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Wirtschaft & Umwelt 2/2015

Seite 11

Buch: Wie viel ist genug?

Robert & Edward Skidelsky: Wie viel ist genug?

Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des

guten Lebens. München 2013.

dern auch die Wachstumschancen der

Volkswirtschaften massiv dämpfen.

Neue Allianzen

Vor diesem Hintergrund formieren

sich neue Allianzen, die eine umfas-

sende Reorganisation der Wirtschaft im

Sinne eines guten Lebens für alle for-

dern. Trotz einer gewissen Spannbrei-

te an Visionen ist diesen Bewegungen

gemeinsam, dass sie die ökologische

Frage nicht mehr ohne die soziale den-

ken wollen. Im Februar 2015 kam an

der Wirtschaftsuniversität Wien eine

breite Allianz aus sozialen Bewegun-

gen, zivilgesellschaftlichen Initiativen,

Forschungsinstitutionen, Entwicklungs-

organisationen und Arbeitnehmerver-

tretungen zusammen, um mit der inte-

ressierten Öffentlichkeit Dimensionen

eines

I

auszuloten (siehe Interview Seite

21).

Bereits im Dezember 2012 veranstal-

tete die IG Metall in Berlin einen großen

Kongress zum Thema „Kurswechsel für

ein gutes Leben“, bei dem „ein neuer

Fortschrittsbegriff für Industriegesell-

schaften und alternative Entwicklungs-

pfade“ diskutiert werden sollten. Und

im letzten Jahr wählte eine Kooperati-

on aus AK Wien, Grüner Bildungs-

Die EU-Sparpolitik bringt verstärkte Verteilungskonflikte ohne die Wirtschaftsprobleme zu lösen

Kurzgefasst

Die abendländische Phi-

losophie macht sich seit

Anbeginn Gedanken über

die Bedingungen eines guten

menschlichen Lebens. Dass

diese Ideen heute abseits der

akademischen Diskussion

auch von einer immer größe-

ren Öffentlichkeit aufgegrif-

fen werden, verdeutlicht die

Unzulänglichkeit einer reinen

Wachstumsorientierung der

Wirtschaftspolitik bzw. die

Notwendigkeit eines umfas-

senderen Zielbündels.