Background Image
Previous Page  8 / 36 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8 / 36 Next Page
Page Background

Fotos: Schuh (1), Andi bruckner (1)

www.ak-umwelt.at

Seite 8

Wirtschaft & Umwelt 2/2015

Nachrichten

ihnen die Todesstrafe. In dem

neunstöckigen Gebäude arbei-

teten bis zu 5.000 Menschen.

Bemühungen zur Verbesserung

der Arbeitsbedingungen greifen

nur sehr langsam. http://bangla-

deshaccord.org/

HO

Bahn I

„Wir fahren im Takt“

So hieß der Werbeslogan in

der Schweiz, als in den 1980er

Jahren der Taktverkehr auf

der Schiene eingeführt wurde.

Züge fahren seither in ihrem

Ausgangsbahnhof innerhalb

eines fixen zeitlichen Abstandes

los. Dieser Takt ist mit weiteren

Zugverbindungen abgestimmt

und kann über Buslinien in den

kleinsten Winkel der Schweiz

erweitert werden. Dadurch kann

der öffentliche Verkehr seiner

Funktion als Element der Da-

seinsvorsorge gerecht werden.

Dieser Takt soll nun auch in Ös-

terreich eingeführt werden, so

sieht es zumindest ein Gesetze-

sentwurf des Verkehrsminis­

teriums vor. Auch in Österreich

werden, wie in der Schweiz, die

KundInnen die Hauptprofiteure

davon sein: Sichere Anschlüsse

und ein bequemes Umsteigen

sind ein wichtiges Element bei

der Kundenzufriedenheit und bei

der Bahnnutzung. Gerade wegen

des schweizweiten Taktes sind

die Eidgenossen auch die zufrie-

densten und häufigsten Bahn-

kunden in ganz Europa. Nicht

ganz von den Vorteilen überzeugt

ist die Westbahn AG: Sie möchte

gegen den österreichweiten Takt

klagen.

GL

Bahn II

Fiasko Privatbahnen

Briten wollen Staatsbahn

wieder zurück.

Der Einstieg von privaten

Bahnen in Großbritannien hat zu

einem Fiasko geführt. Sowohl

was die Kosten des gesamten

Bahnsystems betrifft als auch

was die Sicherheit betrifft. Für die

Steuerzahler ist die Privatisierung

vor allem eines: Teuer. Ein Notret-

tungsprogramm für den privaten

Infrastrukturbetreiber und lau-

fende öffentliche Zuschüsse prä-

gen das System. Sehr zur Freude

der Betreibergesellschaften, die

Jahr für Jahr satte Gewinne ma-

chen. Während die Ticketpreise

steigen, sinkt die Qualität. Die

Züge sind verspätet, überfüllt

und teuer. Eine vierköpfige Fa-

milie kann um den Preis eines

Einzeltickets London – Manche-

ster nach Spanien fliegen. Kein

Wunder daher, dass sich bereits

70% der liberalisierungsfreund-

lichen Briten die staatliche Bahn

zurück wünschen. Nicht wenige

fordern das Schweizer System:

Vor 30 Jahren

Umweltpolitik

in der Stadt

Wirtschaft & Umwelt

2/1985: Michael Häupl,

damals Wiener Land-

tagsabgeordneter,

plädiert für einen ganz-

heitlichen und interdis-

ziplinären Zugang.

„Ökologie in der Stadt

wurde lange Zeit verkürzt

als Grün- und Freizeit-

politik betrachtet, die

lediglich Naturkosmetik

und Stadtbehübschung

betrieb. Um den poli-

tischen Entwicklungs-

gleichklang zwischen

‚reparierendem’ und

‚vorsorgendem’ Umwelt-

schutz in der Kommune

zu erreichen, wird die

Integration stadtökolo-

gischer Überlegungen in

die Stadtentwicklungs-

und Stadtplanungspolitik,

in die Verkehrs- und

Energiepolitik, in die

Finanz- und Wirtschafts-

politik, aber ebenso in die

Sozial- und selbst in die

Bildungs- und Kulturpo-

litik notwendig sein. […]

Kommunale Umweltpo-

litik wird daher ein integ-

riertes, ein vorsorgendes

und ein partizipatives

Politikmodell sein. In dem

Sinne trägt die kommu-

nale Umweltpolitik zur

Sicherung der materiellen

und sozialen ebenso wie

zur Sicherung der na-

türlichen und kulturellen

Lebensgrundlagen der

Menschen bei.“

Vor 15 Jahren

Gentechnik im

Visier

Wirtschaft & Umwelt

2/2000: Der Einsatz der

Gentechnik in der Land-

wirtschaft bringt keine

Lösungen, sondern

vermehrt nur bestehen-

de Probleme.

„Der Traum der Industrie­

gesellschaft, begangene

Umweltsünden wie

schwermetallverseuchte

Böden mittels Gentech-

nik zu reparieren, könnte

leicht zum Albtraum wer-

den. In den Augen der

Gentech-Industrie könnte

künftig auf Umweltschutz

zur Gänze verzichtet wer-

den, da allfällige Schä-

den mit Hilfe der neuen

Risikotechnologie wieder

‚ausgebügelt’ werden

sollen. Als warnendes

Beispiel seien hier Fische,

die auch in schwerme-

tallverseuchten Gewäs-

sern überleben können,

genannt. Auch vermeint-

liche ökologische Vorteile

der Gentechnik – wie

die Einsparung von

Unkrautvernichtungsmit-

teln – erweisen sich als

Seifenblasen. Bekommen

doch Totalherbizide wie

Basta oder Round-up

erst durch den Einsatz

der Gentechnik ihren

‚großen Auftritt’. [...] Mit-

tels Gentechnik werden

Nutzpflanzen gegen Her-

bizide resistent gemacht,

einem breitflächigen

Einsatz steht nichts mehr

im Weg.“

Die Bahn ist bereit für den integrierten Takt