Überseegebiete auch ein Land
mit großem Küstengebiet ver-
tritt, will sich außerdem für den
Schutz der Meere einsetzen.
Im Landwirtschaftsbereich
will er neue umweltfreundliche
Agrarmethoden vorantreiben,
die den Einsatz von Pestiziden
und die Verschwendung von
Wasser begrenzen. Damit die
Pläne auch alle umgesetzt wer-
den, hat Hollande außerdem
angekündigt, dass es jedes Jahr
eine Konferenz in Paris geben
wird, wo über die Fortschritte
Frankreichs im Umweltbereich
berichtet wird.
SH
ECO-DRIVING
EU-VORGABEN
IN KRAFT
Unnötig hohe Drehzahlen
und geringer Reifenluft-
druck kosten Treibstoff
und schaden der Umwelt
(Abgase, Lärm).
Deshalb müssen seit 1. No-
vember 2012 alle neu in der
EU typisierten PKW (Klasse
M1 bis 2160 kg) verpflichtend
mit einer Gangwechselanzeige
und einem Reifendruck-
Kontrollsystem ausgestattet
sein. Hinzugekommen ist eine
Auszeichnungspflicht für Rei-
fen bei Rollwiderstand, Nass-
bremsen und Abrollgeräusch
sowie bei neu in der EU typi-
sierten Reifen-Modellen sogar
Grenzwerte dafür. Die „elek-
tronischen Helfer“ erinnern
auf einem kleinen Display mit
Piktogrammen (z.B. Leucht-
pfeil), wann der nächsthöhere
Gang eingelegt oder der Luft-
druck in den Reifen kontrolliert
werden soll. Laut Schätzungen
der EU-Kommission soll das
Einsparpotenzial durch die
Gangwechselanzeige bei sechs
und mit Reifendruck-Kontroll-
system bei vier Prozent liegen.
Obwohl beide Features in grö-
ßeren PKW-Modellen häufig
zur Serienausstattung gehören,
muss nun auch das Klein- und
Mittelklasse-Segment nachzie-
hen.
FG
AGROSPRIT
ABSCHIED
VON E10
Landwirtschaftsminister
Berlakovich hatte lange an
einer Einführung von E10
festgehalten, nun hat er
den Plan aufgegeben.
E10 ist Benzin, dem zehn Pro-
zent Ethanol beigemischt sind,
das aus Getreide hergestellt
wird. Kritisiert wird es unter
anderem, da die zusätzliche
Nachfrage nach Weizen und
Mais die Getreidepreise in die
Höhe treibt und weil Wälder
gerodet werden, um die nötigen
Anbauflächen zu schaffen. Die
EU-Kommission reagierte end-
lich auf diese Kritik mit einem
Vorschlag für eine Änderung
der EU-Biokraftstoffpolitik:
Die auf Getreide beruhenden
Biokraftstoffe sollten auf fünf
Prozent beschränkt bleiben,
darüber hinaus gehende Men-
gen an Biodiesel oder -etha-
nol sollen Biokraftstoffe der
Nachrichten
Fotos: Schuh (1), Fotolia/Steven Jamroofer (1)
EU exportiert immer
mehr Abfall in Dritt-
staaten:
Der Export
von Abfällen aus der
EU nimmt beständig
zu, zeigt ein Bericht
der EU-Umweltagentur
EEA. So verachtfachte
sich etwa der Export
von Eisenschrott aus
der EU von 1999 bis
2011. Während die
Menge an gefährlichen
Abfällen in der EU
zwischen 2000 und
2009 um 28 Prozent
stieg, wuchs der Export
um 131 Prozent – die
Abfallbehandlung wird
also ins Ausland ver-
lagert. Ein besonders
heikles Thema spricht
der Bericht direkt an:
große Mengen an ge-
fährlichen Abfällen und
Elektro- und Elektronik-
schrott werden illegal
in Entwicklungsländer
in Afrika und Asien
verschifft, zumeist
falsch als „gebrauchte
Güter“ deklariert. In der
Folge werden die Ab-
fälle dort ohne jegliche
Schutzvorrichtungen für
Menschen und Umwelt
verwertet.
EU-Kommission will
Autosektor subven-
tionieren:
Die EU-
Kommission will dem
kränkelnden Autosektor
unter die Arme greifen,
unter anderem mit
Subventionen und For-
schungsprogrammen.
Sie strebt an, dass bis
2020 der Anteil der
Autoindustrie am BIP
20 Prozent betragen
soll, derzeit sind es 16
Prozent. Umwelt-NGOs
kritisieren, dass die
geplante Unterstützung
zu wenig an Emissions-
reduktionen gekoppelt
sei und dass insbeson-
dere im LKW-Bereich
keine Fortschritte
bei der Effizienz der
Fahrzeuge angestrebt
würden.
Preisstützung für
ETS-Zertifikate:
Während die EU-
Kommission im Jahr
2008 von einem Preis
der CO
2
-Zertifikate im
Emissionshandel von
etwa 30 Euro ausging,
liegt er derzeit bei etwa
acht Euro, da in Folge
der Wirtschaftskrise ein
Überschuss an Zerti-
fikaten am Markt ist.
Dieser Preis stellt kein
ausreichendes Signal
für Investitionen in CO
2
-
sparende Technologien
dar. Daher hat die Kom-
mission vorgeschlagen,
900 Millionen Zertifikate
nicht wie vorgesehen
bis 2015, sondern erst
ab 2019 zu versteigern.
Das ist knapp die Hälfte
der pro Jahr EU-weit er-
forderlichen Zertifikate
des Emissions Trading
System (ETS). Durch
diese Verknappung soll
der Preis zu Beginn der
dritten Handelsperiode
ab 2013 steigen.
CS
Auf einen Blick
EU, Europa und die
Ganze Welt
NÖ: Lebensmittel im Müll
Allein in Niederosterreich landen 30 kg Lebensmittel pro Person und
Jahr im Müll. Mit einer fachgerechten Lagerung und bewusstem Kauf-
verhalten könnte man diese Menge deutlich reduzieren und bis zu 300
Euro pro Person im Jahr einsparen.
Seite 6
Wirtschaft & Umwelt 4/2012
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...36