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Wirtschaft & Umwelt 4/2015

Seite 3

Editorial

Politischer Klimawandel

Klimaveränderung und Erderwärmung sind Fakten,

die heute nicht mehr zu übersehen sind. Doch die Re-

aktion der Staaten ist verhalten. Dabei wäre eine ra-

sche und weitgehende Reduktion dringend geboten,

weil die Treibhausgase lange Zeit in der Atmosphä-

re bleiben und die Emissionen kumuliert wirken. Die

weltweit zunehmende Nutzung fossiler Energieträger

hat wesentlich dazu beigetragen, dass etwa die Hälf-

te der CO

2

-Emissionen seit Beginn der Industriali-

sierung allein in den letzten 40 Jahren ausgestoßen

wurde. Trotz der steigenden Bedeutung erneuerba-

rer Energieträger ist ein Ende der Abhängigkeit von

fossilen Brennstoffen noch nicht in Sicht. Vor diesem

Hintergrund ist das Ziel der Klimarahmenkonvention,

gefährliche Klimaänderungen zu vermeiden, ambitio-

niert: die globale Erwärmung sollte zwei Grad nicht

überschreiten. Aber auch eine weniger starke Klima-

erwärmung bringt bereits gefährliche Veränderungen

mit sich, die für manche Regionen die völlige Zerstö-

rung der Lebensgrundlagen bedeuten. Aber nicht nur

Regionen sind unterschiedlich stark betroffen, der

wesentlichste Risikofaktor ist Armut. Dies gilt sowohl

auf nationaler wie auf internationaler Ebene. Verur-

sacher und Betroffene sind hier wie dort nicht ident:

Gerade jene Länder und Bevölkerungsgruppen, die

am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben,

werden schon jetzt am meisten von dessen Folgen

in Form von Dürrekatastrophen und Hochwässern in

Mitleidenschaft gezogen. Die zögerlichen Fortschrit-

te der Klimapolitik sind mit den Interessengegensät-

zen und der globalisierten neoliberalen Handels- und

Wirtschaftspolitik untrennbar verbunden. Die be-

wusste Ignoranz der letzteren gegenüber Verteilungs-

gerechtigkeit und sozialer Verantwortung spiegelt

sich auch in der Klimapolitik wider. Dieser Thematik

nimmt sich eine wachsende globale Bewegung an,

die angesichts des Klimawandels einen Politikwandel

in Richtung eines sozial und ökologisch orientierten

Systems fordert. Auch für ArbeitnehmerInnenorga-

nisationen ein zentraler Ansatzpunkt – allerdings mit

wenig Aussicht auf raschen Erfolg.

Mag.

a

Sylvia Leodolter

Chefredakteurin

Leiterin der Abteilung Umwelt & Verkehr der AK Wien

Weltklimapolitik

Die zögerlichen Fortschritte der

Klimapolitik sind mit den Interes-

sengegensätzen und der globa-

lisierten neoliberalen Handels- und

Wirtschaftspolitik verbunden.

Seite 10

Klimagerechtigkeit

Ohne soziale Gerechtigkeit gibt es

keine Klimagerechtigkeit und keine

Eindämmung des Klimawandels.

Seite 14

Sozial-ökologische Aufgabe

Die Klimakrise ist nur durch eine

umfassende sozial-ökologische

Transformation zu bewältigen.

Seite 18

Ökologisch und gesund bauen

Umweltfreundliche Baumaterialien

reduzieren Emissionen und sind

positiv für Umwelt und Gesundheit.

Seite 22

Bioplastiksackerl

Sind Bioplasktiksackerl eine ökolo-

gische Alternative? Die AK macht

den Reality-Check.

Seite 26

Pkw-Emissionen

Unrealistische Pkw-Verbrauchs-

werte von Herstellern täuschen die

KonsumentInnen.

Seite 28

Daseinsvorsorge

Welche Auswirkungen hat das CE-

TA-Abkommen auf öffentliche

Dienstleistungen?

Seite 34

Rubriken

Nachrichten

04

Kommentar

05

EU, Europa und der Welt

06

Vor 15 und 30 Jahren

08

Aktuelles Interview

09

Aktion

31

Kontroverse

32

Medien

33

Inhalt

Schwer-

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