

12
AK FÜR SIE 10/2016
Hilfe, wenn
es schief läuft
Ärger in der Firma oder ein guter Rat für Konsu-
mentInnen: Rund 382.000 Mal im Jahr hilft die
AK, davon allein 267.000 Mal im Arbeitsrecht.
F
ünf Anrufe vom Chef in 20 Minu-
ten waren keine Seltenheit: Instal-
lateur Walter Valissik fühlte sich
bei seiner Arbeit auf den Baustel-
len seiner Firma unter Dauerbeob-
achtung. „Das hat mich krank ge-
macht“, sagt er. Er beschloss, die Firma zu
verlassen. Doch sein Chef verweigerte ihm
die Arbeits- und Entgeltbestätigung für das
Krankengeld. Walter Valissik bat die AK um
Hilfe. „Wir haben die Endabrech-
nung überprüft. Auch der noch
offene Urlaub war nicht ausbe-
zahlt worden“, erklärt AK-Ar-
beitsrechtexpertin Jasmin Haindl.
Die AK schrieb der Firma ei-
nen Brief und bald darauf waren
die noch fehlenden 350 Euro
auf dem Konto von Herrn Valis-
sik. Das Dienstzeugnis und die
Arbeits- und Entgeltbestätigung
hat Herr Valissik inzwischen auch. Bis zum
Arbeits- und Sozialgericht Wien musste
Joshua Stein gehen. 13 Jahre war er für die
internationalen Kontakte einer österreichi-
schen Tourismus-Marketing-Organisation
zuständig. Dann teilte die Firma dem da-
mals 58-Jährigen mit, dass er gehen muss.
Für AK-Rechtsschützerin Doris Art-
ner war der Fall klar: „Die Kündigung
ist auch wegen des Alters von
Herrn Stein sozialwidrig. Für ihn
wird es sehr schwierig, einen
vergleichbaren Arbeitsplatz zu
finden. Vor dem Arbeits- und
Sozialgericht gab es einen Ver-
gleich: Herr Stein bekam zwei
Jahresgehälter als Abfindung.
Die
Arbeitnehmerveranlagung
lohnt sich für die meisten. Aber vor-
her müssen die Steuer-Formulare
richtig ausgefüllt werden. Die zweifa-
che Mutter Julia Kund bat die AK Steuerex-
pertInnen um Unterstützung: Sie machte
den Alleinverdienerabsetzbetrag, die Kin-
derbetreuungskosten und Kinderfreibeträge
geltend und bekam über 600 Euro zurück.
Glabuen Recht
Julia Kund (links) holte sich mit Hilfe von AK Steuerexpertin
Barbara Buchmann rund 600 Euro an zuviel gezahlten Steuern vom
Finanzamt zurück
Der Installateur Walter Valissik trennte sich von seiner Firma.
AK Arbeitrechtsexpertin Jasmin Haindl konnte ihm zu 350 Euro
Nachzahlung und einem Dienstzeugnis verhelfen
Fotos: Erwin Schuh
arbeiterkammer.at