Organisation, Erbringung und
Finanzierung öffentlicher Dienst-
leistungen, insbesondere auch
der Gemeinden, beeinträchtigt.
In Hinblick auf Dienstleistungen
und Investitionen stellt CETA – in
den Worten der EU-Kommission
– „das umfassendste Handels-
abkommen dar, das die EU bis-
her abgeschlossen hat“.
Das Spannungsverhältnis
zur Daseinsvorsorge wird da-
durch verschärft, dass CETA
mit dem Kapitel zum Investiti-
onsschutz auch ein Investor-
Staat-Streitbeilegungsverfah-
ren (Stichwort: ISDS) vorsieht.
InvestorInnenklagen im Zu-
sammenhang mit behaupteten
Verletzungen von Investiti-
Die Analyse des CETA-Abkommens ist auch auf TTIP übertragbar
Dienstleistungen der Daseinsvorsorge gehören in die
öffentliche Hand und sind von Freihandelsabkommen
gänzlich auszunehmen
www.arbeiterkammer.atWirtschaft & Umwelt 4/2015
Seite 35
onsschutzstandards (wie z.B.
dem Prinzip der gerechten und
billigen Behandlung oder dem
Gebot der Entschädigung für
sog. „indirekte Enteignungen“)
können hohe staatliche Ent-
schädigungszahlungen nach
sich ziehen. Zugleich können
derartige Klagen eine abschre-
ckende Wirkung entfalten,
welche die Regelungsfreiheit
und den Gestaltungsspielraum
für die Daseinsvorsorge indirekt
einengt (sog. „regulatory chill“).
Beeinträchtigungen
CETA wirft daher eine Frage
von grundlegender Bedeutung
für die Daseinsvorsorge auf:
Beeinträchtigen die Libera-
lisierungspflichten und Inves
titionsschutzregeln in ihrem
Zusammenspiel rechtliche und
politische Spielräume für die
Gestaltung öffentlicher Dienst-
leistungen? Entsteht also durch
CETA ein zusätzlicher Druck zur
Öffnung für mehr Wettbewerb?
Werden Vorgaben zum Umfang
und zur Qualität von öffentlichen
Dienstleistungen eingeschränkt,
die eine gemeinwohlorientierte
Organisation und Erbringung
dieser Leistungen sicherstellen
sollen? Insgesamt zeigt die
Studie, dass CETA erhebliche
rechtliche und politische Auswir-
kungen für die Daseinsvorsorge
inÖsterreichhabenkann.Davon,
dass der Spielraum Österreichs
und der anderen Mitgliedstaaten
in der Daseinsvorsorge durch
CETA völlig unberührt bleiben
wird, wie dies die Kommission
postuliert („Member states are
entirely free …“), kann keine
Rede sein.
SI
PDF-Download
www.ak-umwelt.atAK Studienreihe: Informationen zur Umweltpolitik
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W. Lauber (Hrsg.)
Privatisierung des
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Reformbe-
darf oder Kapitalinteressen? 2006
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Elisa Schenner
EU und Wasserli-
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Tony Musu
REACH am Arbeitsplatz
– Die
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Franz Greil (Hrsg.)
Feinstaub am
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Die Emissionen ultra-
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Andreas Käfer, Judith Lang, Mi-
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Luftverkehr und
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– Ist-Stand im interna-
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Franz Greil (Hrsg.)
Welche Zukunft
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Technik, Kosten und
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Werner Hochreiter (Hrsg.)
Umset-
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um Materialien und Hintergrund-
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Klimaschutz, Infrastruktur und Verkehr
2007
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Cornelia Mittendorfer (Hrsg.)
Die Strategische Umweltprüfung im
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Cornelia Mittendorfer (Hrsg)
Die
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Werner Hochreiter (Hrsg)
Die Umsetzung der EU-Umgebungslärm-
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Feinstaubproblem Baumaschine
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Werner Hochreiter (Hrsg)
Mehrweg
hat Zukunft!
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onsplanung gegen Straßenlärm – wie
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Tagungsband, 2010,
die Niederlande und Porto Alegre
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Agrotreibstoffe – Lösung oder Problem?
Potenziale, Umweltauswirkungen
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Lkw-Tempolimits und Emissionen:
Auswirkungen der Einhaltung der
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Gesundheitsrelevante Aspekte von
Getränkeverpackungen.
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Green Jobs. Arbeitsbedingungen und
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Die Zukunft der Wasserversorgung.
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Aktuelle Erkenntnisse zu hormonell
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Holger Heinfellner, Nikolaus
Ibesich, Günther Lichtblau,
Christian Nagl, Barbara Schodl,
Gudrun Stranner:
Pkw-Emissionen
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