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AK Stadt · Seite 12
H
ilde turnt, die 5-jährige Lilli schaukelt
– die beiden trennen 65 Jahre, doch
sie nutzen die Freizeitgeräte im Rudolf-
Bednar-Park in Wien Leopoldstadt. Er
ist mit 31.000 Quadratmetern der größte
Park, der seit 1974 in der Stadt eröffnet
wurde. Das Grünareal am Gelände des
ehemaligen Nordbahnhofes wurde 2008
fertiggestellt, im angrenzenden neuen
Stadtteil sollen in naher Zukunft 20.000
Menschen wohnen. „Wir wollen Parkanla-
gen für alle Nutzergruppen bauen“, erklärt
Landschaftsplanerin Ursula Dominikus von
der MA 42, den Wiener Stadt­gärten.
Diversity heißt hier Raum zu schaffen für
verschiedene Gruppen mit unterschied-
lichsten Ansprüchen. So sind die asphal-
tierten Hauptwege barrierefrei, sie kom-
men gänzlich ohne Stufen aus. Sicherheit
im Park zählt: Zu jeder Tages- und Nacht-
zeit sollte die Anlage von allen Gruppen
genutzt werden können. Dazu gehört etwa
die Überschaubarkeit des Parks. „Bei der
Planung wurde auch darauf geachtet,
dass es keine Stellen gibt, die verwinkelt
sind“, merkt Ursula Dominikus an. In der
Nacht sorgt eine helle Beleuchtung ent-
lang der Wegverbindungen für das nötige
Sicherheitsgefühl.
Laute und leise Zone
Der Park ist unterteilt in eine „laute Zone“
mit Skaterbahn und Sportkäfigen, die
teilweise zur angrenzenden Ganztags-
volksschule und zum Kindergarten ge-
hören. Die Schulplätze können aber in
Absprache auch von den Jugendlichen
im Park benutzt werden. Die großzügige
Skateboard-Bahn wurde in eine Boden-
mulde vertieft wie „Skater Pools“ nach
US-Vorbild. Sie ist eine Attraktion für die
Jugendlichen der Umgebung. Am ge-
genüberliegenden Ende des Parks gibt
es die Ruhezone mit Pflanzen- und Blu-
menbeeten und vielen Sitzgelegenheiten.
Auf dieser „leisen Seite“ befindet sich ein
Die Stadt bewegt sich spielend
So geht's: Stadtleben ohne
Barriere und Altersgrenze
Der Rudolf-Bednar-Park versucht die Bedürfnisse möglichst vieler Menschen
zu erfüllen. Sein „Generationenspielplatz“ gibt auch Älteren die Chance, ihre
Muskeln in Schwung zu bringen.
Von Christian Resei
Kleinkinderspielplatz und in Sichtweite
davon der Generationenspielplatz.
Dieser Spielraum ohne Altersbegrenzung
vereint Geräte, wie sie auch in einem Fit-
nesscenter zu finden sind – bloß verein-
facht und ohne allzu groben Kraftaufwand
bedienbar. Gerade auch ältere Menschen
sollen sich bewegen und ihre Muskeln in
Schwung bringen. Entscheidend ist nicht,
die Kraft zu trainieren, sondern so viele
Muskeln wie möglich in Bewegung und
Geschicklichkeit wie Gleichgewicht am
Leben zu halten.
Weit über 100 Kilogramm Belastung hal-
ten die Spielgeräte aus Metall und Kunst-
stoff (teils auch in Kombination mit Holz)
aus. Neben dem Muskeltraining fördert
der Generationenspielplatz die Kommuni-
kation, die älteren Menschen oft fehlt. Die
Spiel- und Turngeräte, teils auch über den
Park verteilt, sind einfach zu finden: Oran-
gefarbene Stelen markieren die Freizeite-
lemente. Landschaftsplanerin Dominikus:
„An uns treten Vereine oder auch Senio-
reneinrichtungen heran und es reisen
à
Zusammengefasst
Der Generationenspielplatz
im Rudolf-Bednar-Park ist ein
Spielraum ohne Altersbegren-
zung. Vor allem ältere Menschen
können hier ihre Beweglichkeit
und Geschicklichkeit, Muskeln
und Geist trainieren. Wegen der
guten Nachfrage wurden in den
letzten Jahren mehrere dieser
Spielplätze in einigen Wiener
Bezirken errichtet. Dabei konn-
ten auch die Wünsche der meist
älteren TurnerInnen berücksich-
tigt werden.
Mag Christian Resei
studierte Politikwis-
senschaft und ist als
freier Journalist tätig.
ChristianResei (1),Shootandgo (4);MA42wien.gv.at (1)
Thema
D i vers i Tät
Diversity heißt Raum
für verschiedene
Gruppen mit unter-
schiedlichsten An-
sprüchen zu schaffen.
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