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Quelle: World Energy Outlook 2012, Internationale Energieagentur (IEA)
zweiten Generation sein. Diese
könnten aus Abfall gewonnen
werden, würden nicht mehr
Landnutzung erfordern und
hätten auch keinen Einfluss auf
die Nahrungsmittelpreise. In
der Folge des EU-Vorschlags
gab Minister Berlakovich den
Plan der E10-Einführung in
Österreich vorerst auf. Dieser
Schritt wurde fast einstimmig
begrüßt, auch von der AK, die
seit langem aus einer Vielzahl
von Gründen gegen die E10-
Einführung in Österreich argu-
mentiert hatte.
CS
ABFALL
AWG-NOVELLE
VERPACKUNGEN
Das Umweltministerium
hat Ende Oktober den ak-
tuellen Arbeitsentwurf zur
AWG-Novelle Verpackung
vorgelegt.
AusAK-Sicht birgt der Entwurf
viel Erfreuliches. Unverändert
bleibt die verstärkte Mitsprache
der Länder bei der Ausgestal-
tung der Sammlung sowie die
geplante Mitbenutzung der
Haushaltssammlung auf der
Ebene der Regionalpartner, das
sind die Sammelunternehmen
vor Ort. Nur für besonders
kleine Sammelsysteme oder
befristet auf maximal drei
Jahre soll eine Mitbenützung
auf Systemebene zulässig sein.
Das setzt die Vorgaben der Ent-
scheidung der EU-Kommission
zum ARA-System aus 2003
um. Neu ist auch die Idee,
dass in Zukunft jedes Sammel-
system entsprechend seinem
Marktanteil Regionen für die
Organisation und Ausschrei-
bung der Sammelleistungen
zugelost bekommen soll. ARA
und Wirtschaftskammer stem-
men sich noch immer gegen all
diese Festlegungen. Demnächst
startet das Begutachtungsver-
fahren.
HO
LANDWIRTSCHAFT
EU-AGRARBUDGET
UMSTRITTEN
Der EU-Rat über den
EU-Finanzrahmen 2014
bis 2020 offenbart die Inte-
ressenslagen in Österreich
um das EU-Agrarbudget.
Das künftige EU-Agrarbudget
macht rund 40 Prozent des
gesamten EU-Haushalts aus.
Rund die Hälfte der 1,1 Mil-
liarden Euro für die ländliche
Entwicklung in Österreich
fließen ins Agrarumweltpro-
gramm. Die Interessenslagen:
Der Umweltdachverband will
keine Kürzung der EU-Mittel
für den ländlichen Raum,
betont deren Bedeutung für
den Umweltschutz, gibt aber
Schwächen in der Umsetzung
zu. BirdLife will eine strenge
Bindung der Mittel an Öko-
Kriterien und kritisiert, dass fast
ein Drittel der für Naturschutz-
maßnahmen gewidmeten Gel-
der von den Bundesländern
für Wegebau zweckentfremdet
wird. Die AK fordert, dass die
Agrarbudget – goldener Mist
Wien: Öffi-Fahren spart 825 Euro im Jahr
Wer in Wien auf das Auto verzichtet, Bim, Bus und U-Bahn nutzt, ist
gut dran. Beispiel: Fünfmal die Woche per Auto von Heiligenstadt
nach Simmering verursacht bis zu 1.190 Euro Spritkosten. Minus Öffi-
Jahreskarte von 365 Euro verbleiben bis zu 825 Euro pro Jahr im Börsl.
Im Jahr 2035 wird China nach den Projektionen der
Internationalen Energieagentur (IEA) mehr als doppelt
so viel Elektrizität erzeugen wie im Jahr 2010. In der
Grafik sind die Zuwächse und Abnahmen der Jahres-
stromproduktion im Vergleich zu 2010 in ausgewählten
Staaten und in der EU dargestellt. Die bei weitem
größte Rolle spielen die erneuerbaren Energieträger,
deren Zuwachs doppelt so hoch ausfällt wie die Zu-
nahme der Elektrizitätserzeugung aus Kohle. Erdgas
spielt eine immer wichtigere Rolle, kommt aber noch
lange nicht an Kohle heran. Deutlich erkennbar ist
auch, wie der Ausstieg einiger EU-Staaten aus der
Kernkraft von der Zunahme in China um ein Vielfaches
aufgewogen wird. Die dargestellte Prognose stammt
aus dem kürzlich vorgestellten „World Energy Outlook
2012“. Sie berücksichtigt die derzeit beschlossenen
und angekündigten Zielsetzungen der Staaten.
CS
WIRTSCHAFT & UMWELT INFO-GRAFIK
ELEKTRIZITÄTSERZEUGUNG
Veränderung von 2010 bis 2035
EISENBAHNLÄRM
SCHIENENBONUS ADE
ExpertInnen sprechen sich für eine Abschaf-
fung des Schienenbonus in Deutschland aus,
der entlang von Schienenwegen um 5dB höhere
Schallpegel erlaubt. Dieser beruhte darauf, dass
betroffene Anrainer den Lärm der Eisenbahn we-
niger lästig fanden als den der Straße. Dies wird
nun immer mehr in Frage gestellt. Denn bei Hoch-
geschwindigkeitszügen und dichteren Intervallen
sind die nötigen längeren Ruhepausen nicht mehr
gegeben. Daher will ihn die Deutsche Bundesre-
gierung abschaffen. Kritiker bemängeln, dass sein
Außerkrafttreten an das erst 2016 zu erlassende
Schienenwegeausbaugesetz gebunden wird. Frü-
her geht das nur, wenn die Mehrkosten freiwillig
von Deutscher Bahn oder öffentlicher Hand getra-
gen werden.
HO
TWh = Terawattstunden
-1000
Kohle
Gas
Nuklear
Erneuerbare
Japan
EU
USA
Indien
China
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
Wirtschaft & Umwelt 4/2012
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