AK Stadt · Seite 13
wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
Daneben müssen Rahmenbedingungen
geschaffen werden, damit gewidmete
Grundstücke auch rasch der vorgesehenen
Widmung zugeführt werden.
Ausgelastete Infrastruktur
Ein weiteres Ziel muss die Nutzung von
infrastrukturell bestens erschlossenen Flä-
chenreserven für Wohnbautätigkeit sein.
Nachverdichtungen auf Baulücken, mit un-
tergeordneten Nutzungen versehene Gunst-
lagen oder die Nutzung von Verdichtungs-
und Ergänzungspotenzialen in bestehenden
Baustrukturen können eine sinnvolle und
kostenminimierende Entwicklungsstrate-
gie sein. Bestehende Infrastruktur kann
dadurch besser ausgelastet werden. Falls
erforderlich, kann der Bedarf an neuer Infra-
struktur oftmals durch kleinere Ergänzungen
und Adaptierungen des Bestandes gedeckt
werden. Nachverdichtungen müssen aber
immer mit qualitätssichernden Verfahren
umgesetzt werden. Nur so kann sicherge-
stellt werden, dass die Interessen der An-
rainer oder bestehender Nutzungen berück-
sichtigt werden und Konfliktsituationen, die
einer Projektentwicklung entgegenstehen,
vermieden werden.
Ob der Bedarf an zusätzlichen neuen Stadt-
entwicklungsflächen erfüllt werden kann,
wird die tatsächliche Bevölkerungsentwick-
lung zeigen. In jedem Fall wird die Mobilisie-
rung eines Vielfachen der Fläche des Flug-
felds Aspern eine herausfordernde Aufgabe.
Nicht zuletzt auch deshalb, da städtische
Qualität nicht nur Vorsorge und Abdeckung
des erforderlichen Wohnraumbedarfs be-
deutet, sondern auch die Bereitstellung der
erforderlichen sozialen Infrastruktur und
adäquater Arbeitsplätze. Besonderes Au-
genmerk muss auf den Raum zwischen den
Nutzungen – den öffentlichen Raum – gelegt
werden. Denn er ist es, der städtische Quali-
tät maßgeblich beeinflusst.
Wohnbau bedeutet nicht nur
Vorsorge und Abdeckung
des Wohnraumbedarfs,
sondern es müssen auch
die soziale Infrastruktur
und adäquate Arbeitsplätze
geschaffen werden.
2.750 Wohnungen verschwinden
Neben den etwa 7.000 Haushalten, die pro
Jahr neu nach Wien ziehen, gibt es auch
einen jährlichen Wohnungsverlust. Etwa
2.750 Einheiten verschwinden nach einer
aktuellen Studie der Stadt Wien. Die Gründe
dafür sind Wohnungszusammenlegungen
und der Abbruch alter Wohnhäuser.
Wohnungsschwund
Neue Widmungskategorie
Die Widmungskategorie „Sozialer Wohnbau“
soll für gemeinnützige Bauvereinigungen gel-
ten. Einerseits soll sie die Grundstückspreise
begrenzen, andererseits sind mit ihr auch
Verpflichtungen, wie etwa ein Bauzwang
innerhalb einer gewissen Frist, verbunden. In
Südtirol gibt es bereits solche Kategorien.
Sozialer Wohnbau
Seestadt Aspern, Hauptbahnhof und Nordbahnhof: Sozialer
Wohnbau ist ein wichtiger Beitrag, damit auch in Zukunft
geförderter Wohnraum in zentrumsnahen Lagen Leistbar ist.