as Garteln ist ein
beliebtes Hobby, in
das auch immer mehr
Geld investiert wird: 270
Euro hat im Jahr 2012 laut
„BranchenReport Baumär-
kte in Österreich – Ausgabe
2013, RegioPlan Consulting“
jeder Haushalt für Garten-
bedarf ausgegeben, Tendenz
steigend. Im Handel ist eine
Vielzahl an Mitteln für die
Gartenpflege erhältlich, viele
davon sind aber nicht für die
nachhaltige bzw. biologische
Gartenpflege geeignet. Pesti-
zide zum Beispiel haben in
einem gesunden, natürlichen
Garten nichts verloren.
Gerade im Privatgarten ist
es leicht möglich auf natur-
nahe Gartenpflege und biolo-
gischen Pflanzenschutz umzu-
stellen, weil Ertragssteigerung
durch chemisch-synthetische
Mittel nicht notwendig ist.
Selbst Betriebe setzen im Gar-
tenbau und in der Landwirt-
schaft bereits erfolgreich auf
Alternativen zur klassischen
Pestizidanwendung. Um den
Garten naturnah zu gestalten
und zu pflegen, empfiehlt
„die umweltberatung“ Wien
standortgerechte Pflanzen und
heimische Arten zu setzen,
denn sie sind robuster und we-
niger anfällig für Schädlinge
und Krankheiten. Je besser die
Bepflanzung auf Licht- und
Bodenverhältnisse und Klima
abgestimmt ist, desto besser
gedeihen die Pflanzen und
desto einfacher ist das natur-
nahe Gärtnern.
Anstatt Pestizide zu sprit-
zen, halten in einem Naturgar-
ten Nützlinge die Schädlinge
in Schach. Eine einzige Ma-
rienkäferlarve z. B. verspeist
bis zu 150 Blattläuse am Tag!
In einem naturnahen Garten
sind giftige Schädlingsbe-
kämpfungsmittel tabu. Sollte
wirklich einmal ein Eingriff
notwendig sein, können Gärt-
nerInnen auf ungiftige Maß-
nahmen zurückgreifen, z.B.
mechanische Abwehrmittel
wie Leimringe, Wellpappe-
gürtel und Gemüsenetze sowie
biotechnische Mittel – etwa
Gelbtafeln, Pflanzenbrühen
und Jauchen. Auch Nützlinge
können im Akutfall zugekauft
werden.
Zuhause für
Nützlinge
Naturgartenelementewieein
Totholzhaufen, eine Trocken-
steinmauer oder Nistkästen för-
dern die Tierwelt und dadurch
auch die Nützlinge im eigenen
Garten. Schmetterlinge, Wild-
bienen, Vögel, Kleinsäuger und
Blindschleichen siedeln sich
von selbst in einemNaturgarten
an. Bewährt hat sich dafür ein
„wildes Eck“, wo zum Beispiel
Brennnesseln oder Beifuß wu-
chern dürfen. Eine Hecke aus
heimischen Wildgehölzen wie
Wildrosen, Dirndlstrauch oder
Roter Hartriegel ist pflegeleicht
und hat das ganze Jahr über für
nützliche Tiere und auch für’s
Auge etwas zu bieten: Blüten,
Früchte und bunte Blätter im
*
Mag.a Manuela Lanzinger
und Mag.a Sophie Jäger-
Katzmann
sind Gartenexpertin-
nen von „die umweltberatung“
Wien.
FOTOS: Schuh (2), Lleisch (1), umweltberatung/Archiv (1)
Leben
Ein Naturgarten entsteht
Praktische Tipps im Infoblatt „Ein Naturgarten entsteht“ und in der Broschüre
„Natur-Nische Hausgarten“, Download auf
. Persönli-
che Beratung bei „die umweltberatung“, Tel. 01 803 32 32.
Grüne Oase vor
der Haustür
D
Seite 30
Wirtschaft & Umwelt 1/2014
Wenn draußen bunte Blüten um die Wette leuchten und das Grün sprießt,
ruft die Gartenarbeit. Beim Garteln auf naturnahe Gestaltung und Pflege
zu setzen und Pestizide einfach im Regal stehen zu lassen, wird reichlich
belohnt: mit einer gesunden Grünoase vor der Haustür und einer reichen
Tier- und Pflanzenwelt.
Von Manuela Lanzinger und Sophie Jäger-Katzmann*
Zusammenfassung:
Wichtige Elemente eines
naturnahen Gartens
sind standortgerechte
heimische Pflanzen, eine
Naturwiese, Trockenstein-
mauern, Totholzhaufen
und ein „wildes Eck“, das
nur selten gemäht wird.
Die Anwendung von Pesti-
ziden ist tabu. Schädlinge
werden von Nützlingen in
Schach gehalten. Beim
Düngen kommen orga-
nische Substanzen statt
chemisch-synthetischer
Dünger zum Einsatz.
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