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ARBEIT, WIRTSCHAFT

UND

GESELLSCHAFT

E

ine neue Studie der OECD, der

Organisation für wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung,

zeigt, dass die Ungleichheit in den In-

dustriestaaten gestiegen ist: Vor 30

Jahren verdienten die „obersten“ zehn

Prozent siebenmal mehr als die Men-

schen am unteren Ende der Einkom-

mensskala. Heute ist es 9,6 Mal so viel.

Durch die Krise vergrößerte sich die

Schere nochmal deutlich.

Einer der Gründe für die steigende

Ungleichheit sind die Sparprogramme

der vergangenen Jahre. Denn dadurch

sanken die Einkommen breiter Bevölke-

rungsschichten – und das kostet Wirt-

schaftswachstum. Weil viele Menschen

zu wenig Geld für lange Ausbildungen

haben oder in dieser Zeit nicht ausrei-

chend abgesichert sind, können sie ih-

re Fähigkeiten nicht voll entwickeln und

im Wirtschaftsleben einsetzen. So hat

steigende Ungleichheit dazu geführt,

dass die Wirtschaft in den untersuch-

ten OECD-Ländern zwischen 1990

und 2010 um fünf Prozent weniger ge-

wachsen ist.

Österreich hat bei den laufenden

Einkommen zwar eine vergleichsweise

niedrige Ungleichheit. Ganz anders

sieht es aber bei den Vermögen aus:

Österreich gehört mit den USA und

Deutschland zu den Ländern mit der

höchsten Vermögensungleichheit. Steu-

ern für Vermögende würden das Wirt-

schaftswachstum laut OECD nicht

bremsen. Im Gegenteil: Die Einnahmen

können über den Sozialstaat die Un-

gleichheit verringern und so zum Wirt-

schaftswachstum beitragen.

K.N.

Ungleichheit bremst

Wenn Ungleichheit in der Gesellschaft steigt, bremst das

das Wirtschaftswachstum.

klein

teile

www.kleinteile.at

Am liebsten bar

Während Wissenschaft und E-Wirtschaft für die

Abschaffung des Bargelds werben, halten sich

die ÖsterreicherInnen lieber an Euro- und Cent-

Münzen. Jeder Zweite zahlt etwa im Urlaub am

liebsten bar, so eine Studie des Kreditkarten-Rie-

sen Visa.

Die AK meint: Derzeit gibt es sehr

viel öffentlichen Druck auf die Konsumen-

tInnen, immer mehr bargeldlos zu zahlen.

Doch die Wahl ihres Zahlungsmittels sollte

den KonsumentInnen überlassen bleiben.

Sozialbetrug

bekämpfen

Gerade am Bau werden durch Lohndumping

und Sozialbetrug Schäden in Millardenhöhe an-

gerichtet. Alleine für die Bereiche Bewehrung,

Stuckatur- und Trockenbauarbeiten würde eine

schärfere Bekämpfung bis zu 508 Mio. Euro jähr-

lich mehr an Steuern und Sozialabgaben bringen,

so eine Studie des Instituts für Höhere Studi-

en (IHS).

Die AK meint: Lohndumping und

Sozialbetrug schaden allen. Das jetzt auf

den Weg gebrachte Gesetzespaket gegen

Lohn- und Sozialdumping ist ein wichtiger

Schritt. Gleichzeitig müssen die Kontrollbe-

hörden noch stärker Hand in Hand arbei-

ten, um das oft unübersichtliche Geflecht

von Subunternehmen und Scheinfirmen zu

enttarnen.

Mehr Lärmschutz

Nach wie vor gehört Lärmschwerhörigkeit zu

den häufigsten Berufskrankheiten in Öster-

reich. Eine deutsche Studie nennt als die drei

gefährdetsten Berufsfelder: das Bodenpersonal

am Flughafen, die Beschäftigten im Straßen-

bau und die Beschäftigten einer Diskothek,

etwa Barkeeper.

Die AK meint: Lärmschutz

muss ernst genommen werden. Hier sind

die Unternehmen gefordert. Sie müssen

für bestmögliche technische und bauliche

Abhilfe und ausreichenden Gehörschutz

sorgen.

Noch Fragen?

wien.arbeiterkammer.at

AK FÜR SIE 06/2015

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