Naturschutz
EU-Fitness-Check
Seit Jahrzehnten gelten in
der EU starke Naturschutz-
Regelungen: Die Vogelschutz-
und die Fauna-Flora-Habitat-
Richtlinie.
Diese verpflichten die EU-
Mitgliedstaaten zum Schutz
bedrohter Tier- und Pflanzen-
arten sowie ihrer Lebensräume
in sogenannten Natura 2000-
Gebieten. Die Naturschutz-
Richtlinien werden nun von der
EU-Kommission im Zuge einer
„Entbürokratisierung“ auf ihre
„Fitness“ überprüft. Sie möchte
wissen, wie zweckmäßig, effi-
zient und modern diese beiden
Richtlinien heute noch sind. Um-
weltorganisationen laufen bereits
Sturm, weil sie eine Schwächung
des Naturschutzes gegenüber
wirtschaftlichen Interessen
befürchten. Die offizielle EU-
Konsultation zu den beiden EU-
Richtlinien läuft vom 30. April bis
24. Juli 2015 und ist unter http://
ec.europa.eu/environment/na-ture/legislation/fitness_check/
index_en.htm abrufbar. Die ös-
terreichischen Naturschutzor-
ganisationen meinen, dass die
Fragen viel zu technisch sind und
bieten eine Unterstützungshilfe
bei der Beantwortung an.
SI
EU-Bürgerinitiative
„Recht auf Wasser“
Das EU-Parlament (EP) will
die erfolgreiche BürgerInnen-
initiative „Recht auf Wasser“
weiter stärken.
Ein bereits in den EP-Umwelt-
ausschuss eingebrachter Ent-
schließungsantrag soll im Herbst
2015 im Plenum beschlossen
werden. Damit soll sowohl das
Instrument der EU-Bürgerinitia-
tive für die Zukunft gestärkt als
auch das Recht auf Wasser und
der sanitären Grundversorgung
besser abgesichert werden.
Auch das Thema der Wasserar-
mut wird explizit angesprochen,
Lösungen dazu sollen erarbeitet
werden. Der erste Vorschlag
der irischen Berichterstatterin
Nachrichten
abhängig vom Alter einer Person
ermittelt. Demnach verursachte
Luftverschmutzung fast 600.000
vorzeitige Todesfälle sowie Ge-
sundheitsausgaben, die rund
1,5 Billionen Euro ausmachen. In
zehn Staaten bewegen sich die
Gesundheitskosten sogar über
20 % der Wirtschaftsleistung.
Traurige Spitzenreiter sind Geor-
gien, Serbien und Bulgarien, die
sich an der 30-Prozent-Grenze
bewegen. Musterschüler sind
dagegen Norwegen (0,3 %),
Finnland (0,7 %) und Island (0,
8%). Österreich bewegt sich mit
3, 3% imgutenMittelfeld. Studie:
„Economic Cost of the health im-
pact of air pollution in Europe“:
www.euro.who.int unter: Media
Centre.
FG
Kreislaufwirtschaft
Neue EU-Strategie
Die EU-Kommission stellte
die neue Roadmap zur Kreis-
laufwirtschaftsstrategie vor.
Am Beginn steht eine öffent-
liche Konsultation zur Frage,
worauf es bei der Umstellung
hin zu einer Kreislaufwirtschaft
Fotos: Schuh (2)
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Wirtschaft & Umwelt 2/2015
Das Menschenrecht auf Wasser soll auf EU-Ebene
stärker verankert werden
25 Jahre
Arche Noah der Kulturpflanzenvielfalt
In den vergangenen 100 Jahren sind weltweit etwa 75
Prozent der landwirtschaftlich genutzten Vielfalt verlo-
ren gegangen. Um den Verlust der Vielfalt zu stoppen,
bewahrt, pflegt und entwicklelt Arche Noah tausende
gefährdete Gemüse-, Obst- und Getreidesorten. Die
Menschen im Verein arbeiten daran, traditionelle und
seltene Sorten wieder in die Gärten und auf den Markt zu
den KonsumentInnen zu bringen. Kulturpflanzenvielfalt
bildet die Grundlage unserer Ernährung und wird gerade
in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger, denn lokal
angepasste Kulturpflanzen kommen mit Wetterkaprio-
len besser zurecht. Die Arche Noah feiert ihr Jubiläum
mit einem großen „Gartenfest der
Vielfalt“ am 23. August in Schiltern.
Nähere Informationen unter www.
arche-noah.at.Die Redaktion von
„Wirtschaft & Umwelt“ gratuliert zur
erfolgreichen Arbeit in den vergange-
nen Jahren.
SI
bietet eine gute Vorlage, um das
Menschenrecht auf Wasser auf
EU-Ebene stärker zu verankern,
gehört aber in einigen Punkten
nachgebessert. Stärker betont
sollte werden, dass Wasser kein
Handelsgut sein darf. Wasser-
sperrungen und Zwangsab-
schaltungen sollten abgeschafft
werden. Es gilt darauf zu achten,
dass der Bericht von den kon-
servativen Kräften im Parlament
nicht abgeschwächt wird.
SI
Luftverschmutzung in Europa
600.000 vorzeitige
Todesfälle
Die WHO hat in 53 Staaten am
europäischen Kontinent die
Kosten für vorzeitige Todesfäl-
le und andere Gesundheitsaus-
gaben im Jahr 2010 erhoben.
Das Regionalbüro für Europa
der Weltgesundheitsorganisa-
tion (WHO) lässt aufhorchen. Die
Kosten für vorzeitige Todesfälle
und andere Gesundheitsausga-
ben wurden aufgrund der Zah-
lungsbereitschaft zur Vorbeu-
gung von Krankheiten bzw. der
Monetarisierung von Toten un-