dem Regelpensionsalter sind
„Kein Grund zur Verunsicherung“
„Die Menschen haben genug von den ewigen Forderungen nach
Pensionsreformen“,
sagt AK Präsident Rudi Kaske. „Es gibt keinen Grund,
die Menschen zu verunsichern.“ Angepackt werden müsse woanders:
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Arbeit für Ältere:
„Wer will, dass ältere Menschen länger arbeiten,
muss ihnen zuerst Arbeit geben“, sagt Kaske. Überfällig sei das Bonus-
Malus-System, wie es im Regierungsprogramm vorgesehen ist.
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Ungleiche Beiträge:
Zu den Pensionen der ArbeitnehmerInnen
schießt der Bund ein Sechstel zu, zu den Pensionen der Selbstständigen
und BäuerInnen mehr als die Hälfte. Kaske: „Wer den Finanzierungsanteil
aus Steuern kritisiert, muss bei diesen Gruppen ansetzen.“
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Pensionsalter für Frauen:
„Wer die Diskriminierung von Frauen
beseitigen will, soll damit anfangen, bevor sie 60 sind“, so Kaske.
„Wiederbekommen, was
ich eingezahlt habe“
Zwei Arbeiter: Womit sie bei der Pension rechnen.
B
eide arbeiten bei Henkel in Wien, beide haben schon das
Alter, in dem sie hin und wieder an die Pension denken. Der
57-jährige Edmund Kassecker (Bild links) stieg 1973 als Tisch-
lerlehrling ins Arbeitsleben ein. Heute arbeitet er als Staplerfah-
rer. Der 53-jährige Helmut Hamminger (Bild rechts) fing 1977
als Werkzeugmacherlehrling an. Heute ist er Vorarbeiter.
Arbeitslos waren die zwei praktisch nie. In der Pension wollen sie
ihren Lebensstandard erhalten. „Ich will das wiederbekommen,
was ich eingezahlt habe“, sagt Helmut Hamminger. „Ich stehe
jeden Tag um halb fünf auf und beginne um sechs Uhr mit
meiner Schicht. Ich habe mir eine ordentliche Pension verdient.“
Eine ordentliche Pension bekommen Helmut Hamminger und
Edmund Kassecker – selbst wenn sie nicht erst mit 65 in
Pension gehen. Beide würden gern früher gehen – in Frage
käme etwa die so genannte Korridorpension mit 62. Dabei
müssten sie zwar mit Abschlägen rechnen. Aber weil sie dann
bereits 47 Versicherungsjahre haben, können sie trotz
Abschlägen mit einer guten Pension rechnen.
AK Präsident Kaske: lehnt neue Pensionsverschlechterungen ab