Schwerpunkt
Klima & Energie
Wirtschaft & Umwelt 1/2014
Seite 21
ür Menschen, die von Ar-
mut bedroht sind, ist es keine
Selbstverständlichkeit, jeder
Zeit über Energie zu verfügen. Sie kön-
nen sich grundlegende Energiedienst-
leistungen nicht oder kaum leisten:
Wohnräume werden nicht ausreichend
warm gehalten oder elektrische Geräte
nur eingeschränkt genützt. Vielen fehlt
das Geld für ein Auto, das aber im länd-
lichen Raumoft die einzigeMöglichkeit
ist, um beruflich mobil zu sein. Denn
Energie ist nicht nur Voraussetzung für
die Befriedigung von Grundbedürfnis-
sen, sondern auch für die Teilnahme am
modernen Leben.
Eine allgemein anerkannte Defini-
tion für Energiearmut gibt es in Öster-
reich nicht. Ebenso fehlt es an validen
statistischen Zahlen über Personen,
die von Energiearmut betroffen sind.
Es liegen lediglich Daten der Europäi-
schen Statistikbehörde (Eurostat) über
die Menschen vor, die sich nicht leisten
können, ihren Wohnraum angemessen
warm zu halten: 2011 waren 219.000
Menschen in Österreich davon betrof-
Energiearmut – leider
keine Seltenheit
F
Zusammenfassung
Nur, wenn es gelingt den Ener-
gieverbrauch nachhaltig zu
senken, reduzieren sich auch die
Energiekosten langfristig. Die
Steigerung der Energieeffizienz
ist eines der probatesten Mittel
gegen Energiearmut. Das muss
sich auch in einem zukünftigen
Energieeffizienzgesetz wider-
spiegeln.
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Energiearmut ist kein für sich unabhängiges Phänomen, sondern
geht einher mit allgemeiner Armutsgefährdung, Deprivation bis
hin zu manifester Armut. In Österreich sind rund zwölf Prozent
der Bevölkerung armutsgefährdet. In Zahlen ausgedrückt sind
das rund eine Million Menschen, die Hälfte davon lebt in mani-
fester Armut.
Von Dorothea Herzele*
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