

Noch Fragen?
wien.arbeiterkammer.atAK FÜR SIE 10/2016
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wie die 72 Milliarden Euro, die alle Österrei-
cherInnen heuer zusammen an Steuern be-
zahlen werden.
Warum das für ArbeitnehmerInnen ein
Problem ist? Aus den Steuereinnahmen
bezahlt der Staat Schulen, Universitäten,
Krankenhäuser, Straßen, die Bahn und vie-
le andere öffentliche Einrichtungen. Laut
OECD kostet zum Beispiel ein Volksschul-
platz in Österreich rund 6.400 Euro jähr-
lich. In Ländern, in denen es nur Privat-
schulen gibt, müssen Eltern solche Kosten
selbst bezahlen. Und die Unehrlichen, die
keine Steuern bezahlen, nutzen die Kran-
kenhäuser, Straßen und Schulen mit, ohne
ihren Anteil beizutragen.
Wie Geld in die „Oase“ kommt
Es gibt verschiedene Wege, wie das Geld
in Steueroasen kommt: Manche eröffnen
dazu Stiftungen im Ausland, andere grün-
den Unternehmen oder verlegen die Fir-
menzentralen in die Oase. Das österreichi-
sche Tochterunternehmen bezahlt dann
Kreditzinsen oder Lizenzgebühren an die
Zentrale. Dadurch vermindern sich die Ein-
nahmen in Österreich, und in der Steuer-
oase muss weit weniger Steuer für solche
Gewinne bezahlt werden. Der Konzern
kann das Geld wieder über Kredite an die
Tochterunternehmen vergeben oder – oft
über weitere Steueroasen – an die Eigen-
tümer ausschütten.
Starbucks, Apple & Co
Die Studie „Steuerflucht und Steueroa-
sen“ der AK Wien zeigt, wie Konzerne wie
etwa Apple, Amazon, Google oder Ikea
ihre Steuerzahlungen „optimieren“. Alleine
durch Apple entgehen den Staaten und
damit uns allen Milliarden an Steuerein-
nahmen (siehe Grafik). Auch Starbucks
weiß Steuerlücken zu nutzen: Die internati-
onale Kaffeehauskette hatte 2011 in Euro-
pa, Afrika und im Mittleren Osten einen
Gewinn von 30 Millionen Euro, zahlte aber
nur 900.000 Euro Steuern dafür, weil un-
ter anderem Zinsen und Lizenzgebühren
den Gewinn verringerten. Ein österreichi-
scher Betrieb hätte dagegen 25 Prozent
Körperschaftssteuer, also 7,5 Millionen Eu-
ro, bezahlt.
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MARTINA MADNER, MIRIAM KOCH
Weg mit den Steueroasen
In einer EU-weiten Kampagne wird gegen Steuersünder gekämpft
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„No to Tax Havens“,
also „Weg mit den Steueroasen“, ist das Motto, unter dem sich die
AK gemeinsam mit europäischen Bündnispartnern für Steuergerechtigkeit stark macht.
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1.000 Milliarden Euro entgehen den EU-Staaten jährlich,
weil manche Konzerne,
manche Unternehmen, einige Banken und Millionäre durch Steueroasen ihren Beitrag zum
Steueraufkommen systematisch minimieren.
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Mit diesem Geld
könnte man 40 Mal mehr in transeuropäi-
sche Straßen- und Bahnnetze investieren. Oder den Europäischen
Sozialfonds um das 125-fache aufstocken, um Arbeitslosigkeit und
Armut zu bekämpfen.
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Die Kampagne
kann im Internet auf der Seite
www.nototaxhavens.euunterstützt werden.
Eine Welt ohne
Steuertricks
Sollten die bezahlten Steuern
dem gesetzlichen
Steuersatz entsprechen, würde das diese fünf
Konzerne am stärksten treffen.
Quelle: Crédit Suisse
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Angaben in Milliarden Dollar
Apple
General Electric
Microsoft
IBM