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Schadstoffemissionsregisters

(E-PRTR) erfüllen. Seit 2008 sind

diese aufgrund besserer Technik

und Rezession erfreulicherweise

gesunken. Für die EU, Norwe-

gen und die Schweiz ergeben

sich – vor allem bezogen auf Ge-

sundheit, Umwelt und Erntever-

luste – monetarisierte Schäden

zwischen 59 und 189 Milliarden

Euro. Bemerkenswert: Nur 147

Anlagen verursachen 50 Pro-

zent aller Schäden. In Bulgarien,

Rumänien und Estland sind

die Schäden gemessen an der

gesamten Wirtschaftsleistung

besonders dramatisch. Unter

den schlimmsten „TOP 30“ bei

den Anlagen sind vorwiegend

Kohlekraftwerke in Deutsch-

land, Polen, Bulgarien und Ru-

mänien.

FG

Verpackungsverordnung Neu

Ernste Bedenken

Umweltministerium über-

arbeitet den Entwurf für die

Abgeltungsverordnung.

Gegen den Entwurf – insbe-

sonders die zugrundeliegende

Vereinbarung zwischen Ge-

meindebund, Städtebund und

Wirtschaftskammer Österreich

– bestehen ernste kartellrecht-

liche Bedenken, vor allem für die

vereinbarten Einheitsentgelte.

Die AK hat nicht nur die preiskar-

tellartige Vereinbarung, sondern

auch kritisiert, dass es kontra-

produktiv ist, den Kommunen

die Kosten der Verpackungen

im Restmüll mit etwa 20 Millio-

nen Euro abzugelten. Dadurch

würden diese ihr natürliches

Interesse an einer Ausweitung

der Getrenntsammlung verlieren.

Zur Vorbereitung der geplanten

Sammelgebietsverordnung führt

das Ministerium parallel einen

Stakeholderdialog durch, der

auch Grundlagen für die Opti-

mierung der Getrenntsammlung

transparent machen soll. Kärnten

und Wien wollen keinen solchen

Dialog durchführen.

HO

Fracking in Deutschland

Kompromisslösung?

Umwelt- und Wirtschaftsmi-

nisterium haben den Ent-

wurf eines Gesetzespaketes

vorgelegt.

Bei der umstrittenen Tech-

nologie der Erdgasförderung

durch hydraulisches Aufbrechen

– gemeinhin als „Fracking“ be-

zeichnet – ist Deutschland nun

dabei, eine gesetzliche Kompro-

misslösung zu verabschieden.

Der Entwurf des Gesetzespa-

www.arbeiterkammer.at

Wirtschaft & Umwelt 1/2015

Seite 5

Kommentar von Ruud Klein

Kommentar

Nachahmung unerwünscht

Aufgrund des immer härter werdenden

Konkurrenzkampfs

unter den Fluggesellschaf-

ten hat es in den letzten Jahren verschiedene

Entwicklungen bei den Businessmodellen

gegeben, um Kosten zu reduzieren. Das neue

Geschäftsmodell der Norwegian Air Internatio-

nal (NAI) hat allerdings gravierende Eingriffe in

die Sozialstandards der europäischen Luftfahrt

mit sich gebracht und dementsprechend hohe

Wellen geschlagen.

NAI wurde 2013 als Tochter der Norwegian Air

Shuttle für Langstreckenflüge im Billigflugseg-

ment gegründet und hat ein irisches Luftver-

kehrsbetreiberzeugnis (Air Operator Certificate

AOC). Dieses AOC ist in der Europäischen

Union die Voraussetzung zur Erteilung einer Be-

triebsgenehmigung an ein Unternehmen zur Er-

bringung von Flugdiensten. In Irland ist die Un-

ternehmensbesteuerung deutlich niedriger als

in Norwegen, und auch die arbeitsrechtlichen

Bestimmungen sind weniger streng. Das ist die

Basis dafür, dass Kabinenpersonal und Piloten

aus Drittländern angestellt werden können. Im

Falle NAI kommen Crew und Piloten über die

Leiharbeitsfirma ADECCO aus Singapur. Die

operationelle Basis des Personals ist Bangkok,

die Flüge der NAI sind von Gatwick aus in die

USA geplant, die betroffenen Beschäftigten sind

allesamt Europäer.

Da NAI durch die Umgehung von sozial- und

arbeitsrechtlichen Bestimmungen billiger an-

bieten und dadurch die Konkurrenz unterbieten

kann, haben die US-amerikanischen Fluggesell-

schaften und das Department of Transport den

Antrag von NAI abgelehnt. Begründet wurde

dies mit dem Entgegenstehen von öffentlichen

Interessen.

Die Europäische Kommission sieht in dieser

Ablehnung allerdings einen Widerspruch zum

EU-USA Luftverkehrsabkommen, denn die

Nicht-Einhaltung von Sozialstandards sei kein

Grund dafür, Verkehrsrechte nicht zu erteilen.

Wenn solche Modelle Schule machen, wird das

irgendwann auch zulasten der Sicherheit in der

Luftfahrt gehen und das geht uns alle an.

Mag. Doris Unfried

ist Betriebswirtin und Mitarbeiterin der

Abteilung Umwelt & Verkehr der AK Wien.