Table of Contents Table of Contents
Previous Page  29 / 32 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 29 / 32 Next Page
Page Background

Noch Fragen?

wien.arbeiterkammer.at

AK FÜR SIE 06/2017

29

tale Herz des Flughafens. Die Abteilung ist

mit dem weltweiten virtuellen Sicherheits-

system gewach-

sen.

Hier laufen auf

mehreren hundert

physischen und

virtuellen Servern

alle digitalen Infor-

mationen zusammen. Die Flughafen Wien

AG koordiniert alle Services, die das Flug-

hafengelände betreffen – von der Gepäck-

förderanlage bis hin zur Steuerung der

Beleuchtung oder der Flug-Info-Anzeige.

Die Daten der FlugpassagierInnen werden

durch separate Sicherheitssysteme der je-

weiligen Fluglinien geschützt.

Wie bereitet sich der Flughafen an-

gesichts steigender Cyberkriminalität

auf weitere Attacken vor? „Wir stehen

in ständigem Austausch mit nationalen

und internationalen IT-Experten“, bestä-

tigt Ebm. Regelmäßige Kontakte mit allen

deutschsprachigen Flughäfen fördern laut

der IT-Chefin den Wissenstransfer zu Cy-

ber Security und den Maßnahmen gegen

derartige Angriffe. Alle MitarbeiterInnen

werden laufend geschult. Es gibt

regelmäßig interne und externe

Überprüfungen der IT-Sicher-

heit.

„Für uns sind solche Atta-

cken kein Spaß. Wir nehmen jeden

Angriff ernst, denn es steht immer

ein großer wirtschaftlicher Scha-

den auf dem Spiel“, sagt Ebm.

Ein Schaden, der neben dem Flug-

hafen natürlich auch die PassagierInnen

betreffen kann. Was bedeutet es für die

Reisenden, wenn es durch Cyberattacken

zu Flugausfällen kommt?

Ein Anspruch auf Schadenersatz wäre

derzeit laut AK Konsumentenschützerin

Daniela Zimmer nicht leicht durchzusetzen.

Der Fluggast müsste Fahrlässigkeit des

Unternehmens nachweisen können. Die

Frage stellt sich aber ganz allgemein:

„Sind die technischen Sicherheitsmaß-

nahmen IT-abhängiger Branchen am Stand

der Zeit?“, so Zimmer. Hier sollte der

Gesetzgeber jeweils klare Vorgaben ma-

chen: Die Arbeiterkammer setzt sich dafür

ein, dass die Mindestsicherheitsstandards

bei der IT von Unternehmen präzise ge-

regelt werden. Das stärkt im Streitfall auch

die Verbraucherposition.

MARKUS MITTERMÜLLER

Susanne Ebm sorgt im Flughafen Wien

für Daten-Sicherheit. Sie setzt unter

anderem auf Austausch mit anderen

Flughäfen in Sachen Cybersicherheit

Schützen Sie Ihre Daten

Es kann Ihnen privat genauso passieren

wie der Firma nebenan: Cyberkriminelle verseuchen

PCs und Co. mit Ransomware. Die Schadstoffsoftware blockiert alle Daten und gibt diese erst

wieder frei, wenn der bzw. die Geschädigte Geld überwiesen oder in Bitcoins gezahlt hat.

Vorbeugen:

Schützen Sie auch private PCs. Die Schutzsoftware, sogenannte Firewalls,

installieren und regelmäßig aktualisieren. Speichern Sie wichtige Daten auf externen Speichern:

auf externen Festplatten, CDs, Sticks oder über virtuelle Speicherdienste (Clouds).

Das Bundeskriminalamt rät:

Die TäterInnen sind Kriminelle. Es gibt also keine Garantie,

dass die Daten tatsächlich wieder entschlüsselt werden. Wer zahlt, unterstützt kriminelle

Strukturen. Sie machen sich durch eine Zahlung nicht strafbar. Aber sie sollten den Vorfall in

jedem Fall anzeigen, damit die Polizei Informationen erhält, um die TäterInnen aufzuspüren.

Infos und die Meldestelle Cybercrime des Bundeskriminalamts unter

www.bundeskriminalamt.at

Foto: picturedesk.com / APA / Herbert Neubauer

Ransomware:

Software, die illegal auf

PC und Co. gelangt, Daten

blockiert und zur Erpressung von

Lösegeld in Bitcoins genutzt wird