AK Stadt · Seite 3
wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
Öffentliche Versorgung
Bürger wollen Strom-
versorgung übernehmen
Der Berliner Senat
entscheidet
2014, wer das Stromnetz in den
nächsten 20 Jahren betreiben
wird. Der derzeitige Konzessions-
inhaber Vattenfall ist umstritten.
So wird unter anderem bemän-
gelt, dass Berlin im Einsatz von
Alternativenergien deutschland-
weit an letzter Stelle liegt. Um die
neue Stromkonzession bewer-
ben sich neben einigen Konzer-
nen auch das von der Stadt selber
gegründete Stadtwerk. Doch auch
die „Bürger Energie Berlin“, eine
Bürgerinitiative, die vor allem auf
alternative Energien setzt, will
die Stromversorgung überneh-
men. Inzwischen gilt es als sicher,
dass auch die Berliner dabei mit-
reden können. Denn sie werden
im Herbst darüber befragt, ob
die Stromversorgung nur mehr in
öffentlicher Hand sein soll.
Bürgerbeteiligung
Kleine Projekte, die
Die Stadt Verändern
Die Lokale Agenda 21
lädt enga-
gierte BürgerInnen und Gruppen zu
einem Wettbewerb ein. Beim Pro-
jektwettbewerb ELLA können sozi-
ale oder ökologische Projekte, die
geplant oder schon umgesetzt
sind, vorgestellt werden. Die Palette
reicht bisher vom Stadtteil-Reise-
führer über Generationentreffen
bis zum Gemeinschaftsgarten. Die
Einreichfrist endet am 3. Novem-
ber. Prämierte Projektideen werden
von Experten der Lokalen Agenda
21 mit Rat und Tat begleitet. Mehr
Infos und Anmeldung unter
Vorbildliches Wien.
Rund 39% der WienerInnen fahren mit den Öffis. Mit 28%
geht mehr als jeder Vierte zu Fuß. Nur noch 27% legen die Wege mit dem Auto
zurück (1993 waren es 40%). Doch wer imWiener Umland wohnt, ist oft auf das
Auto angewiesen, weil es zu wenig Öffi Angebote gibt. 68,2% der EinpendlerIn-
nen fahren mit dem eigenen Auto, 31,8% nehmen die Öffis. Damit auch Pend-
lerInnen von außen, günstig und umweltverträglich nach Wien kommen können,
fordert die AK den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel im Wiener Umland.
Gesunde Wege in der Stadt.
Immer mehr
WienerInnen lassen ihr Auto morgens stehen.
Wien wächst – und zwar schnell – in den
letzten Jahren um „einmal Salzburg“. In
den nächsten Jahren um „einmal Klagen-
furt“. Das hat mit dem Trend zur Stadt zu
tun, aber auch mit der speziellen Attrakti-
vität Wiens im Vergleich mit anderen
Großstädten – relativ geringe Arbeitslosig-
keit, sehr gute Lebensqualität, und immer
noch leistbarer Wohnraum.
Während in anderen Ballungsräumen wie
München, Zürich oder Hamburg eine
Durchschnittsfamilie im Stadtgebiet keine
finanzierbare Wohnung findet, gibt’s das in
Wien – zwar nicht geschenkt, aber finan-
zierbar. Das ist ein Resultat einer jahr
zehntelang praktizierten, international
einzigartigen, sozialen Wohnbaupolitik –
die große Mehrheit der Wiener lebt in
Gemeinde- und Genossenschaftswoh-
nungen – zu leistbaren Preisen in sicheren
Mietverhältnissen und mit moderaten
Kostensteigerungen.
Diese Politik kam auch den Privatmietern
zugute – ausreichend sozialer Wohnbau
nahm dort den Druck vom Markt. Diese
Situation droht zu kippen – Anzeichen fin-
det man im privaten Sektor: vermehrte
Spekulation und – oft illegal – steigende
Mieten. Der Wohnungsmarkt bewegt sich
in eine Schieflage, die nur durch mehr
Angebot austariert werden kann – 2.000
geförderte Wohnungen mehr pro Jahr
können das Ungleichgewicht beseitigen –
eine Aufgabe nicht nur für den Wohnbau,
sondern auch für dessen Finanzierung,
Infrastrukturerstellung und Bodenpolitik.
Auch wenn SIE im Fussball das Tripel haben
– Wien sollt' halt nicht München werden.
Thomas Ritt, Leiter Abteilung
Kommunalpolitik der AK Wien
Editorial
Besser Wohnen statt
besser FuSSball
Mehr alternative Energie für Berlin
Ella: Projekt Generationentreffen
WienerInnen 2012
Zielsetzung 2020
PendlerInnen 2010
Szenario Nr 1 2030
Szenario Nr 2 2030
Quelle : Planungsgemeinschaft Ost, Stadt Wien, AK Berechnungen,
28%
6%
27%
25%
39%
40%
40%
8%
l
zu Fuß
l
Fahrrad
l
motorisierter Individualverker
l
öffentlicher Verkehr
32%
32%
68%
68%
45%
55%
Zunahme des Verkehrs um etwa 20 %