Wirtschaft und Umwelt Grafik-Dienst
Verkehrswachstum bedroht Klimaziele
Das ITF (International Transport Forum)
der OECD legt alarmierende Prognosen.
Dabei spielt der geplante weitere Ab-
bau von Handelsbeschränkungen (unter
anderem durch TTIP und CETA) eine
wesentliche Rolle, weil er eine Zunahme
des globalen Frachtaufkommens bis 2050
um 380% bewirken könnte. Der weltwei-
te Straßen- und Eisenbahngüterverkehr
wächst der Prognose zufolge bis 2050
maximal um 420% und die Kohlendioxid-
Emissionen steigen um bis zu 350%.
Die stärksten Impulse für das steigende
Transportvolumen gehen dabei von Asien
bzw. China aus. Die Grafik zeigt die wich-
tigsten Handelsbeziehungen.
LEO
www.arbeiterkammer.atWirtschaft & Umwelt 2/2015
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Überschreitungen) und die noch
ausstehenden Wintermonate
scheinen aber die Probleme nur
vorerst ausgeräumt. Dagegen
steht Österreich bei der Richt-
linie über nationale Emissions-
höchstmengen für bestimmte
Luftschadstoffe mit dem Rücken
zur Wand. Grund: Österreich ver-
fehlt auch vier Jahre nach dem
eigentlichen Erfüllungsdatum
die EU-Vorgaben bei Stickstoff-
oxiden mehr als deutlich. Laut
gut informierten Quellen prüfte
die EU-Kommission ernsthaft ein
Verfahren.
FG
„Seveso III“
Störfallinformation
Dringenden Änderungs- und
Ergänzungsbedarf gibt es zur
Novelle der Gewerbeordnung
zu „Seveso III“, sagt die AK.
Zur Novelle der Gewerbe-
ordnung, mit der die Bestim-
mungen der RL 2012/18/EU
über die Beherrschung der Ge-
fahren schwerer Unfälle mit ge-
fährlichen Stoffen in Betrieben
(„Seveso III“) umgesetzt wer-
den soll, hat die AK dringenden
Änderungs- und Ergänzungs-
bedarf angemeldet. Zum einen
dürfen die Informationspflichten
der Gewerbebehörde an die
Raumordnungsbehörden und
an die Katastrophenschutzbe-
hörden der Länder nicht gestri-
chen werden, die auch mit der
Umsetzung von Seveso III be-
traut sind. Nur so ist die nötige
Zusammenarbeit gewährleistet.
Zum anderen soll die Informa-
tion der Öffentlichkeit über das
Verhalten bei einem Unfall bzw.
aus Anlass eines Unfalls ver-
bessert und nicht verschlechtert
werden. Schlussendlich hat die
Arbeiterkammer gefordert, dass
die Betriebsratskörperschaften
auch weiterhin vom Gesetz als
die ersten Ansprechpartner
bei der Erstellung des internen
Notfallplans genannt werden.
Die „Seveso-III“-RL der EU ist
schon mit 1. Juni 2015 um-
zusetzen gewesen. Rund 150
Betriebe sind in Österreich be-
troffen.
HO
Junghähne
Sinnloses Kükentöten
In Österreich werden jedes
Jahr fast zehn Millionen Jung-
hähne getötet.
Dies geschieht nur wenige
Stunden nach dem Schlüp-
fen. Denn sie legen keine Eier,
taugen aber auch nicht für die
Mast. Nach zunehmender Kritik
an dieser Praxis ist eine Bran-
chenlösung für Bio-Eier in Sicht.
Voraussetzung ist eine geeignete
Hühnerrasse. Bio-Eier sollen
nur dann als solche verkauft
werden dürfen, wenn auch die
männlichen Küken aufwachsen
können. Ein Geflügelbetrieb in
Schlierbach ist Vorreiter.
HO
Rana Plaza
Zwei Jahre danach
Vor zwei Jahren stürzte die
Textilfabrik „Rana Plaza“ in
Bangladesch ein.
Erst knapp zwei Jahre nach
dem Einsturz der Textilfabrik in
Bangladesch mit mehr als 1.100
Toten und über 2.500 Verletz-
ten haben Unternehmen, die im
„Rana Plaza“ fertigen ließen, in
den Entschädigungsfonds für
die Opfer genügend eingezahlt.
Zwar erhielten die meisten Opfer
und Hinterbliebenen inzwischen
von der Regierung Entschädi-
gungszahlungen, bekannte
Modemarken waren aber lange
säumig. Laut der internationalen
Gewerkschaft IndustriAll fehlten
im April immer noch 2,7 Milli-
onen, um auf die Summe von
insgesamt 30 Millionen Dollar
für eine Minimalentschädigung
der Opfer der Katastrophe zu
kommen. Mittlerweile ist gegen
42 Personen Mordanklage erho-
ben worden. Sollten sie wegen
Mordes verurteilt werden, droht
Transportaufkommen und Kohlendioxidemissionen
Steigerung in Prozent 2050 im Vergleich zu 2010
0
100
200
300
400
332
315
406
273
374
253
344
195
280
191
270
174
216
Intra-Asien
CO
2
-Emissionen
in Mio. t
Indischer Ozean
Nordpazifikroute
Intra-Nordamerika
Mittelmeer und
Kaspisches Meer
Nordatlantikroute
Intra-Europa
403
Frachtvolumen
in Mrd. tkm
Auch männliche Küken sollen aufwachsen dürfen
Quelle: www.oecd.org/berlin/publikationen/itf-transport-outlook-2015.htm