Herbst. Zusätzlich können
nützliche Insekten durch ein
Nützlingshaus unterstützt wer-
den. Diese Häuschen können
Sie mit einfachen Mitteln selbst
bauen, ein Anleitungsvideo
dazu finden Sie auf
weltberatung.at.
Organisch düngen
In einem Naturgarten wer-
den nur organische Dünger
eingesetzt. Aus gutem Grund:
Synthetische Kunstdünger
werden energieaufwändig
produziert, haben keinen
Langzeiteffekt und belasten
das Grundwasser. Organische
Dünger fördern das Bodenle-
ben und den Humusaufbau.
Wenn Sie den Boden mit
Kompost verbessern, gilt als
Faustformel: Eine Schaufel
Kompost pro m² jährlich ge-
nügt. Kompost oder andere or-
ganische Substanzen werden
nur oberflächlich eingebracht,
denn sie benötigen für den
weiteren Mineralisierungspro-
zess Sauerstoff. Neben den im
Handel erhältlichen Produkten
können auch viele selbst ge-
machte Pflanzenpflegemittel
zur Vorbeugung und Stärkung
der Pflanzen eingesetzt wer-
den.
Gute Nachbarschaft
Will man gesundes Ge-
müse aus dem eigenen Garten
ernten, sind Bio-Samen und
Bio-Jungpflanzen der beste
Start dafür. Welche Pflanze
im Beet welchen Nachbarn
hat, ist nicht egal. Denn bei
passender Nachbarschaft be-
einflussen die verschiedenen
Gemüsearten einander positiv,
sie fördern sich gegenseitig
im Wachstum und die Ab-
wehrkraft gegen Schädlinge
und Krankheiten wird erhöht.
Knoblauch bewahrt benach-
barte Paradeiser oder Erdbee-
ren vor Pilzbefall, Zwiebel
hält Möhrenfliegen von Ka-
rotten fern und Spinat vertreibt
Erdflöhe von Radieschen.
Naturwiese
Im Naturgarten bietet die
Naturwiese eine Vielfalt an
Arten statt einheitlich grünem
und pflegeintensivem Rasen.
Sie wird nur zwei bis dreimal
im Jahr gemäht. Je magerer
der Boden ist, desto grö-
ßer wird mit den Jahren die
Artenvielfalt. Das heißt, die
Naturwiese darf auf keinen
Fall gedüngt werden! Soll die
Fläche betretbar sein, ist ein
Blumenrasen die beste Alter-
native zum englischen Rasen.
Dafür können Sie entweder
eine Spielrasenmischung lo-
cker säen und die Kräuter von
selbst einwandern lassen, oder
Sie kaufen eine fertige Blu-
menrasenmischung.
Wer im Garten mit Pflan-
zen, Steinen, Erde und Totholz
viele verschiedene Bereiche
gestaltet anstatt mit der Gift-
spritze zu hantieren, schafft
damit eine grüne Oase. Hier
sind gesunde Erholung und
das Beobachten einer bunten
Tier- und Pflanzenwelt mög-
lich.
£
Leben
Im Projekt „Biologisch gärtnern“ erstellt „die umweltberatung“
Wien gemeinsam mit InfoXgen und biohelp eine Positivliste
von Pflanzenschutz- und Pflanzenstärkungsmitteln für Haus-
und Kleingärten.
Die EU-Richtlinie für die
nachhaltige Verwen-
dung von Pestiziden
(2009/128/EG) schreibt
eine Reduktion der
chemisch-synthetischen
Mittel und den Ausbau
des integrierten Pflan-
zenschutzes vor. In
Österreich dürfen seit 1.
Jänner 2014 Pestizide
für Hobby-GärtnerInnen
nicht mehr im Lebens-
mitteleinzelhandel oder
in der Selbstbedienung
verkauft werden.
Im Fachhandel mit
Selbstbedienung dürfen
Pestizide nur in Regalen
mit Glasscheiben bzw. in
verschließbaren Contai-
nern präsentiert werden.
Beim Kauf eines Pro-
duktes ist ab November
2015 eine persönliche
Beratung verpflichtend.
Pestizide
Gesetz zur Reduktion
Wirtschaft & Umwelt 1/2014
Seite 31
Faustformel für die Bodenverbesserung
mit Kompost: Eine Schaufel Kompost
pro Quadratmeter jährlich genügt.