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AK FÜR SIE 04/2017
K
onsumentInnen: Sie müssen hierzu-
lande für günstige Lebensmittel noch
immer tiefer ins Geldbörsel greifen
als in Berlin. Günstige Lebensmittel sind in
Wien um rund 16 Prozent teurer als in der
deutschen Bundeshauptstadt. Ein Ein-
kaufskorb kostete im Februar 2017 in Wien
knapp 94 Euro, in Berlin rund 81 Euro. Das
zeigt ein aktueller AK Preismonitor.
Saftige Unterschiede
Die Preise für einzelne Produkte sind bei
uns saftig, zum Beispiel bei Hühnerschen-
keln, Frischmilch und Mehl. „Viele Men-
schen müssen jeden Euro zweimal umdre-
hen, bevor sie ihn ausgeben. Für sie ist es
bitter, wenn die Preise bei günstigen Le-
bensmitteln steigen“, sagt AK Konsumen-
tenschützerin Gabriele Zgubic.
■
D.S.
Foto: picturedesk.com / Caro
Huhn und Co. teurer als in Berlin
Lebensmittel kosten in Wien nach wie vor mehr.
Einkaufen in Wien: Auch günstige Lebens-
mittel sind teurer geworden
Foto: picturedesk.com / laif / Huber H.-B.
Diskussion
Teures Bankkonto
facebook.com/ArbeiterkammerArbeiterkammer
Von 88 auf 108
Euro: die Jahreskosten für ein Ge-
haltskonto sind kräftig gestiegen …
Hannes
Tja, allein das vage Andenken ei-
ner Bankomatgebühr hat großes Geschrei
provoziert, sogar ein gesetzliches Verbot
wurde in den Raum gestellt. Österreichs
Banken nehmen das locker, haben sie
doch unzählige andere Möglichkeiten, di-
verse Gebühren anzuheben oder einzu-
führen – und genau das passiert im Stillen,
ganz ohne öffentliche Auf- und Erregung.
Arbeiterkammer
Lieber Hannes,
stimmt, es kostet jetzt schon je-
der Handgriff extra – das ist für
uns aber eher noch ein Grund mehr, uns
gegen die Bankomatgebühr zu stellen (die
die Banken ja weiterhin einführen wollen).
Alexander
...wer nicht wechselt, ist selber
schuld, oder?
Arbeiterkammer
...und wer nicht
weiß, wohin wechseln, kann mit
unserem Rechner schnell nach-
schauen. ;)
bankenrechner.at/girokontoChristian
Da bleibt nur, bei Erhalt des Gel-
des einfach alles abheben …
Gerdschi
Nicht zu vergessen wären hier
die Soll- und Überziehungszinsen im Ver-
hältnis zu den Habenzinsen ... Im Minus
zahlst gleich mal 10-17,5% Zinsen, bist im
Plus, dann bekommst 0,0125% - und da-
von sollst dann auch noch was dem Staat
geben. […]
Sandra
Ohne Konto gehts ja leider nicht ...
Miete kann man leider nicht bar bezahlen,
und Gehalt bekommt man leider auch nicht
bar ausbezahlt ... Also können die Zwangs-
vereine Banken tun und lassen, was sie
wollen ... natürlich auf unsere Kosten ...
Phil
Das hat mit Inflation offensichtlich
nichts mehr zu tun.
demnächst
facebook.com/ArbeiterkammerArbeitswege –
diskutieren Sie mit am
Mittwoch, 12. April 2017, ab 10 Uhr
L
änger als ein Jahr wurde darüber
verhandelt, jetzt ging ein Entwurf der
Bundesregierung für die so genann-
te Schulautonomie in Begutachtung. Die
einzelnen Schulen sollen mehr Freiraum
bekommen, um auf die konkreten Be-
dürfnisse der SchülerInnen am jeweiligen
Standort besser eingehen zu können.
Vor allem sollen mehrere kleine Schulen
zu größeren Einheiten zusammengefasst
werden. Das ermöglicht effektivere Förde-
rung durch ein vielfältigeres Angebot.
Für die Arbeiterkammer ist die Schul-
autonomie ein Fortschritt in Richtung bes-
sere Chancen für jedes Kind. Damit sie
wirklich funktioniert, fordert sie eine neue
Form der Schulfinanzierung nach einem
Chancenindex. Schulen sollen zusätzliche
Mittel bekommen, wenn sie viele Schülre-
rInnen haben, denen die Eltern keine
Nachhilfe zahlen können. Hintergrund:
Derzeit gehen in jede sechste Schule in
Österreich überdurchschnittlich viele Kin-
der mit erhöhtem Förderbedarf.
Echte Chancen
Im Entwurf ist vorgesehen, dass ein kleiner
Teil der Dienstposten für LehrerInnen nach
dem sozialen Hintergrund der SchülerIn-
nen zugeteilt wird. Damit die Reformen
wirken, sind zusätzliche Mittel nach Chan-
cenindex nötig.
■
P.M.
Schulreform geplant
Die Schulen sollen mehr Freiraum bekommen, um Kinder bes-
ser zu fördern. Die AK will auch eine neue Schulfinanzierung.
Lernen in der Schule: Die AK will, dass alle nach ihrem Bedarf gefördert werden können