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I

n den knapp 25 Jahren, die seit der

Verabschiedung der Konvention ver-

gangen sind, wurden solche Diagnosen

in dieser oder ähnlicher Form vielfach

wiederholt. Sprach man damals noch

von einer hohen Wahrscheinlichkeit,

dass die von Menschen verursachten

(„anthropogenen“) Emissionen von

Treibhausgasen, allen voran Kohlendi-

oxid (CO

2

), Methan (CH

4

) und Lachgas

(N

2

O), der Grund für die Klimaänderung

sind, so gilt dies heute als erwiesen.

Der Treibhauseffekt selbst ist für das

Leben auf der Erde unerlässlich. Gäbe

es ihn nicht, würde die von der Sonne

erwärmte Erdoberfläche die Wärme

wieder ungehindert abstrahlen, und die

mittlere Temperatur der Erde läge etwa

bei -18 Grad Celsius – zu kalt für Leben

auf der Erde. Die natürlichen Treibhaus-

gase – in erster Linie gasförmiges Was-

ser in der Atmosphäre – bewirken, dass

die Abstrahlung der Wärme in Form

sogenannter Infrarot-Strahlung verrin-

gert wird. Sie bilden gewissermaßen

eine wärmeisolierende Schicht über der

Erdoberfläche. Erst bei einer höheren

Temperatur der Erdoberfläche ist die

Abstrahlung von Wärme so hoch, dass

die einfallende Sonnenenergie und die

abgestrahlte Wärmeenergie im Gleich-

gewicht stehen. Dadurch liegt die tat-

Fotos: Schuh (2)

*Dr. Christoph Streissler

ist Chemiker und Mitarbeiter

der Abteilung Umwelt &

Verkehr in der AK Wien.

Sorgen

mit dem

Klimawandel

www.ak-umwelt.at

Seite 10

Wirtschaft & Umwelt 4/2015

Ungleichheit

Herausforderung

In der Klimarahmenkonvention aus dem Jahr 1992 heißt

es, „dass Änderungen des Erdklimas und ihre nachteili-

gen Auswirkungen die ganze Menschheit mit Sorge er-

füllen.“ Aber „die Menschheit“ reagiert nicht besonders

besorgt. Warum ist das so?

Von Christoph Streissler*

Klimagerechtigkeit gibt es

nur bei sozialer Gerechtig-

keit.

Klimakrise hat viel mit einer

tiefgreifenden Gesell-

schaftskrise zu

tun.

S. 14

S. 18

Schwerpunkt

Weltklimapolitik