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AK FÜR SIE 02/2015
E
igentlich ist der Fernsehapparat noch
gar nicht so alt. Trotzdem funktioniert er
nicht mehr richtig – eine Woche nach
Ablauf der Gewährleistung. Zufall oder
Pech? In dem Buch „Murks? Nein danke!“,
das Autor Stefan Schridde Mitte Jänner
auf Einladung der AK in Wien präsentierte,
gibt es viele solcher Beispiele von
Murks mit Methode. Auch die AK
kennt die Beschwerden: Einfachs-
te Reparaturen werden verhin-
dert, z. B. wenn der Akku nicht
getauscht werden kann. Für die
KonsumentInnen ist das teuer, für die Um-
welt schädlich.
Schridde schlägt eine Kreislaufgesell-
schaft vor und gibt konkrete Tipps für den
Einkauf. Die AK hat mit Konsumentenschutz-
organisationen anderer Länder eine europäi-
sche Kampagne gestartet: Gefordert wird
z. B. eine Verbesserung der Gewähr-
leistung oder eine Verpflichtung,
dass Ersatzteile eine bestimmte Zeit
lang erhältlich sein müssen. In Frank-
reich wird geplante Obsoleszenz so-
gar als Betrug bewertet
...
Ihr Recht beim Einkauf:
beratung/konsument/EinkaufundRecht
Murks mit Methode
Wer ist schuld an der Wegwerfgesellschaft? Die Konsument-
Innen – oder doch die Hersteller?
D
ie Iglo Lachs-Forelle stammt aus
„klaren Alpengewässern“. Das steht
zumindest groß auf der Vorderseite
der Verpackung. In Wahrheit stammt der
Fisch aus einer Aquakultur im italieni-
schen Friaul. Das erfährt aber nur, wer
auch das Kleingedruckte genau liest.
Die Zeitschrift „Konsument“ hat 400
Fälle wie diese gesammelt und ausge-
wertet. Ganz oben auf der Hitliste der
Ärgernisse steht die überdimensionierte
Verpackung, auch Mogelpackung genannt.
Der Klassiker sind hier Schachteln, die
viel Luft und wenig Ware enthalten. Fast
genauso groß ist der Unmut über die
fragwürdige Zusammensetzung mancher
Lebensmittel, vor allem, wenn Zutaten auf
der Verpackung besonders ausgelobt
werden, im Produkt selbst aber kaum vor-
kommen.
Foto: picturedesk.com / APA / Harald Schneider
Das TV-Gerät geht pünktlich nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung ein? Kein Zufall!
AK-Test Girokonto
Überziehungszinsen
sind zu hoch
Die AK hat die Preise von 42 Gehaltskon-
ten bei 19 Banken in Wien und im Internet
genau unter die Lupe genommen. Ergebnis:
Preis- und Leistungsunterschiede für einen
Normalnutzer mit 280 Buchungen pro Jahr
sind beträchtlich: Ein Gehaltskonto kostet
von 0 bis 293,30 Euro. Die Sollzinsen sind
viel zu hoch: im Schnitt 11,02 Prozent. Die
Geldhäuser geben den Vorteil des niedrigen
Leitzinses nicht an ihre KundInnen weiter,
die Nachteile schon: Die Zinsen für Guthaben
sind mit 0,125 Prozent im Schnitt dürftig.
Die AK fordert faire Zinsanpassungsklauseln.
Tipp:
Verhandeln Sie
die Sollzinsen und
parken Sie höhere Geldbeträge nicht am
Konto.
Speziell Direktbanken bieten oft deut-
lich höhere Zinsen.
Mehr: Welches Konto ist für Sie am güns-
tigsten?
AK auf der BeSt
Überblick beim
Bildungsangebot
Vom
5. bis 8. März 2015
findet die
BeSt
statt, seit mittlerweile 30 Jahren Österreichs
größte
Bildungsmesse für Beruf, Studium
und Weiterbildung
. Wie geht es nach der
Schule weiter? Hier finden Sie Beratung und
Tipps an über 330 Ständen zu Bildung und
Beruf. Was kommt nach dem Studium? Kann
ich den Job wechseln? Die Arbeiterkammer
berät die MessebesucherInnen zu allen Fragen
der Aus- und Weiterbildung an einem eigenen
Stand. Neben Tipps und Info-Broschüren wird
auch ein Berufsinteressenstest angeboten. Sie
finden die
AK BeraterInnen am Stand A im
Bereich A
in der Wiener Stadthalle.
5. bis 8.März
Wiener Stadthalle • Eintritt fre
i
9 bis 18 Uhr • 8. März bis 17 Uhr
2015
w w w . b e s t i n f o . a t
D i e g r o ß e B i l d u n g s m e s s e
Österreichs größte Bildungsmesse im März
in der Wiener Stadthalle
Was draufsteht – und was drin ist
Die Zeitschrift „Konsument“ ist Mogelpackungen und Co. auf der Spur.
Foto: KONSUMENT 2/2015
s
Buchtipp:
„Murks? Nein danke!“
von Stefan Schridde, 256 Seiten,
oekom verlag, München, 2014
„Lachs aus klaren Alpengewässern“: aus
Aquakultur statt aus Gebirgsbach
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