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Wirtschaft & Umwelt 1/2015

Seite 3

Editorial

Globaler Öko-Rucksack

Wer sich beim Blick auf die wesentlichen Umweltin-

dikatoren von Produktion und Konsum in Österreich

auf die nationalen Daten zu Umweltauswirkungen be-

schränkt, blendet ein wesentliches Faktum aus: den

Export von Umweltbelastungen, den ökologischen

Rucksack, den unsere Wirtschaftsweise mit sich

trägt. Nicht nur, was wir im Inland an Umweltbelas-

tungen verursachen, sondern auch, was wir durch un-

sere Importe an Belastungen im Ausland induzieren,

ist wichtig, wenn es um globale Ziele und Lösungen

geht. Das Schweizer Bundesamt für Umwelt hat dazu

ein innovatives Konzept entwickelt und berechnet,

dass Importe etwa 60 Prozent der gesamten Umwelt-

belastung der Schweiz ausmachen. Dies verdeutlicht

die Abhängigkeit der europäischen Länder von den

natürlichen Ressourcen und Produktionsprozessen

im Ausland. Die ökologisch relevantesten Konsum-

bereiche sind dabei Ernährung, Wohnen und Energie

sowie Mobilität. Der aktuelle Schwerpunkt nimmt vor

allem die Bereiche Boden, Wasser und CO

2

unter die

Lupe, weil diese mit unserer Ernährung und mit dem

Thema Mobilität eng verknüpft sind. Bei den globa-

len Wirkungen sind aber nicht nur der Boden- und

Wasserverbrauch oder der Verlust an biologischer

Vielfalt in den Rohstoff- und Produktionsländern rele-

vant, sondern auch die Arbeitsbedingungen und Ge-

sundheitsbelastungen, mit denen diese Importgüter

erzeugt werden. Es geht also auch um den sozialen

Rucksack. Beim Blick auf den Klimaschutz wird bei

der Einbeziehung der grauen Emissionen, also jener

CO

2

Emissionen, die der nationale Konsum im Aus-

land verursacht, klar, dass die nötige Verminderung

nur erreicht werden kann, wenn der Verbrauch fossiler

Brennstoffe weltweit verringert wird. Besonders wich-

tig sind globale Maßnahmen im Bereich der Stahl-

und Zementerzeugung und der Rinderzucht.

In eigener Sache: Unser neues Blattlayout ist etwas

„luftiger“ gehalten und macht einzelne Themenblöcke

auch farblich leichter erkennbar, ohne am Inhalt zu spa-

ren. Ihre Meinung dazu und natürlich auch zum Inhalt

der neuen Wirtschaft & Umwelt ist äußerst willkommen!

Sylvia Leodolter

Chefredakteurin

Leiterin der Abteilung Umwelt & Verkehr der AK Wien

Schwerpunkt: Umweltexport

Konsum und Produktion verursa-

chen nicht nur im Inland, sondern

auch im Ausland Ressourcenver-

brauch und beträchtliche Umwelt-

belastungen, die bedacht werden

müssen.

Seite 10

Fokus Boden und Wasser

Österreichs Ressourcenverbrauch

im Ausland ist erheblich.

Seite 14

Graue Emissionen

Im Ausland erzeugte, in Österreich

konsumierte Emissionen sind eine

Art Umweltkolonialismus.

Seite 18

Büro und Umwelt

1,4 Millionen Menschen in Öster-

reich arbeiten in Büros. Wie ökolo-

gisch ist der Arbeitsplatz?

Seite 22

Lichtverschmutzung

Die „Verschmutzung“ der Nacht

durch künstliches Licht beeinträch-

tigt Ökosystem und Mensch.

Seite 26

Konzernklagen

Sonderklagsrechte von Multis

wirken auch auf Umweltmaß­

nahmen abschreckend.

Seite 28

Umweltrecht

Wer bestimmt? Eine demokratie­

rechtliche Analyse der privaten

Rechtssetzung im Umweltrecht.

Seite 34

Rubriken

Nachrichten

04

Kommentar

05

EU, Europa und der Welt

06

Vor 15 und 30 Jahren

08

Aktuelles Interview

09

Aktion

31

Kontroverse

32

Medien

33

Inhalt

Schwer-

punkt

Betrieb

Leben

Politik

AK-Studie