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AK Stadt · Seite 10
Beitrag. Der barrierefreie Zugang betrifft
aber nicht nur den ungehinderten Zugang
in Gebäude, sondern vielmehr die ungehin-
derte Teilhabe am gesellschaftlichen Alltag –
der Zugang zu Medien wie Fernsehen oder
Internet, aber auch zu Bildung, Sport- und
Freizeiteinrichtungen.
Religion.
In Österreich sind 15 Religionsge-
meinschaften staatlich anerkannt. In Wien
ist die größte Gruppe römisch-katholisch,
gefolgt von Personen ohne Bekenntnis,
sonstige, mit islamischer und evangelischer
Religion. Zur Förderung des Dialogs zwi-
schen Religionsgemeinschaften wurden
­Religionsforen und Vereinsplattformen ge-
gründet, in denen auch gemeinsame Pro-
jekte entstehen: Veranstaltungen wie Kunst
des Zusammenlebens, Farben Vielfalt Ottak-
ring, Ottakringer Sommergespräche etc.
Geschlecht.
In Wien leben rund 900.300
Frauen, das sind 52 Prozent der Bevölke-
rung. Wien hat seit Beginn der Institutiona-
lisierung der kommunalen Gleichstellung
(1992) auf eine querschnittsorientierte
Frauen- und Gleichstellungspolitik gesetzt.
Eine eigene Magistratsabteilung – die Frau-
enabteilung MA 57 – ist für Frauenförderung
und -angelegenheiten zuständig. Das Ziel ist
eine geschlechtergerechte Gesellschaft mit
gleichen Lebens- und Arbeitschancen für
Frauen und Männer. Eine eigene Leitstelle
für alltags- und frauengerechtes Planen und
Bauen hat sich mit Themen wie alltags- und
frauengerechter Wohnbau, geschlechts-
sensible Freiraumgestaltung, geschlechts-
sensible Gestaltung von öffentlichen Park-
anlagen, Sicherheit im öffentlichen Raum,
gendergerechte Gestaltung öffentlicher Bau-
ten, geschlechtssensible Verkehrsplanung
und Gender Mainstreaming befasst und sie
vorangetrieben.
Gelebte Wiener Diversität
Ausgewiesene Beispiele der Diversitäts-
Projektarbeit reichen von so genannten
Bassenagesprächen im Bezirk, speziel-
len Bildungsangeboten für MigrantInnen,
ehrenamtlicher Konfliktarbeit, Informati-
onsveranstaltungen in Vereinen bis hin zu
muttersprachlichen GrillplatzmeisterInnen,
Nachbarschaftstreffen, Grätzelfesten, Park-
betreuungen und Interkultureller Arbeit vor
Ort. Auch das gemeinsame Anlegen und
die Betreuung eines Kräutergartens im
Schwule und Lesben sind
oftmals Diskriminierungen
ausgesetzt. Dies betrifft nicht
nur den Alltag, sondern reicht
tief in die gesellschaftlichen
Strukturen wie etwa Partner-
schaft und Familie hinein.
à
©DigitalVision (2),http://www.wu.ac.at/diversity/mitarbeiter/bendl (1)
Thema
D i vers i Tät
Behinderte: Ausgleichstaxfonds
Unternehmen, die 25 oder mehr
Dienst­nehmerInnen beschäftigen,
sind verpflichtet, eine/n begünstigte/n
Behinderte/n einzustellen. Wenn die
Beschäftigungspflicht nicht erfüllt wird,
muss die Firma eine Ausgleichstaxe
– gestaffelt und von der MitarbeiterIn-
nenzahl abhängig – zahlen. Bei Unter-
nehmen bis zu 99 MitarbeiterInnen sind
das 238 Euro pro Platz und Monat, ab
100 bis 399 Beschäftigte sind es 334
Euro pro Platz/Monat und ab 400 Arbeit-
nehmerInnen beträgt die Ausgleich-
staxe 355 Euro monatlich. Leider ziehen
viele Firmen diese Lösung vor – sogar
im Bund gibt es einige Abteilungen, die
diese Quote nicht erfüllen. Aus dem
Fonds werden Arbeits- und Ausbil-
dungsplätze für Behinderte finanziert.
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Tipp!
Diversitas ist ein
­Magazin im deutsch­
sprachigen Raum, das sich
mit Managing Diversity und
Diversity Studies beschäftigt.
Es erscheint zweimal im
Jahr und beleuchtet das
Thema Vielfalt von der wirt-
schaftlichen, politischen und
rechtlichen Seite.
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