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fügung gestellt. Anfragen in der AK

zeigen auf, dass diese Tatsache vielen

Menschen nicht bekannt ist.

Die restlichen 8,4 Prozent der öster-

reichischen Haushalte beziehen Trink-

wasser über Hausbrunnen oder private

Quellfassungen und unterliegen einer

Selbstverantwortung bezüglich der

Qualität des Wassers und des Zustan-

des der Anlage. Damit kommen sie nicht

in den Genuss einer regelmäßigen Trink-

wasseranalyse und sind manchmal un-

wissentlich auf Wasser ohne Trinkwas-

serqualität angewiesen. Dennoch ist der

Hausbrunnen bzw. das daraus bezoge-

ne „Gratiswasser“ vielen Besitzern sehr

wichtig, da sie bei einem Anschluss an

ein öffentliches Versorgungsnetz nur die

sich daraus ergebenden Kosten und die

regelmäßig anfallenden Gebühren se-

hen. Natürlich hat auch die Errichtung

des Hausbrunnens einmal Kosten ver-

ursacht und auch die notwendige War-

tung von Brunnen undWasserpumpe ist

nicht gratis. Tatsächlich gibt es aber kei-

ne realistischen Vergleiche, welche Art

der Wasserversorgung teurer kommt,

da zu viele Faktoren davon abhängen.

Insider gehen von höheren Kosten bei

Eigenversorgung aus.

Es gibt auch Haushalte, die sowohl

über einen öffentlichen Wasseran-

schluss verfügen, als auch BesitzerIn

eines Hausbrunnens sind. Grundvor-

aussetzung dafür ist das Vorhandensein

zweier getrennter Leitungssysteme, da-

mit nicht z.B. durch Druckunterschiede

das Wasser des Hausbrunnens in das

Leitungsnetz der öffentlichen Versor-

gung gelangen kann. Sind Hausbrunnen

nicht an das vorhandene öffentlicheNetz

angeschlossen, verlangen Gemeinden

von den BesitzerInnen meistens den

Nachweis der Trinkwasserqualität.

Die Qualität orientiert sich üblicher-

weise an den Parametern der Trink-

wasserverordnung (TWV), wobei der

Nitratwert gerne als wichtigster Faktor

angesehen wird. Nitrat ist ein Teil des

Stickstoffkreislaufs und daher in gerin-

gen Konzentrationen praktisch immer

in natürlichen Wässern zu finden. Doch

erst durch den menschlich bedingten

Eintrag, wie das Ausbringen von Dün-

gemitteln in zu hohen Mengen, durch

undichte Senkgruben, Kanalsysteme

oder Deponien, werden Konzentratio-

nen erreicht, die die menschliche Ge-

sundheit gefährden. Für Trinkwasser

wurde daher mit der TWV (BGBl. II Nr.

304/2001) ein Grenzwert von 50 mg/l

festgesetzt – eine Senkung, da in Ös-

terreich davor ein Nitrat-Grenzwert von

100 mg/l gültig war. Dies war nicht nur

aus Gesundheitsgründen, sondern

auch nach EU-Recht erforderlich.

Wasseraufbereitung

Die Qualität des Wassers wird nicht

nur durch den Gehalt an Schadstoffen

bestimmt. Einer der als maßgeblich be-

urteilten Parameter ist die Wasserhärte.

Sie bestimmt unter anderem den Ge-

schmack, aber auch die Lebensdauer

von diversen Haushaltsgeräten oder

den Aufwand, der bei der Reinigung

von sanitären Einrichtungen betrieben

werden muss. Ist man an eine öffent-

liche Wasserleitung angeschlossen,

hat man zwar die Gewissheit, dass ein

großer Aufwand betrieben wird, um die

gesundheitliche Unbedenklichkeit des

Wassers zu garantieren, aber es gibt

keinen Anspruch auf weitere Parameter,

die die Qualität beeinflussen.

Dies führt dazu, dass in vielen Haus-

halten der Einbau einer Wasserenthär-

tungsanlage als notwendig erachtet

wird. Diverse Werbung, die in Horror­

szenarien vor zu hartem Wasser warnt,

unterstützt solche Bestrebungen. Da-

Schwerpunkt

Trinkwasser

www.ak-umwelt.at

Wasserhärte: Der Einbau von Enthärtungs­

anlagen ist viel seltener nötig als die Werbung

findiger Hersteller oft glauben machen will.

Brunnenwassertest

In Niederösterreich kann man sich bezüglich des

Zustandes des Hausbrunnens an die eNu, die

Energie- und Umweltagentur Niederösterreich,

wenden.

Sauberes Trinkwasser – in Österreich selbstverständlich

Seite 16

Wirtschaft & Umwelt 2/2016

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Fotos: Schuh (1), Bohacek (1)