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Seite 24

Wirtschaft & Umwelt 4/2015

Betrieb

Bauabfällle sind ordnungsgemäß zu sammeln und zu entsorgen

kumentiertes Controlling auf

der Baustelle. Laut Erfahrungen

von „bauXund“ ist eine 90

%-ige Lösungsmittelreduktion

sowie eine 100 %-ige HFKW-

Reduktion ohne Mehrkosten

bei den Gewerken durch ein

solches Qualitätsmanagement

ohne bauseitigen Mehraufwand

möglich.

„ÖkoKauf Wien“, das Pro-

gramm für die ökologische Be-

schaffung der Stadt Wien, stellt

ökologische Kriterienkataloge

für Beschaffung bzw. Ausschrei-

bungen gratis zur Verfügung, z.B.

zu den Bereichen Dämmstoffe,

Fassadenfarben, Holz und Me-

tallbeschichtungen, Bitumenan-

striche, Putze, Dichtmassen und

Innenausbau.

www.wien.gv.at/

umweltschutz/oekokauf

„bauXund“ wiederum bietet

Chemikalien- und Produktma-

nagement am Bau an und stellt

eine Liste mit HFKW-freien Po-

lystyrol-Dämmstoffen zur Verfü-

gung. Weiters werden Baustellen

bauökologisch begleitet und für

Gebäudebewertungen auditiert.

Eine Liste von Referenzprojekten

findet sich auf der Homepage

www.bauxund.at

.

PVC und Asbest

PVCisteinstarkumweltbelas­

tenderKunststoff.DieProduktion

des giftigen Chlorgases ist sehr

energieaufwändig und gesund-

heitsschädlich. PVC sorgt bei

der Herstellung, Verarbeitung,

Verwendung und Entsorgung

vor allem durch die Zusatzstoffe

für viele Probleme, da diese in

PVC in höherem Anteil enthalten

sind als in anderen Kunststoffen.

Daher sollte PVC möglichst ver-

mieden werden. Dies betrifft vor

allem Fensterprofile, Wasser-

und Abwasserleitungen, Elek-

troinstallationsmaterial, Folien,

sowie Boden- und Wandbeläge.

Letztere werden oft als „Vinyl“-

oder „CV-Beläge“ bezeichnet.

Aus diesen Belägen entweichen

Weichmacher, die im Hausstaub

nachweisbar sind und Gesund-

heitsrisiken mit sich bringen.

Asbest wurde in den 1960er-

und 1970er-Jahren (z.B. in

Wellplatten, Fassaden und Ka-

nalrohren) universell eingesetzt

und in Bremsbelägen für Autos

sowie als Dämmmaterial für

Heizungen bis in die 1980iger

Jahre verwendet. Asbest be-

steht aus feinsten Fasern, die

über die Atemwege in den

Körper gelangen können. Nach

einer Latenzzeit von bis zu 40

Die negativen Auswirkungen von Bau-

materialien können durch die bewusste

Auswahl der Materialien weitgehend

vermieden werden. Ein Maß für die Um-

weltbelastung eines Gebäudes ist

der OI3-Index des Öster-

reichischen Instituts für

Baubiologie und Bauöko-

logie (IBO,

www.ibo.at

).

Der OI3-Index beurteilt

die Herstellung von Bau-

stoffen in Bezug auf drei Auswirkungen

auf die Umwelt: Primärenergiegehalt –

wie viel nicht erneuerbare Energie steckt

im Baustoff? Welches Treibhauspotenzial

bezogen auf einen Zeitraum von 100 Jah-

ren und welches Versauerungspotenzial

enthält der Baustoff? Zur Versauerung

kommt es durch die Wechselwirkung

von Stickoxiden und Schwefeldioxid-

gasen mit anderen Bestandteilen der

Luft. Die Entsorgung der Baustoffe wird

im OI3-Index nicht

bewertet. Der OI3-

Index wird in Punkten

zwischen Null und 100

angegeben. Je höher

die Punktezahl, desto

schlechter schneidet das Gebäude

aus ökologischer Sicht ab. Die Kenn-

größen der wichtigsten Baustoffe haben

die IBO GmbH und das Energieinstitut

Vorarlberg auf

www.baubook.at

zusam-

mengestellt.

OI3-Index

MaSS für die Umweltbelastung

ª

Fotos: Schuh (2)