

Noch Fragen?
wien.arbeiterkammer.atAK FÜR SIE 11/2017
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Es geht um Ihre
Rechte
AK Präsident Rudi Kaske
Erhalten
wir das rot-weiß-rote Vorzeigemodell
für Wohlstand und sozialen Frieden.
S
tellen Sie sich vor, der Arbeiterkammer
werden die Mittel gekürzt. Mit halb so
vielen Mitteln wie jetzt gäbe es keine
Rechtsberatung mehr, keinen Rechtsschutz, keine
KonsumentInnen-Beratung, keine Bildungsgut-
scheine. Es wäre noch schlimmer. Derzeit zahlen
816.000 ArbeitnehmerInnen keinen Beitrag, weil
sie wenig oder nichts verdienen. Wer würde ihnen
dann helfen können?
M
anche möchten die AK und die Wirt-
schaftskammer sogar in eine Art Auto-
fahrerInnenklubs umwandeln, in denen
nicht alle von vornherein Mitglied sind. Aber: Men-
schen sind keine Pkw. Bei uns geht es nicht um
Reifenpannen, sondern um menschliche Existen-
zen. Bei uns haben die Mitglieder einen Vollkas-
koschutz um durchschnittlich sieben Euro netto
im Monat. Sind bei uns nicht mehr alle Arbeit-
nehmerInnen Mitglied, gibt es nur noch Teilkasko-
schutz mit Selbstbehalt.
U
nd was ist der Grund, warum bei uns Kon-
flikte in der Sozialpartnerschaft gelöst wer-
den, sozialer Friede herrscht? Weil in der
AK alle ArbeitnehmerInnen und in der Wirtschafts-
kammer alle Unternehmen Mitglied sind. Nur so
ist etwa gesichert, dass Kollektivverträge für alle in
einer Branche gelten. Und nur so sichern wir das
rot-weiß-rote Vorzeigemodell für Wohlstand und
sozialen Frieden. Es geht um Ihre Rechte. All das
wäre ohne gesetzliche Mitgliedschaft in Gefahr.
Zusatzstunden wegen seines Fußballtrainings gar nicht
wahrnehmen. Die AK setzt sich für faire Chancen für
alle ein und dafür, dass mehr Lernen in der Schule
statt in der Familie stattfindet. Noch bleibt der Bedarf
an Nachhilfe laut AK-Umfrage weiter hoch.
Faire Bezahlung, Pension
Für den Fleischer Hans Frank
bei Wiesbauer
müssen alle ArbeitnehmerInnen sicher sein
können, „dass Überstunden auch bezahlt
werden“ (im Bild rechts). Sein Kollege Thomas
Burgeth-Tonsen will, „dass auf die Gesundheit
bei der Arbeit geschaut wird“ (links), und
Betriebsratsvorsitzender Lothar Hauser (Mitte)
sagt: „Bei den Pensionen darf es auf keinen
Fall schlechter werden.“ Allen dreien ist gute
Beratung der ArbeitnehmerInnen durch die AK
wichtig. Frank: „Wo kann ich mich den sonst
hinwenden? Die Chefs werden nicht helfen.“
Geregelte Arbeitszeit
„Die Wirtschaft verlangt,
dass der Arbeitstag
generell ausgeweitet wird, oder etwa gänzlich
die Kollektivverträge zu eliminieren und damit
unser Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu
streichen“, kritisiert Helmut Hörhan, gelernter
Elektromechaniker und Betriebsrat bei
Siemens. Gegen solche Verschlechterungen ist
er, und er hat „ein großes Anliegen: Die
Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-
mer müssen auf EU-Ebene nach oben
angepasst werden, statt dass Lohn- und
Sozialdumping nach unten betrieben wird“.
Chance aufs Weiterlernen
Lukas Pfeiffer
(Zweiter von links) und Slavka
Mihajlovic (Vierte von links) bereiten sich in
BFI-Kursen auf die Berufsreifeprüfung vor. Freilich:
„Etwa 4.000 Euro kostet es, alle vier Fächer
abzuschließen“, sagt Lukas. Von der AK nutzt er
den 120-Euro-Bildungsgutschein. Die AK fordert ja
auch, dass das Nachholen aller Abschlüsse bis zur
Matura gratis wird. Ihre Mitgliedschaft in der
Arbeiterkammer finden alle richtig. Michael Eberle
(Dritter von links): „Irgendwann im Leben wird
jeder die AK brauchen.“
Foto: Sebastian Philipp