wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
AK Stadt · Seite 14
P
eer to Peer, kompetent und fachlich
ebenbürtig. Die Arbeitsassistenz für
AkademikerInnen mit Behinderung und
chronischer Erkrankung – kurz ABAk –
wurde bereits 1999 ins Leben gerufen. Sie
unterstützt KlientInnen bei der Arbeitssuche
oder bei der Sicherung des Arbeitsplatzes.
Finanziert wird dieses Service vom Bundes-
sozialamt Wien.
„Simples Konzept“
Im Idealfall wird die Vielfalt einer Be-
legschaft als Reichtum anerkannt und
bedeutet einen Mehrwert für das Unter-
nehmen. Doch die große Vielfalt stellt
einige österreichische Firmen vor Prob-
leme- deshalb gibt es uns. Das Spektrum
unserer Vermittlungen ist weitläufig, reicht
von PersonalberaterInnen, JuristInnen,
TechnikerInnen bis BiologInnen. Eine Vete-
rinärmedizinerIn mit Querschnittslähmung
fand nach ihrem Studium einen Job in der
klinischen Labordiagnostik – mit einem
befristeten Vertrag und in einem nicht be-
hindertengerechten Labor. Wir konnten die
Adaptierung des Labors und einen unbe-
fristeten Vertrag erreichen und damit ihren
Arbeitsplatz sichern. Unser Konzept ist
simpel und wirksam: Gemeinsam mit den
Betroffenen werden Kompetenzen und
Karrierewege besprochen. Ein Gespräch,
das die KlientInnen mit Menschen führen,
die einen ähnlichen Erfahrungshorizont
Diversity Für Gelebte Vielfalt
Eiliger Rückweg Richtung
Selbstversorgung
Auf Augenhöhe und mit ähnlichem Erfahrungshorizont wirkt eine Arbeitsver-
mittlung für und mit KlientInnen, die Ablehnung oft viel zu gut kennen. Denn
Behinderungen schrecken Firmen immer noch ab.
Von Mark Wilson
haben – aufgrund der unterschiedlichen
Studienrichtungen unserer MitarbeiterIn-
nen und Erfahrungen hinsichtlich der ei-
genen Behinderung ist es uns möglich, ein
breites Spektrum unserer Zielgruppe als
Peers adäquat zu beraten.
Peer to Peer
Es wird die Beratungsmethode des Peer-
Conseling angewendet. Die ABAk-Berate-
rInnen haben unterschiedliche Erfahrungen
mit der eigenen Behinderung gemacht,
diese teils von Geburt an, zum Teil erst im
Laufe des Lebens erworben. Dieser unter-
schiedliche Hintergrund bietet die Möglich-
keit in der Beratung auf ähnliche Erfahrun-
gen der KlientInnen einzugehen. Auch die
verschiedenen Formen von Behinderung
(Körper- und Sinnesbehinderung) der ABAk-
MitarbeiterInnen tragen dazu bei, ein grö-
ßeres Matching in der Peer-Beratung von
KlientInnen zu erreichen. Wenn möglich,
werden die KlientInnen von jener/m Be-
à
Die Einstellung von
AkademikerInnen mit
Behinderung stellt
viele österreichische
Firmen vor Probleme.
Deshalb gibt es ABAk.
Zusammengefasst
Seit 1999 vermittelt die ABAk
behinderte AkademikerInnen
auf den Arbeitsmarkt. Wenn
möglich, werden die KlientInnen
von BeraterInnen mit ähnlichem
universitären oder beruflichen
Background betreut. Viele
Unternehmen sehen die Auf-
nahme von behinderten Fach-
kräften kritisch und lassen sich
am ehesten durch Best Practice
Beispiele überzeugen. In diesem
Diversity-Bereich gibt es großen
Nachholbedarf.
Mag Mark Wilson
studierte Ethnologie und
Sozialanthropologie.
Er ist ua auch Berater
für „Systemische
Managing Diversity“ und
seit neun Jahren Berater
in der ABAk
Diagramm der Behinderungen und
chronischen Krankheiten von
beeinträchtigten Studierenden
l
chronische Erkrankungen
l
Bewegungsbehinderungen
l
Sehbehinderungen
l
psychische Erkrankungen
l
Hörbehinderungen
l
Sprachbehinderungen
l
sonstige Beeinträchtigungen
ABAk,MarkWilson (1),Bundessozialamt/ChristianTreweller (1);Bundessozialamt/AndresFischer (1)
Thema
D i vers i Tät
Quelle:
1...,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13 15,16