Luftverschmutzung
Schlechte Luft
ist tödlich
Eine Studie des Europä-
ischen Parlaments schätzt
die Erreichung von WHO-
Gesundheitszielen ab.
Durch Luftverschmutzung ver-
kürzt sich die Lebenserwartung
jedes EU-Bürgers im Durch-
schnitt umsiebenMonate.Rund
400.000 Menschen sterben in
der EU aufgrund von Luft-
verschmutzung. Die Weltge-
sundheitsorganisation (WHO)
hat kürzlich dazu Richtlinien
verabschiedet, die strenger als
bestehende EU-Grenzwerte
sind und eine gerade noch
zulässige Exposition für eine
gesundheitlich unbedenkliche
Umgebungsluft darstellen.
Im Auftrag des Europäischen
Parlamentes wurden Politiko-
ptionen zur Erreichung dieser
Ziele berechnet (EU Air Qua-
lity and WHO Guideline Va-
lues for Health). Fazit: Würde
das derzeit geltende Niveau
an Emissionsvorschriften bis
2030 fortgeschrieben, könnten
die schädlichen Gesundheitsef-
fekte bei Feinstaub (PM2,5) um
39 Prozent reduziert werden.
Aber selbst bei einem radikalen
Politikmix an Maßnahmen, der
über das geplante EU-Luft-
Maßnahmenpaket hinausgeht,
würden die schädlichen Ge-
sundheitseffekte nur um 56
Prozent abnehmen.
FG
Italien
Pkw-Hersteller
vor Gericht
Da die Fabriksangaben
zum Treibstoffverbrauch
stark von der Realität ab-
weichen, stehen nun zwei
Pkw-Hersteller in Italien
vor Gericht.
Jeder Autofahrer weiß es aus
Erfahrung: den Treibstoff-
verbrauch des Herstellers
einzuhalten, ist unerreichbar.
Altroconsumo, eine Konsu-
*
DI Gregor Lahounik
ist
Raumplaner und Mitarbeiter der
Abteilung Umwelt & Verkehr in
der AK Wien.
NAchrichten
Für Unfälle und Notfälle
gibt es bei der ÖBB
die Notfallmanager.
Diese sorgen am Un-
fallort dafür, dass nichts
passiert, wenn etwas
passiert. Sie sichern ab,
achten darauf, dass die
elektrischen Leitungen
stromlos und geerdet
sind und stellen sicher,
dass weder Reisende
noch die Einsatzkräfte
gefährdet werden.
Die Berichterstattung
über zwei Unfälle,
Leobendorf und Zell am
See, liefert allerdings ein
katastrophales Bild von
genau dem Unfallma-
nagement. Abenteuerlich
wird geschildert, dass
die Anreise des ÖBB
Notfallmanagers mit dem
örtlichen Taxiunterneh-
men rund eine Stunde
dauerte. Bei der Räu-
mung und Evakuierung,
der Absicherung des Un-
fallortes und beim Schutz
von Leib und Leben
der Rettungskräfte und
der Reisenden war kein
Notfallmanager dabei.
Kinder standen sogar im
Nahbereich eines bren-
nenden Lkws. Wichtige
Maßnahmen vor Ort
konnte der ÖBB-Notfall-
manager erst setzen, als
„alles schon vorbei“ war.
Vorbei war es nur, weil
die Zahl der Freiwilligen
bei der Feuerwehr nicht
businessplangerecht
reduziert worden ist und
da sie hochprofessio-
nell und rasch an den
Unfallorten eingetroffen
sind. In gerade einmal
15 Minuten schaffen
es zahlreiche freiwillige
Retter, ihren „richtigen“
Arbeitsplatz zu verlassen,
um voll ausgerüstet an
der Unfallstelle gratis zu
helfen. Die ÖBB braucht
für nur eine Person rund
eine Stunde.
Gerade in einem derart
sicherheitskritischen
Bereich ist das Vorgehen
der ÖBB schlicht fahr-
lässig. Der gut dotierte
Vorstand der ÖBB-
Infrastruktur sollte es
eigentlich schaffen, hier
umgehend die eigenen
Einsparungen zurück-
zunehmen und ein pro-
fessionelles Team, das
auch zahlenmäßig gut
ausgestattet ist, auf die
Beine zu stellen. Letztlich
kann das Warten auf ein
freies Taxi nicht Teil eines
echten Sicherheitskon-
zeptes
Kommentar von Gregor Lahounik
Superschnecke ÖBB
Bei Unfällen auf Eisenbahnkreuzungen sind die ÖBB
zumeist völlig unschuldig. Fast immer ist der Stra-
ßenverkehr Unfallverursacher. Das anschließende
Unfallmanagement der Bahn ist nicht minder ein
akuter Notfall und früher oder später ein Fall für das
Strafgericht.
KOMMENTAR Von RUUD Klein
Wirtschaft & Umwelt 4/2014
Seite 5
sein.
1,2,3,4 6,7,8,9,10,11,12,13,14,15,...36