mentenschutzorganisation in
Italien, ließ zwei Pkw-Modelle
deswegen testen und hat darauf-
hin ein Verfahren eingeleitet.
Konkret geht es um Fiat Panda
und VW Golf. Am Prüfstand
kam zutage, dass der Benzin-
motor des Fiat Panda 1.2 den
offiziellen Herstellerverbrauch
von 5,2 Liter um 18 Prozent
(6,11 Liter) überschritt, wäh-
rend der Dieselmotor des Golf
TDI 1.6 mit 5,83 Liter gar um
50 Prozent über den Herstel-
lerangaben von 3,8 Liter lag.
Altroconsumo will deswegen
eine Verbandsklage für Käufer
dieser Modelle einbringen, die
sie um den jährlichen Mehr-
verbrauch bei durchschnittlich
gefahrenen 15.000 km entschä-
digt. Eine Entgegnung von Fiat
und VW liegt noch nicht vor.
UmweltschützerInnen ver-
dächtigen Autohersteller seit
geraumer Zeit, beim Prüfzy-
kluszulassungsverfahren mit
unerlaubten Tricks zu arbeiten.
Auslöser sind vor allem stren-
ger werdende CO
2
-Vorgaben
und steuerliche Öko-Regelun-
gen.
FG
Diesel-Pkw
Euro 6-Standard
greift nicht
Der neue EU-Abgas-
Standard für Diesel-Pkw
versagt bei Stickoxiden.
Seit 1.Oktober 2014 ist der neue
Abgasstandard Euro 6 für Pkw
zwingend für die Erstzulassung
vorgeschrieben. Euro 6 soll vor
allem den NOx-Ausstoß dras-
tisch reduzieren und sieht eine
Senkung auf 80 mg/kW vor.
Der International Council on
Clean Transportation (ICCT),
ein nicht-gewinnorientiertes
Forschungsnetzwerk für Um-
weltregulierung, testete 15
Diesel-Pkw im Realbetrieb.
Die getesteten Modelle dürfen
aufgrund von Behördenverein-
barungen nicht veröffentlicht
werden. Fazit: Auch die Mehr-
heit der neuen Diesel-Pkw
überschreitet weiterhin den
Grenzwert um den Faktor 7.
Ursache hierfür ist aber nicht
eine „außergewöhnliche“ Fahr-
weise, sondern mangelhafte
Abgasnachbehandlungssys-
teme und höhere Motorlasten
als im Prüfzyklus zugelassen.
Allerdings können einige Pkw
den Euro 6-Grenzwert unter-
schreiten. ICCT zieht daraus
den Schluss, dass die Techno-
logie zur Erfüllung von Euro 6
vorhandenm ist, aber durch den
Euro 6-Prüfzyklus der Autoher-
steller nicht sichergestellt wird.
FG
Grundwasser
Strafverfahren
gegen Kwizda
Die 2012 bekannt ge-
wordene Grundwasser-
verunreinigung im Raum
Korneuburg hatte nun ein
gerichtliches Nachspiel.
Die Staatsanwaltschaft Kor-
neuburg hatte gegen fünf lei-
tende Angestellte und einen
ehemaligen Mitarbeiter der
Firma sowie gegen die Firma
Nachrichten
Fotos: Schuh (1), Fotolia/creativenature.nl (1)
Aliens:
In der EU ist eine
Verordnung verabschie-
det worden, mit der
Maßnahmen gegen „in-
vasive fremde Arten“
getroffen werden sollen.
Dabei geht es um Pflan-
zen-, Wirbeltier- und In-
sektenarten, die in der
EU nicht heimisch sind
und deren Verbreitung
zu Schäden an Ökosys-
temen führen kann. Ein
bekanntes Beispiel ist
das Drüsige Spring-
kraut. In einem ersten
Schritt werden nun
Listen erstellt und Daten
zu diesen invasiven
Arten gesammelt; deren
absichtliche Freisetzung
wird verboten.
Zugvögel:
In Quito
(Ecuador) fand Anfang
November die 11. Ver-
tragsstaatenkonferenz
zur internationalen Kon-
vention über wandernde
Tierarten (
statt. Unter anderem
wurden Beschlüsse ge-
fasst, die den Schutz
der Zugvögel verbes-
sern sollen, indem die
Verwendung von Blei in
Schrotmunition verbo-
ten und die unbeabsich-
tigte Vergiftung von
Vögeln durch das Medi-
kament Diclofenac un-
terbunden wird.
Nationalparks:
Von 12.
bis 19. November fand in
Sydney der alle zehn
Jahre abgehaltene Kon-
gress der IUCN, der
Weltnaturschutzunion,
statt
-
congress.org). Mit dem
Abschlussdokument,
dem „Versprechen von
Sydney“, sollen neue
Wege im Naturschutz
aufgezeigt werden. Im
Vorfeld der Konferenz
hatte eine Studie der
US-amerikanischen
Wildlife Conservation
Society gezeigt, dass
weltweit eine große Zahl
von Naturschutzgebieten
ihre Ziele nicht erfüllen
können, beispielsweise
weil Staaten auf ihren
Gebieten Ölbohrungen
und Bergbau zulassen.
Treibhausgase:
China
und die USA haben
einen „Klimapakt“ ge-
schlossen. China strebt
an, dass seine Treib­
hausgasemissionen ab
2030 nicht weiter anstei-
gen, die USA wollen ihre
Emissionen bis 2025 ge-
genüber dem Wert von
2005 um ein Viertel
senken. Wichtiger als
diese symbolischen
Ziele ist dabei, dass die
bisherige Unterschei-
dung zwischen Indus­
triestaaten und Entwick-
lungsstaaten ins
Wanken gerät. Rajendra
Pachauri, Vorsitzender
des IPCC (Intergovern-
mental Panel on Climate
Change) hat die Hoff-
nung ausgedrückt,
dass nun viele Staaten
diesem Beispiel
folgen.
CS
Auf einen Blick
EU, Europa und die
Ganze Welt
Buch: Naturschutz und Demokratie
Höhen und Tiefen einer schwierigen Beziehung. Mitherausgegeben
vom deutschen Bundesamt für Naturschutz mit Beiträgen von B.
Jessel, H. Weiger, M. Linz, H. Welzer, B. Unmüßig, E. Altvater u.v.m.
Politische Ökologie, Band 138, Oekom Verlag
Seite 6
Wirtschaft & Umwelt 4/2014
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