Zusammenhang mit der Arbeit
stehen, ermitteln, beurteilen und
gegen festgestellte Gefahren
entsprechend vorgehen. Das
ist ganz im Sinne des Umwelt-
schutzes im Büro: gefährliche
Bürochemikalien, Tonerstaub
oder ausgasendes Formaldehyd
aus Büromöbeln stehen somit
auch im Fokus des Arbeitneh-
merInnenschutzes und sind ein
Fall für Sicherheitsfachkräfte,
BetriebsrätInnen oder Arbeits-
medizinerInnen. Eine zentrale
Rolle kommt demEinkauf und all
jenen zu, die Aufträge gestalten
und vergeben. Ein Beispiel: Bei
der Büroreinigung wird Umwelt-
und Gesundheitsschutz im Büro
hautnah erlebt, einerseits von
den Reinigungskräften, die mit
den Chemikalien hantieren,
andererseits von den Beschäf-
tigten in den gereinigten Büros.
Eine ökologische Reinigung,
das ist nun schon durch lange
Praxis belegt, spart auch eine
Menge Geld. Ganz abgesehen
vom Vorteil für die Umwelt: we-
niger Chemikalien, schonender
Umgang mit Wasser, Luft und
Klima.
Büro 2020
Weniger schlecht ist nicht
gut genug! Das heißt, weniger
Schadstoffe allein machen zum
Beispiel Büromaterial und Bü-
roausstattung noch nicht lang-
lebiger, etwas weniger Abfall
erhöht noch nicht den Nutzen
beim Gebrauch von Produkten
und Geräten. Auch die Effizi-
enzsteigerung durch technische
Lösungen bei Beleuchtung und
Fuhrpark zeigt nur eine Seite der
Möglichkeiten, die andere liegt
beim „NutzerInnenverhalten“.
Büromaterial kann viel länger
genutzt werden. Die Industrie
liefert bereits ausgereifte Nach-
füllsysteme. Nachfüllen ist nach-
weislich wirtschaftlicher, vor
allem für GroßverbraucherInnen
wie es Büros sind. Simples Bei-
spiel: Flipchartmarker können
bis zu 20.mal mit Tinte befüllt
werden ohne an Funktionsfä-
higkeit zu verliern. Was in vielen
Betrieben fehlt, sind kreative Lö-
sungen, die das Nachfüllen zur
Umsetzung bringen. Ein großes
Potenzial steckt auch in Toner-
kartuschen und Tintenpatronen.
Fachgerecht wiederaufbereitete
Tonerkartuschen sind nicht
nur wesentlich preisgünstiger
als Originalteile. Wie aus einer
Studie hervorgeht, die von der
United Kingdom Cartridge Re-
cyclers Association (UKCRA) in
Auftrag gegeben wurde, kön-
nen mit Recycling-Kartuschen
je nach Type (Low- oder High-
Capacity) zwischen 25 und 60
Prozent CO
2
gegenüber dem
Neuprodukt der Originalherstel-
ler eingespart werden. Auch hier
ist in der Anwendung nach oben
hin noch viel Platz.
Nutzen statt besitzen
Das ist eine Option, die
NutzerInnen von klassischen
Verpflichtungen entbinden, die
mit einem Besitz einhergehen.
Der zeit- und kostenaufwändige
Einkaufsvorgang, die wirtschaft-
liche Gesamtbetrachtung, die
Wartung und Pflege, eventuell
die Reparatur und in jedem Fall
die Entsorgung bleiben beim
Eigentümer. Angebote zum Lei-
hen, Mieten oder Leasen von
Daten- und Videoprojektoren,
Druckern, Beamern, Tablets,
Stifte: Nachfüllen ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll
Im Büro gibt es viele Bereiche wo
jede/r für die Umwelt unmittelbar
etwas tun kann.
www.arbeiterkammer.atWirtschaft & Umwelt 1/2015
Seite 23
Der ÖkoBusinessPlan Wien ist ein Umwelt-Service-
Paket der Stadt Wien, mit dem Unternehmen am
Standort Wien dabei unterstützt werden, umwelt-
schonende Maßnahmen umzusetzen und Betriebs-
kosten zu senken. Der ÖkoBusinessPlan wurde 1998
von der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) ins
Leben gerufen. Den Betrieben stehen mehr als 70
UmweltberaterInnen mit professionellem Know-how
zur Seite. An die 1.000 Wiener Betriebe sind Teil des
Wiener Netzwerks und haben sich bereits einmal
oder mehrmals vom ÖkoBusinessPlan Wien beraten
lassen. Gewerbe- und Industriebetriebe verschie-
denster Branchen und Größen, aber auch Schulen,
Spitäler, Pfarren, große Finanzdienstleister, Banken
und Versicherungen nehmen daran teil.
ÖkoBusinessPlan Wien
Gute Praxis in Wien
AK & ÖGB: Partner in Sachen Ökologie
Die Arbeiterkammer Wien und der ÖGB sind Partner beim
ÖkoBusinessPlan Wien. Ziel ist es, saubere Gewinne für Umwelt
und Unternehmen durch ökologisches Wirtschaften zu erzielen.
www.oekobusinessplan.wien.atª