

22
AK FÜR SIE 10/2015
G
ratis“, „kostenlos“ – so oder so ähn-
lich bewerben Banken gerne Ju-
gendkonten. Bei genauem Hinsehen
zeigt sich: Jugendkonten sind nicht bei al-
len Banken auch wirklich ganz gratis. Eine
AK Analyse bei 14 Banken ergab: Im Ju-
gendkonto-Paket ist eine Bankomat- oder
Servicekarte kostenlos inkludiert. Die Kon-
toführungsgebühren sind bei allen gratis.
Einige verrechnen aber saftige Zusatzspe-
sen. So verlangen etwa fünf Banken für die
Änderung oder Löschung eines Dauerauf-
trages Spesen bis zu drei Euro. „In den
Werbeunterlagen im Internet fehlen häufig
vollständige Spesenlisten“, kritisiert AK
Konsumentenschützer Christian Prantner.
Wer am Konto ins Minus rutscht, zahlt
teuer drauf. „Die Überziehungszinsen betra-
gen 6,125 bis elf Prozent“, sagt Prantner.
Die Banken haben die Haben- und Sollzin-
sen zwar gesenkt. „Die Sollzinsen sind aber
noch immer zu hoch, auch angesichts des
niedrigen Leitzinses“, kritisiert Prantner.
„Wer ein Jugendkonto eröffnet, sollte jeden-
falls Konditionen und Zinsen prüfen.“ Man-
che Banken raten, dass zumindest ein El-
ternteil zeichnungsberechtigt ist. Denn die
Bank darf ohne Zeichnungsberechtigung
aufgrund des Bankgeheimnisses keine
Auskünfte erteilen.
Gratis-Konto für Kids?
Jugendkonten werden gerne als gratis beworben. Ein zweiter
Blick lohnt sich, da Spesen zur Kostenfalle werden könnten.
F
ür gleiche Lebensmittel müssen Wie-
nerInnen nach wie vor tiefer ins Geld-
börsel greifen als MünchnerInnen.
Gleiche Marken-Lebensmittel sind in der
Bundeshauptstadt durchschnittlich um
rund 15 Prozent teurer als im
Nachbarland. Das zeigt
ein aktueller Preismoni-
tor bei 83 identen Mar-
ken-Lebensmitteln
im
September bei jeweils
fünf Geschäften in Wien
und München.
Bei einzelnen Produk-
ten kommen sogar extreme
Preisunterschiede zutage. So kosten etwa
McCain 123 Frites Original (750 Gramm
Packung) in München durchschnittlich
1,71 Euro, in Wien 2,95 Euro. Leibniz But-
terkekse kosten in Wien 2,11,
in München nur 1,25 Euro. „Ein
Österreich-Aufschlag ist nicht
wegzuleugnen“, sagt AK Kon-
sumentenschützerin Gabriele
Zgubic. „Der Branche muss
weiterhin auf die Finger ge-
schaut werden.“
n
D. S.
Foto: Tpicturedesk.com / Science Photo Library / JIM WEST
Foto: Christian Fischer
Die Bankomatkarte ist im Jugendkontopaket kostenlos, sonst fallen aber saftige Spesen an
Strommarkt
AK warnt vor höheren
Haushaltspreisen
Der Europäische Energieregulator ACER emp-
fiehlt, die deutsch-österreichische Strompreis-
zone zu teilen. Damit wird der Einkauf für die
heimischen Lieferanten teurer. AK Wien-Ener-
gieexperte Dominik Pezenka warnt: „Die Liefe-
ranten geben Preissteigerungen in aller Regel
sofort weiter!“ Hintergrund: Derzeit kommt
es zu starken Stromlastflüssen über Polen
und Tschechien beim Stromtransit von Nord-
deutschland in den Süden Deutschlands und
nach Österreich. Ursache dafür sind die fehlen-
den Übertragungsleitungen innerhalb Deutsch-
lands zwischen dem Norden mit seinem
Überangebot an Windkraft und dem Süden.
Zwischen Deutschland und Österreich würde
nur ein künstlicher Flaschenhals geschaffen.
Treibstoffe
Preisunterschiede bei
Heizöl steigen
Heizöl ist deutlich günstiger geworden. Das
zeigt der AK Treibstoffpreismonitor. Im Durch-
schnitt kostete ein Liter Heizöl bei einer Menge
von 3.000 Litern zuletzt 0,688 Euro und war
damit um fast ein Viertel (24 Prozent) günsti-
ger als noch vor einem Jahr. „Jetzt lohnt sich
der Preisvergleich besonders!“, so AK Energie-
experte Josef Thoman. Bei größeren Mengen
(3.000 Liter) variieren die Preise mit bis zu
27 Prozent oder 18 Cent pro Liter (Nieder-
österreich). Auch die Preise fürs Tanken sind
gesunken: Eurosuper 95 um 14 Prozent und
jener von Diesel um 17 Prozent. Das gilt aller-
dings nicht für Autobahntankstellen. Somit be-
tragen die Preisaufschläge auf Autobahntank-
stellen nun schon 23,2 Prozent bei Eurosuper
95 und 28,6 Prozent bei Diesel.
Wer Preise vergleicht, hat es diesen Winter
günstiger warm als im Vorjahr
Gleiches Produkt, anderer Preis
Idente Lebensmittel sind in Wien noch immer teurer als in München.
Foto: picturedesk.com / ChromOrange / Matthias Stolt
Extreme Preisunterschiede bei
Markenlebensmitteln im Wien-
München-Vergleich der AK