gestellt. Kürzlich kam gar
ein Film in die Kinos, der die
Gefahr durch Quecksilber als
einen der Gründe anführte, zu
Glühlampen zurückzukehren.
Zugegeben:FürKonsumen-
tInnen ist es nicht einfach ab-
zuschätzen, welche Gefahren
tatsächlich mit der Queck-
silberbelastung einhergehen,
die beim Bruch einer Kom-
paktleuchtstoffröhre auftreten.
Ohne die Gefahr von Queck-
silber klein reden zu wollen,
hilft es hier, den Vergleich
mit anderen Quecksilberbelas-
tungen anzustellen, denen wir
als Menschen ausgesetzt sind.
VeRGleiCHe
Am ehesten nehmen wir
Quecksilber auf, wenn wir
Fisch oder Meeresfrüchte
essen. Denn in diesen Organis-
men reichert sich Quecksilber
besonders an. Die EU legt
Höchstwerte für die Gehalte an
Schadstoffen in Lebensmitteln
fest, die sicherstellen sollen,
dass von deren Verzehr keine
Gefahren für die Gesundheit
ausgehen. So ist EU-weit auch
ein höchster zulässiger Queck-
silbergehalt in Fisch festgelegt.
Der Vergleich zeigt: Würde ein
Mensch die gesamte Menge
an Quecksilber aufnehmen,
die in einer durchschnittlichen
Energiesparlampe enthalten
ist (zwei Milligramm), wäre
das die gleiche Menge, die
zwei Kilo Thunfisch enthalten
dürfen. Natürlich: Kaum je-
mand isst auf einmal zwei Kilo
Thunfisch, und wir würden
auch stutzig, wenn der Fisch
gerade noch unter dem zuläs-
sigen Quecksilbergrenzwert
liegt. Aber der Vergleich zeigt,
dass die Menge an Quecksil-
ber in der Lampe nicht extrem
hoch ist.
Noch ein Vergleich: In
den Regelungen zum Schutz
der ArbeitnehmerInnen vor
Gefahren durch Chemikalien
sind Grenzwerte für einige
Arbeitsstoffe festgelegt. Der
EU-Grenzwert für Quecksilber
beträgt 20 Mikrogramm pro
Kubikmeter. Er soll sicherstel-
len, dass ArbeiterInnen, die
dieser Konzentration ein Ar-
beitsleben lang ausgesetzt sind,
keine Schäden davon tragen.
Untersuchungen darüber, wel-
che Konzentrationen an Queck-
silber in einem Raum auftreten,
in dem eine Energiesparlampe
zerbrochen ist, zeigen: der
Arbeitsplatzgrenzwert wird
in diesem Fall nur für wenige
Minuten erreicht.
ABHilFe
Eine zerbrochene Kom-
paktleuchtstoffröhre soll also
keine Panik auslösen. Aber sie
soll auch nicht auf die leichte
Schulter genommen werden
– siehe Kasten „Sachgerecht
reinigen“. Mittlerweile gibt es
aber auch schon Alternativen
am Markt, die den Energiever-
brauch senken, ohnemit Schad-
stoffen belastet zu sein. Zum
einen gibt es Halogenlampen
in der Form der früheren Glüh-
birnen. Zum anderen erobern
LED-Lampen den Markt und
mit ihnen völlig neue Lichtge-
staltungsmöglichkeiten, da sie
durch ihre geringe Größe be-
deutend vielfältiger eingesetzt
werden können. Die Preise sind
noch hoch, doch das wird sich
mit zunehmender Verbreitung
wohl ändern.
£
LeBeN
Gebrauch: Fragen und Antworten
Weiterführende Infos unter:
-
ratung.de/web/uploads/media/Fragen_Antworten_Energiespar-
lampe.pdf sowie – besonders bezüglich Reinigung – unter: www.
umweltbundesamt.de/umid/archiv/umid0110.pdf, S. 7
Raum möglichst lüften,
für 15 Minuten verlassen.
Ist die Lampe noch in
der Leuchte: Stromzufuhr
verlässlich abschalten
(Sicherung!).
Beim Sammeln der
Scherben Einweghand-
schuhe benutzen. Die
Scherben in ein luftdicht
abschließbares Gefäß
sammeln. Nicht mit dem
Staubsauger arbeiten,
sondern mit Karton oder
steifem Papier, even-
tuell mit Klebebändern
kleinste Bruchstücke
sammeln.
Das Gefäß mit den
Scherben sowie andere
Reste zur Problemstoff-
sammelstelle bringen.
Einen Teppich, falls
möglich, für einige Tage
im Freien belassen;
falls möglich, den Raum
noch für einige Stunden
lüften.
im FAll DeS FAlleS
saCHGereCHt reiniGen
Kaputt? Zur Problemstoffsammelstelle!
Sparlampe? Keine Bange, Meister Lampe!
Wirtschaft & UmWelt 3/2012
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