knittern und Eingehen oder
zum Schutz vor Schädlingen
und Schimmel, wasserabwei-
sende Schichten und vieles
mehr. Rund 7.000 chemische
Gemische sind im Textilhilfs-
mittelkatalog gelistet, und da
sind die Farbstoffe noch gar
nicht mitgerechnet!
Wenn der letzte Waschgang
aus Kostengründen von den
Herstellern eingespart wird,
verbleiben Chemikalienreste in
den Kleidungsstücken. Daher
ist es empfehlenswert, körper-
nahe Textilien vor dem ersten
Tragen zu waschen.
Zertifizierte Ökotextilien
haben die Nase vorn. Güte-
siegel wie das GOTS-Siegel
(Global Organic Textile Stan-
dard,
.
org) regeln streng, welche
Mittel zur Textilveredelung
verwendet werden dürfen, um
die Umwelt- und Gesundheits-
belastungen zu verringern.
Beim Schneidern unserer
Kleidung sind es weniger die
Umweltfaktoren, sondern so-
ziale Faktoren, die den großen
Unterschied ausmachen. Kin-
derarbeit, miese Arbeitsbedin-
gungen und Entlohnung unter
dem Existenzminimum sind
in vielen Produktionsstätten
an der Tagesordnung. Berichte
über Fabriksbrände, bei denen
hunderte Menschen starben,
weil Tore nicht geöffnet wur-
den oder Mauern einstürzten,
zeigten ganz deutlich, dass die
herkömmliche Textilproduk-
tion über Leichen geht.
Kaufen, tragen
und Waschen
Organisationen wie die
Clean Clothes Kampagne, die
Fair Wear Foundation und
Fairtrade setzen sich für faire
Arbeitsbedingungen ein, und
mittlerweile gibt es ein um-
fangreiches Angebot an fairer
Mode.
Wer beim Einkauf auf
Gütesiegel wie das Fairtrade
Siegel oder das GOTS-Siegel
achtet, trägt Produkte, die unter
fairen Bedingungen hergestellt
wurden. Ein Blick auf das Pfle-
geetikett beim Kauf lohnt sich
ebenfalls – je weniger durch-
gestrichene Symbole drauf zu
finden sind, desto einfacher
ist die Kleidung zu pflegen.
Chemische Reinigung kommt
teuer und belastet die Umwelt.
Bei der Wäsche zuhause gilt:
Waschmittel nicht überdosie-
ren und Vollwaschmittel nur
bei weißer Wäsche einsetzen
– das schont die Wäsche, die
Haut und die Umwelt!
Am Ende der textilen Kette
steht die Entsorgung. Der Weg
in den Mistkübel sollte wirk-
lich der allerletzte Schritt sein.
Ist ein Kleidungsstück nicht
kaputt, passt aber nicht mehr
oder hat aus anderen Gründen
ausgedient, dann kann man
es mit etwas Kreativität und
Geschick upcyclen. Eine an-
dere Möglichkeit ist es, das
Kleidungsstück bei karitativen
Stellen abzugeben oder es fin-
det in einemSecond-Hand-La-
den, am Flohmarkt oder online
eine stolze neue BesitzerIn. In
einem Kleidungsstück – und
sei es noch so billig - stecken
so viel Arbeit, Material und
Energie drin, dass es viel zu
schade ist, es einfach wegzu-
schmeißen!
£
Leben
Einkaufsquellen
Wo in Österreich Textilien aus ökologischer, fairer Produk-
tion erhältlich sind, zeigt „die umweltberatung“ in der Liste
„Einkaufsquellen für Ökotextilien“ auf
-
tung.at/oekotextilien.
Die Broschüre „Schickes
Outfit! Neu? Ja, aber
ökologisch!“ informiert
ausführlich darüber, wie
Textilien entstehen und
wieviel Natur und
Chemie in ihnen steckt.
Mit einem Überblick über
die Gütesiegel, die öko-
logische und faire Mode
kennzeichnen, unter-
stützt die Broschüre
beim Einkauf fairer Öko-
Mode. Sie gibt auch
praktische Tipps zur
Pflege von Textilien und
wurde von „die umwelt-
beratung“ und dem
BMLFUW erstellt.
Bestellung um
2,65
Versandkosten bei
„die umweltberatung“,
Tel. 01 803 32 32.
Kostenloser Download
auf
-
tung.at
Kleiderkauf
Ökologisch und fair
Wirtschaft & Umwelt 3/2014
Seite 31
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