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wien.arbeiterkammer.at

AK FÜR SIE 11/2017

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Tipps zur Elternteilzeit

Eltern haben ein Recht auf Elternteilzeit

– und zwar beide Eltern zugleich! Aber

Achtung: Sie müssen bestimmte Vorausset-

zungen erfüllen. Ihr Betrieb muss mehr als

20 MitarbeiterInnen haben, und Sie müssen

mindestens drei Jahre ohne Unterbrechung

dort gearbeitet haben. Sie müssen mit dem

Kind im gemeinsamen Haushalt leben.

Elternteilzeit muss mindestens 12 Stunden

wöchentlich betragen und die Normalarbeits-

zeit um 20 Prozent reduziert werden, bei

40 Stunden wären das 32 Stunden. Vorteil:

Sie sind kündigungsgeschützt bis 4 Wochen

nach Ende der Elternteilzeit, spätestens aber

4 Wochen nach Vollendung des 4. Lebensjah-

res des Kindes.

und ihr Mann haben drei Kinder zwischen

sieben und elf Jahren. „Wir teilen uns die

Betreuung auf. Wenn ich Nachtdienst ha-

be, kümmert sich mein Mann um das Früh-

stück und die Jause für Daria, Filip und

Celeste“, erzählt Ana. Ihr Mann ist selb-

ständig in der Reinigungsbranche und

kann seine Arbeitszeit frei einteilen. Sie

schaffen es durch den Alltag, „aber immer

bleibt zu wenig Zeit: für die Kinder und für

uns als Paar“, beschreibt Ana.

Sie hat ihre Arbeitszeit im Franziskus-

Spital auf 35 Stunden gesenkt, um trotz

der unterschiedlichen Schichtdienste Zeit

und Kraft für die Familie zu haben. „Jedes

Kind hat seine eigene Persönlichkeit und

eigene Bedürfnisse – und diese verändern

sich im Laufe der Zeit. Ich will darauf ach-

ten können, wer gerade was braucht.“

Ein gutes Leben

Familien mit Kindern schaukeln täglich die

Mehrfachbelastung Geldverdienen, Haus-

halt, Kinderbetreuung, Hausaufgaben –

und vielleicht noch die Pflege von älteren

Familienmitgliedern. Gleichzeitig fordert die

Wirtschaft, die Menschen sollen nicht nur

jeden Tag, sondern auch im Alter länger ar-

beiten. Wie soll das gehen, wenn zu wenig

Zeit für alle bleibt und der Druck steigt?

Ein gutes Leben heißt: genug Zeit und

Geld für die Familie und für das Wohnen,

gesunde Arbeitsbedingungen im Job. Eine

vom Staat unterstützte Aufteilung der Ar-

beitszeit zwischen Eltern könnte dazu bei-

tragen.

n

CORNELIA BREUSZ

Eva und Clemens haben beide genug

Freizeit, um mit Sohn Jakob im Augarten zu

spielen

Clemens hat seine Arbeitszeit aufgestockt,

seine Frau arbeitet dafür kürzer