

ALLTAG, GELD
UND
KONSUMENTENSCHUTZ
Noch Fragen?
wien.arbeiterkammer.atAK FÜR SIE 04/2018
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Teure Filme!
Streaming-Plattformen werben für Filme mit kostenlosen
Registrierungen. Aber die Rechnung folgt prompt.
Achtung, Falle!
Kreditkartenbetrug:
Kein Geld retour!
Dürfen die das?
H
err K. war mit seiner Familie in Florida auf
Urlaub und checkte via Online-Banking sein
Kreditkartenkonto. Er staunte nicht schlecht: Auf
seinem Konto waren mehrere Beträge abge-
bucht, die er nicht getätigt hatte. Er ließ dar-
aufhin bei seiner Bank die Karte sofort sperren
und reklamierte die missbräuchlichen Umsätze.
Die Bank hat Herrn K. mehrfach vertröstet. Sie
ersuchte ihn, die Umsätze zuerst selbst bei den
einzelnen US-Firmen zu reklamieren, bei denen
die missbräuchlichen Zahlungen getätigt wurden.
Nur dann, wenn er keine Einigung erzielen soll-
te, könne er sich wieder an die Bank wenden.
Herr K. kontaktierte die Firmen daher selbst.
Aber letztlich ohne viel Erfolg – er blieb auf dem
Großteil des Schadens sitzen. „Dürfen die das?“,
fragt Herr K.
So sicher nicht!
Benedikta Rupprecht,
AK Konsumentenschützerin
D
ie Bank hätte Herrn K. die unberechtigt
abgezogenen Beträge inklusive Manipula-
tionsgebühren unverzüglich zurückzahlen müs-
sen. Denn die Zahlungen stammten nicht von
ihm. Anderes gilt nur, wenn einem Karteninha-
ber ein Verschulden am Missbrauch trifft. Das
wäre etwa, wenn der PIN-Code nicht geheim
gehalten wurde. Herr K. bekam von einigen US-
Firmen einen Zahlungsbeleg. Bei einem Beleg
war ersichtlich, dass mit einem Kartenduplikat
bezahlt wurde und die Unterschrift gefälscht
war. Herr K. hätte sich auch nicht selbst bei
den einzelnen Firmen um die Rückerstattung
der Beträge kümmern müssen. Die AK schrieb
der Bank. Herr K. bekam letztlich von der Bank
die offenen Beträge in der Höhe von rund 1.700
Euro zurück.
Foto: Erwin Schuh
E
in cooler, spannender, neuer Krimi
– über Suchmaschinen finden Kon-
sumentInnen jede Menge angeb-
lich kostenlose Filme. Oder sie sind oh-
nehin auf einer Streaming-Plattform und
starten einen Film. „Zuerst gibt’s Wer-
bung. Um den Film zu sehen, sollen sich
Konsumentinnen und Konsumenten
jedoch kostenlos registrieren“, weiß
AK Konsumentenschützerin Daniela
Zimmer.
„Aber Vorsicht, einige unseriöse
Streaming-Plattformen werben mit ei-
ner kostenlosen Registrierung, zum
Beispiel
aplpeflix.de,
cinemaxx24.comund
imaxfilme.com.“ Bei
der Registrierung auf ei-
ner Website erscheint
auch kein Kostenhin-
weis. Persönliche Da-
ten und Handynummer
sind aber notwendig.
„Einige Tage nach der Registrie-
rung behaupten dann die Anbieter,
dass die Testphase abgelaufen sei und
man eine Premium-Mitgliedschaft von
mehreren hundert Euro zahlen müsse.
Tatsächlich gibt es keine Möglichkeit,
das angebliche Probekonto zu lö-
schen“, warnt Zimmer.
Die KonsumentInnen werden mit
Rechnungen überflutet. Nach einigen
Wochen flattert dann eine angebliche
Abmahnung wegen Urheberrechts-
verletzung in den Postkasten. „Reagie-
ren Sie nicht auf die Rechnung
und die Abmah-
nung und zahlen
Sie sie auch nicht“,
rät Zimmer. Im
Zweifelsfall beim
AK Konsumenten-
schutz nachfragen.
■
D.S.
Achtung Lockangebote
Vorsicht, unseriöse Streaming-Plattformen
werben mit einer kostenlosen
Registrierung, damit Sie einen Film sehen können.
■
Bekommen Sie eine Rechnung
von der Streaming-Plattform, ignorieren Sie sie und
zahlen Sie nicht! Es gibt keinen rechtlichen Grund. Rechnungen mit „Unsubscribe“
abbestellen.
■
Sie können auch wegen der Rechnung
für den Film aus Deutschland angerufen
werden. Ist Ihnen die Nummer unbekannt, heben Sie nicht ab!
■
Nach einigen Wochen
kommt dann eine Abmahnung wegen Urheberrechtsverlet-
zung. Auch hier gilt: Nicht zahlen!
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Unsicher wegen der Rechnung?
Die AK Konsumentenberatung (Tel. 01 50165
1209) oder der Internet-Ombudsmann
(www.watchlist-internet.at) helfen.