Fotos: AK/ÖGB (1), Schuh (1)
www.ak-umwelt.atSeite 2
Wirtschaft & Umwelt 1/2015
Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber
Bundesarbeitskammer, Prinz-
Eugen-Str. 20–22, 1040 Wien
irtschaft.umwelt@akwien.at
Telefon
01/501 65-DW
Redaktion
Mag. Sylvia Leodolter
(Chefredakteurin), Dr. Wilfried
Leisch (Redakteur)
Sekretariat
Christine Schwed (DW 2698)
Grafisches Konzept
Jakob Fielhauer,
www.fielhauer.atLayout & Infografik
Michael Haderer
Coverfoto
istockphoto.com/DanielPrudek
Druck
Ueberreuter Print und Digimedia,
2100 Korneuburg
ISSN
1028-4664
Offenlegung:
Wirtschaft &
Umwelt ist ein Organ der
Bundesarbeitskammer. Aufgabe
ist die Vermittlung fundierter
wissenschaftlicher Grundlagen
der Nachhaltigkeit und auf den
Gebieten Ökologie, Umweltöko-
nomie, Umweltpolitik. Ziel ist die
Förderung des Bewusstseins für
nachhaltige Entwicklung und die
Verbreitung von Informationen
über die Wechselwirkungen von
Ökologie und Ökonomie.
Die in Wirtschaft & Umwelt ver
öffentlichten Artikel geben nicht
notwendigerweise die Meinung
der Bundesarbeitskammer
wieder.
Atmosphäre
Das WUM-ometer
Gedruckt nach
den Richtlinien des
österreichischen
Umweltzeichens
UZ 718
naja, geht so
ganz gut
beruhigend
katasrophal
verbesserungs-
würdig
„Wir haben lange
für eine Senkung
der Lohnsteuer
gekämpft. Den
Menschen in
diesem Land wird
endlich mehr
netto im Börsel
bleiben.“
Rudi Kaske
AK Präsident
UZ-Platz-
halter
ll
„Jenseitig“:
Statt
des in Verruf gekomme-
nen Ziels der „Energie
autarkie“ findet sich im
Programm des Kli-
ma- und Energiefonds
nun als Titel für einen
großen Förderbereich
der Begriff der „Ener-
gieunabhängigkeit“.
Ganz unabhängig von
Energie? Eine Vorstel-
lung, die dem Jenseits
vorbehalten bleiben
sollte, finden wir.
ll
Doppelmoral.
Die Aussaat genverän-
derter Sojapflanzen ist
in vielen europäischen
Ländern verboten, der
Import genveränderter
Bohnen dagegen nicht.
Grün daheim, schmut-
zig draußen.
ll
Der „Schand-
fleck“
2014 wurde
an „Henry am Zug“
verliehen. Der Cate-
ringservice in ÖBB-
Zügen wurde wegen
Lohndumping für den
Schmähpreis nomi-
niert. Viele Angestellte
von „Henry am Zug“-
Ungarn arbeiten auch
auf österreichischen
Strecken, werden aber
von Do & Co. zu un-
garischen Konditionen
entlohnt – mit nur 500
Euro netto im Monat.
Do & Co. – sonst so
gerne nachhaltig und
hipp – in Wirklichkeit
nachhaltig ganz tief.
ll
Soja. So ja?
1996 wurde in Argen-
tinien genmanipulier-
tes Saatgut für Soja
und Mais genehmigt.
Mittlerweile sind mehr
als 20 Millionen Hektar
in Argentinien mit Soja
bepflanzt, überwiegend
mit Gensoja. Gegen
Unkraut und Insekten
wurden im Vorjahr 317
Millionen Liter chemi-
sche Mittel gespritzt.
Der Sojabohnenexport
half Argentinien aus der
Krise. Doch nun sind
verdächtig viele Ein-
heimische krank oder
gestorben – vermutlich
wegen der Spritzmittel.
Die Soja-Industrie will
davon nichts wissen.
Soja? So nein!
ll
Anbieterwech-
sel
wird gerne für den
Strom- und Gasbezug
propagiert, weil man
sich damit Kosten
ersparen könne. Wirk-
lich? Dazu plaudert
der Energiemanager,
Montana-Gas-Chef
Wodniansky, aus der
Anbieterwechsel-Schu-
le: „Der übliche Tarif mit
dem hohen Neukun-
denrabatt ist etwas für
reine Schnäppchenjä-
ger, die wirklich jedes
Jahr wechseln wollen.
Denn im zweiten und
dritten Jahr bezahlen
Sie alles zurück – und
am Ende sogar ein
bisschen mehr.“ (Die
Presse, 4.3.2015). Aha!
Die Anbieter wechseln
die Methoden, aber
nicht ihr System.
ll
entschädigung.
2013 kamen beim ver-
heerenden Brand der
Textilfabrik Ali Enterpri-
ses in Karachi, Pakis
tan, 254 Menschen
ums Leben, 55 wurden
verletzt. Die Fabrik
produzierte hauptsäch-
lich Kleidung für den
deutschen Discounter
KiK. KiK verweigert
bis heute trotz Zusage
Zahlungen für Entschä-
digungen und Arbeits-
schutzmaßnahmen.