Kebab-Stand oder das nächste
Wirtshaus, weil es im näheren
Umfeld an anderen Angeboten
fehlt – oder sie nehmen Essen
von zuhause mit.
Bei der Lenzing AG ist man
stolz auf die Betriebsküche.
Arbeiter-Betriebsratsvorsit-
zender Rudolf Baldinger: „Ich
bin froh, dass wir uns bei der
Lenzing AG das eigene Be-
triebsrestaurant erhalten haben
und modernisieren konnten.
Eine eigene Betriebsküche hat
insofern eine große Bedeutung,
weil man alles selbst beeinflus-
sen kann. Alle, die hier in der
Lenzing AG arbeiten, können
ein warmes und gesundes
Essen einnehmen, auch bei
Spät- und Nachtschicht.“
Zeit zum Essen
Im Jänner 2013 wurden im
Auftrag der Techniker Kran-
kenkasse in Deutschland 1.000
Personen ab 18 Jahren zu ihrem
Ernährungsverhalten befragt.
Nach dieser Umfrage ist ein
Drittel aller Beschäftigten in
Deutschland überzeugt, dass
gesunde Ernährung am Ar-
beitsplatz nicht möglich ist. Als
Gründe wurden u. a. schlechte
Bedingungen am Arbeitsplatz,
begrenzte Essensauswahl und
zuwenig Zeit genannt. Von
einer dreißigminütigen Mit-
tagspause bleibt oft nur wenig
Zeit zum Essen. Schnelle Esse-
rInnen sind häufig dicker, das
ist wissenschaftlich belegt. Wer
langsam isst, nimmt weniger
Kalorien auf. Die Botschaft
ans Gehirn, um zu signalisie-
ren, dass es genug ist, benötigt
bis zu 20 Minuten. Wer also
schnell isst, verpasst den Sätti-
gungspunkt.
Wer mehr als sechs Stun-
den pro Tag arbeitet, dem steht
nach dem Arbeitszeitrecht
jedenfalls eine halbstündige
Pause zu. Diese kann aller-
dings, wenn es im Interesse
des Arbeitnehmers liegt oder
wenn es aus betrieblichen
Gründen notwendig ist, in zwei
Pausen zu je 15 Minuten oder
drei Pausen zu je zehn Minuten
geteilt werden. Wer es dann
noch schafft, sich während des
Arbeitstages gesund zu ernäh-
ren, muss über ein ausgeprägtes
Gesundheitsbewusstsein, eine
gute Essensorganisation und
über hohe Disziplin verfügen.
Der Griff zu Fast Food ist für
viele verlockender, aber nicht
die Lösung, denn bevorzugte
schnelle Essensangebote sind
oft ungesund. Auch der gesunde
Snack kann beim anhaltenden
Trend außer Haus zu essen eine
gesunde, warme Mahlzeit nicht
ersetzen.
Der Österreichische Ernäh-
rungsbericht 2012 empfiehlt,
die Verpflegung am Arbeits-
platz den ernährungsphysio-
logischen Bedürfnissen der
jeweiligen Zielgruppe anzu-
passen. Während der Energie-
bedarf zwischen einzelnen Be-
rufsgruppen sehr unterschied-
lich ist, ist jener an Nährstoffen
weitgehend der gleiche. Büro-
angestellte, die bei der Arbeit
körperlich wenig aktiv sind,
bräuchten daher eine nähr-
stoffdichte Kost, also eine mit
einem hohen Nährstoffgehalt
und einem dabei im Verhältnis
niedrigen Kaloriengehalt.
Know-how im Verpfle-
gungsbereich, Aus- und
Weiterbildung in der Küche,
Einbindung der Essensteilneh-
merInnen, MitarbeiterInnen-
Be
trieb
Projekt UMBESA – Nachhaltiger Speiseplan
Die Präsentation der Ergebnisse zum Projekt fand am 8. Oktober 2014 in
Wien statt. Mehr unter:
. Das Handbuch für Großkü-
chen inklusive Checklisten gibt es zum Herunterladen auf
Solidaritätsprojekte rund ums Essen
Seit Jahren beschäftigt sich die Produktionsgewerkschaft PRO-GE
mit Solidaritätsprojekten rund ums Essen. Materialien und Links zu
den Projekten „Gut essen, fair essen“, „Soziale Gerechtigkeit vom
Feld bis auf den Tisch“ gibt es unter:
Wirtschaft & Umwelt 3/2014
Seite 27
„Man soll dem Leib etwas Gutes bieten,
damit die Seele Lust hat, darin zu
wohnen.“
Winston Churchill
Arbeit und Ernährung
Tipps: Gut durch den Tag!
Wenn Sie häufig von Termin zu Termin unterwegs
sind, nehmen Sie kleine Snacks wie Äpfel, Vollkorn-
kekse oder Knäckebrot als Vorrat in der Tasche mit.
So können Sie eventuelle Heißhungerattacken oder
Versorgungsengpässe einfach vermeiden.
Wenn Sie in Ihrem Betrieb noch kein Verpflegungs-
angebot oder keine Möglichkeit zum Aufwärmen von
mitgebrachten Speisen haben, nehmen Sie Ihr eigenes,
persönlich zusammen gestelltes „Fair und Gesund
Essen Lunchpaket“ mit.
Frisches Leitungswasser erfrischt und ist abfallarm.
Ein guter Schluck Wasser jede Stunde fördert den
Stoffwechsel, erhöht die Konzentration und steigert
die Leistungsfähigkeit.