

ARBEIT, WIRTSCHAFT
UND
GESELLSCHAFT
A
nscheinend ist nicht allen recht,
dass die Aktion 20.000 für die
Beschäftigung Älterer funktio-
niert: In den Regierungsverhandlun-
gen, heißt es, soll sie in Frage gestellt
werden. Davor warnt AK Präsident
Rudi Kaske: „Erfolgreiche Maßnahmen
gegen die Arbeitslosigkeit sollen fort-
geführt und nicht abgewürgt werden.“
Tatsächlich zeigt die aktuelle Statis-
tik über die Arbeitslosigkeit: Im Vergleich
zu vor einem Jahr sank die Zahl aller Ar-
beitssuchenden um gut 19.000 – vor
allem ist die Zahl der Arbeitssuchenden
über 50 Jahren erstmals nicht gestie-
gen, sondern blieb in etwa gleich. Kas-
ke: „Das zeigt, dass es richtig ist, mit der
Aktion 20.000 im öffentlichen Bereich
Arbeitsplätze für Ältere zu schaffen.“
Statt die Aktion 20.000 abzudre-
hen, soll sie über Juni 2019 hinaus fort-
geführt und erweitert werden, verlangt
Kaske. Auch Langzeitarbeitslose und
Arbeitssuchende mit gesundheitlichen
Problemen sollen davon profitieren:
„Es sind genau diese Gruppen, die es
nach wie vor auf dem Arbeitsmarkt am
schwersten haben.“
Kaske fordert, dass die Arbeits-
marktpolitik auch in Zukunft „ganz oben
auf der Tagesordnung einer Regierung
steht und ausreichend Mittel sicherge-
stellt werden“. Übrigens: Den ständigen
Ruf der Wirtschaft nach mehr Fach-
kräften sieht Kaske „vor allem als einen
Ruf nach sich selbst“. Niemand hindere
die Unternehmen, mehr Lehrstellen zu
schaffen. Nötig sei überdies ein Quali-
fizierungsgeld für Erwachsene, die eine
Ausbildung nachholen wollen.
■
P.M.
Kämpft um jeden Job!
Die Aktion 20.000 für die Beschäftigung Älterer beginnt
gerade zu wirken. Aber schon wird sie in Frage gestellt.
klein
teile
www.kleinteile.atNoch Fragen?
wien.arbeiterkammer.atAK FÜR SIE 11/2017
3
Wechsel Ende
April 2018
R
udi Kaske wird mit Ende April 2018 sein
Amt als AK Präsident abgeben. Bis dahin
will Kaske mit voller Kraft dafür kämp-
fen, dass die Rechte und Anliegen der Arbeit-
nehmerInnen auch von der neuen Regierung
berücksichtigt werden. „Ich werde den Kampf
für die gesetzliche, solidarische AK Mitglied-
schaft selbst anführen und alle Angriffe auf die
AK abwehren. Daher müssen Sie auch in den
nächsten Monaten noch stark mit mir rech-
nen“, so Kaske. „Wir werden auch in Zukunft
für einen Sozialstaat kämpfen, in dem keiner
zurückgelassen wird, und für ein Arbeitsrecht,
das ArbeitnehmerInnen einen fairen Anteil am
wirtschaftlichen Erfolg sichert.“
■
Mit der Kraft von mehr als 3 Millionen:
„Ich sah und sehe mich als Präsident aller
ArbeitnehmerInnen über alle Fraktionsgrenzen
hinweg. Mein Auftrag ist es, unser Land sozialer
und gerechter zu machen“, so Kaske. „Es ist
mein persönlicher Entschluss, mich nach 48
Berufsjahren ins Privatleben zurückzuziehen“,
erklärte AK Präsident Rudi Kaske. Kaske kann
stolz auf einige Erfolge zurückblicken. „Zuletzt
haben wir die Lohnsteuerreform 2016 gemein-
sam mit dem ÖGB, den Gewerkschaften und
BetriebsrätInnen auf den Weg gebracht.“ Die
Kraft von mehr als drei Millionen Mitgliedern
gab der AK das nötige Gewicht für die Reform.
AK Präsident Kaske geht mit April. Bis
dahin: voller Einsatz für Arbeitnehmerinnen
Foto: Erwin Schuh