wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
AK Stadt · Seite 4
Wie hat sich die Privatisie-
rung auf die „Altmieter“
ausgewirkt?
Es gibt fast keinen Haushalt,
der nicht etwas am Standard
oder an der Ausstattung sei-
ner Wohnung geändert hat.
Seitens der Hausherren gab
es hingegen versuchte Ein-
griffe in die Nutzungsrechte,
etwa von Kellerabteilen,
Dachböden oder PKW-
Stellplätzen.
Wie hat sich die Priva-
tisierung auf die Mieten
ausgewirkt?
Die Mieten sind rascher als
üblich angestiegen: Haus-
halte, die kurz vor der Priva-
tisierung eingezogen sind,
zahlen heute im Durchschnitt
rund 8,50 Euro pro m²
Gesamtmiete, vor kurzem
Zugezogene schon über
11 Euro pro m², und von
zukünftigen BewohnerInnen
werden laut derzeitigen
Wohnungsangeboten fast 14
Euro pro m² verlangt.
Gibt es Probleme mit der
Hausverwaltung?
Deren Kernkompetenz – also
Erreichbarkeit, schnelles
Eingreifen und Beauftragung
eines Handwerkers – wurde
schlecht bewertet. Was die
Transparenz der Abrech-
nungen betrifft, sind die
MieterInnen weitaus weniger
zufrieden als vor 2003.
Gelten diese Beschwerden
nur für Altmieter oder auch
für neue MieterInnen?
Selbst die MieterInnen, die
erst vor einem oder zwei
Jahren eingezogen sind,
geben ähnliche Bewertun-
gen wie die Langzeitbewoh-
nerInnen ab.
Was ist Ihr Resümee?
Altmieter und Neumieter
zahlen den Preis der Privati-
sierung. Die Altmieter in der
Verschlechterung von Wohn-
umfeld und Lebensqualität,
die Neumieter zahlen in
deutlich gestiegenen Mieten.
E
ine europäische Bürgerinitiative gegen Wasserpri-
vatisierung hat das Ziel, das Menschenrecht auf
Wasser und sanitäre Grundversorgung EU weit zu
verankern. Um dieses Thema auf die Agenda der EU-
Kommission setzen zu können, müssen mindestens
eine Million Unterschriften aus insgesamt sieben unter-
schiedlichen EU-Mitgliedsstaaten gesammelt werden.
Wer die Initiative in Österreich unterstützen will, muss
mindestens 16 Jahre alt sein. Infos und Unterschrift
(mit Passnummer):
Das Menschenrecht auf Wasser
Das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre
Grundversorgung soll gesichert werden.
shootandgo (2), fotolia/Stafan Köber (1), Peter Moser (1)
Wohnen nach der Privatisierung
Die Qualität lässt nach, der Preis steigt
Vor 10 Jahren wurden 700 Wohnungen im Arsenal an private In­
vestoren verkauft. In einer von der AK beauftragten Studie analysiert
Peter Moser
die damit verbundenen Veränderungen.
Rollsplitt
Studie AK Stadtpunkte Nr 7: Wohnen im Arsenal
Von rund 8,50 Euro pro m
2,
über 11 Euro pro m
2
in der
Zwischenzeit, werden nun laut aktuellen Wohnungsangeboten
fast 14 Euro Gesamtmiete pro m
2
verlangt.
Bestellung der Studie unter
DI Peter Moser
studierte Archi-
tektur und danach Politikwis-
senschaft am Institut für Höhere
Studien. Er ist Mitbegründer des
seit 1990 existierenden SRZ
Stadt und Regionalwissenschaft-
lichen Zentrums Wien.
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